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Hygieneskandal bei Fastfood-KetteBurger King büßt an Umsatz ein

Die Wallraff-Reportage über Hygienemängel in einigen Burger-King-Filialen geht nicht spurlos am Unternehmen vorbei. Der Umsatz ist bereits zurückgegangen.

Burger-King-Burger: lecker oder jetzt ungenießbar? Bild: dpa

BERLIN afp/taz | Nach Berichten über Hygienemängel in einigen Filialen von Burger King ist der Umsatz der Fastfood-Kette zurückgegangen. Deutschland-Chef Andreas Bork sagte der Bild-Zeitung: „Das hat uns hart getroffen. In vielen deutschen Filialen verzeichnen wir Umsatzeinbußen.“ Dies sei „umso bedauerlicher“, als die meisten Filialen in einem „Top-Zustand“ seien. Sie seien unverdienterweise in Misskredit geraten.

Gefragt, ob Rabattaktionen verlorenes Vertrauen bei den Kunden wiedergutmachen könnten, sagte der Manager: „Das können wir uns vorstellen.“ Vor allem aber gehe es um Qualität und Transparenz, um damit das Vertrauen der Gäste wieder zurück zu gewinnen.

Ein RTL-Team um den Journalisten Günter Wallraff hatte unter anderem über schwere Hygienemängel in Filialen des Franchisenehmers Yi-Ko Holding berichtet. Der Geschäftsführer der Firma, Ergün Yildiz, trat zurück. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten forderte auch einen „Neustart“ für die Arbeitsbedingungen und Rechtssicherheit der Beschäftigten.

Der Mutterkonzern Burger King Deutschland hatte sich nach der Sendung von den Hygiene- und Arbeitsbedingungen bei den Subunternehmern distanziert und angekündigt, die Vorwürfe schnell zu prüfen. Eine Sonderinspektion wurde in das Unternehmen geschickt. Zwei betroffene Filialen wurden vorübergehend geschlossen.

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7 Kommentare

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  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    "Burger King büßt an Umsatz ein"

     

    Endlich mal wieder eine gute Nachricht.

  • Interessant ist, dass die aufgedeckten Arbeitsrechtsverstöße dem Mutterkonzern offenbar egal sind. Dass zwischen Überforderung der Belegschaft und Hygiene aber auch ein Zusammenhang bestehen könnte, scheit Burger King zu ignorieren.

    • @Dhimitry:

      Anscheinend gehören die Arbeitsrechtsverstöße bei vielen zum System dazu. Wie sonst soll man auf Teufel komm raus die Rendite maximieren. Die eigenen Mitarbeiter werden in solchen fällen zu reinen Arbeitsmaschinen degradiert.

       

      Hatte Ähnliches bei Burger King vermutet und wollte daher die Wallraff-Sendung gar nicht sehen. Doch das Ausmaß hat mich dann doch erschreckt. Zum Glück liegt mein letzter Burger King Besuch nun etwa 15 Jahre zurück - ansonsten hätte ich glatt ins Wohnzimmer gekotzt. Sorry für diese Wortwahl.

       

      Mich würde interessieren, wie lange sich die Konsumenten an den Vorfall erinnern oder ob es ihnen irgenwann wieder egal is(s)t.

      • @Jens Brehl:

        Ihr unreflektierter Kommentar ist - entschuldigen Sie die Wortwahl - zum Kotzen. Können ja gerne ma hier lesen wie es in der "besseren" Gastronomie läuft:

         

        http://mixology.eu/news/ausbeutung-in-der-gastronomie/#more-38494

         

        Gerade dort ist die Ausbeutung noch viel schlimmer weil diese Unternehmen nämlich nicht so im Focus stehen wie die großen Ketten. Also beim nächsten Besuch in der gehoben Gastronomie immer schön dran denken, der Kellner und die Köche arbeiten mindestens 10h am Tag aber eher 12h.

        • @Selaron:

          Warum unreflektiert? Habe ich nicht eben geschrieben, dass die Ausbeutung bei vielen zum System gehört und Sie bringen (richtigerweise) ein weiteres Beispiel aus der Gastronomie. Daher scheint es wirklich so zu sein, dass die Ausbeutung bei vielen zum System gehört. Dann sind wir uns doch einig!?!

           

          In meinem Bekanntenkreis ist ein ehemaliger Koch, daher kenne ich auch seine Sicht der Dinge: zu lange Arbeitszeit, zu hohe Belastung, hält man kaum bis zur Rente durch.

           

          Tja und statt die gehobene Gastronomie zu besuchen ist bei mir selber kochen angesagt.

  • Schon lustig. Wo gehen die Leute denn nun hin? Vermutlich einfach zu den Konkurrenten. Als wäre es da besser... :-)

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Georg S.:

      "Wo gehen die Leute denn nun hin?"

       

      In Lokale, wo noch auf Tellern serviert, mit echtem Besteck gegessen und weniger Müll produziert wird.

      Vielleicht muss dann auch bald der "Konkurrent" Umsatzeinbußen melden...