Humanitärer Korridor in Mariupol: Ein Fünkchen Hoffnung
Verletzte ukrainische Soldaten sollen aus dem Stahlwerk Asowstal evakuiert werden. Gleichzeitig spricht Kiew von Geländegewinnen um Charkiw.
Am Sonntag waren Informationen bekannt geworden, wonach Brandbomben auf das Werk Asowstal niedergegangen sein sollen. Auf einem Video, das Alexander Chodakowski, ein Kommandeur der prorussischen selbsternannten Republik Donezk, auf Telegram veröffentlichte, sind weiße, hell glühende Geschosse zu sehen. Auch am Montag war noch unklar, welche Art von Munition eingesetzt und wann das Video aufgenommen wurde.
Ein britischer Militärexperte sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es sehe aus wie ein Angriff mit Phosphor- oder Brandwaffen. Weißes Phosphor wird eingesetzt, um Rauchschwaden zu erzeugen, Ziele zu markieren oder Bunker und Gebäude in Brand zu setzen. Phosphorwaffen sind nach den internationalen Übereinkommen offiziell nicht verboten. Menschenrechtsgruppen fordern jedoch ein Verbot des Einsatzes wegen der schweren Verbrennungen, die sie verursachen.
Gegenoffensive der ukrainischen Armee
Unterdessen hat die ukrainische Armee mit einer Gegenoffensive offenbar weiteren Geländegewinn in der Region um die nordöstliche Millionenstadt Charkiw erzielt. Soldaten der 127. Brigade hätten die russischen Truppen vertrieben und die Staatsgrenze zurückerobert, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium mit. Russland ziehe seine Einheiten zurück und verlege sie für eine neue Offensive Richtung Luhansk in den Donbass, hieß es weiter.
Doch auch diese Offensive schien am Montag ins Stocken gekommen zu sein. Angaben des Gouverneurs des Luhansker Gebietes, Sergei Gaidai, zufolge, den das ukrainische Nachrichtenportal Zerkalo nedeli zitiert, hätten sich die russischen Truppen an den Stadtrand von Sewerodonezk zurückgezogen, versuchten jedoch, ihren Angriff auf die Stadt fortzusetzen. „Um die Besatzer zurückzudrängen, haben unsere Truppen die Eisenbahnbrücke zwischen Rubischne und Sewerodonezk gesprengt“, schreibt Gaidai auf Facebook.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Auflösung der Ampel-Regierung
Holpriger Versuch endgültig gescheitert
+++ Ampelkoalition zerbricht +++
Lindner findet sich spitze
Scheitern der Ampelkoalition
Ampel aus die Maus
Ampelkoalition zerbricht
Scholz will Vertrauensfrage stellen
Ampelkoalition gescheitert
Endlich!
Antisemitismus-Resolution im Bundestag
Kritik an Antisemitismus-Resolution