Hollywood greift durch: Über 20.000 Downloader verklagt
Bis jetzt wurden nur Anbieter belangt. Doch Hollywood hat jetzt zehntausende Downloader verklagt, weil sie sich Filme wie "Far Cry" oder "Steam Experiment" aus dem Internet gezogen haben.
BERLIN taz | Wer in den USA illegal Filme aus dem Internet lädt, lebt zunehmend gefährlicher - Fahnder nehmen zunehmend Downloader ins Visier. Mehr als 20.000 Film-Downloader wurden allein in den vergangenen Wochen vor dem Federal Court in Washington verklagt. Das berichtet das Onlinemagazin THR - The Hollywood Reporter. Die Anklagen werden von einer Kanzlei erhoben, die von unabhängigen Filmproduktionsfirmen beauftragt wurde.
Die Downloader hatten fünf Filme aus dem Netz gezogen, darunter zum Beispiel "Far Cry" oder "Steam Experiment". Eine andere Klage steht laut THR gegen 30.000 Downloader bevor, die die so genannte BitTorrent-Technik nutzen. Dies ist ein Filesharing-Protokoll, welches sich besonders für die schnelle Verteilung großer Datenmengen eignet.
Die massenhafte Verfolgung von Downloads, die auf BitTorrent basieren, wird durch ein Programm des Unternehmens Guardaley IT möglich. Es ermöglicht Echtzeitbeobachtungen von Downloads. Der Anwalt der Firma, Thomas Dunlap, sagte The Hollywood Reporter, das Programm zeichne IP-Adressen von Downloadern auf. Dabei mache es sich einen Zeitstempel zunutze, der bei Downloads auftauche, und gleiche ab, ob es sich bei dem heruntergeladenen Film um einen mit Copyright geschützten Film handele.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Umfrage zu Sicherheitsgefühl
Das Problem mit den Gefühlen
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestsellerautor will in den Bundestag
Gewalt an Frauen
Ein Femizid ist ein Femizid und bleibt ein Femizid
„Freiheit“ von Angela Merkel
Die Macht hatte ihren Preis