Hier spricht der große Vorsitzende (15): „Ob ich besser wäre, weiß ich nicht“

Ihre Wahlstimmen laufen unter „Sonstige“: Kleinstparteien. Die taz lässt sie zu Wort kommen. Dieses Mal: die Familien-Partei.

Tritt ein für eine andere Familienpolitik: Die Familienpartei. Bild: dpa

taz: Frau Hartmann, waren Sie mal Klassensprecherin?

Maria Hartmann: Nein. Da hatte ich keine Ambitionen. Ich war eher Aschenputtel.

Was wollen Sie werden, wenn Sie mal groß sind?

Ich bin groß und erwachsen. Ich könnte Bundeskanzlerin sagen, aber das wäre ein bisschen zu überheblich. Ob ich das wirklich besser als die Frau Merkel könnte, weiß ich nicht. Zutrauen würde ich es mir schon.

Sind Sie für die volle Gleichstellung der Homo-Ehe einschließlich des Rechts auf Adoption?

Da sind wir noch nicht zu einem endgültigen Schluss gekommen. Wir sind wohl für Toleranz und haben auch absolut nichts gegen Pärchen von welcher Seite auch immer. Aber ob man die rechtlich sofort so gleichstellen soll wie Familien, da sind wir noch mitten in der Debatte. Wenn ich jetzt etwas Konkretes dazu sagte, würde ich mich zu weit aus dem Boot lehnen.

ist Bundesvorsitzende der Familien-Partei. Sie wirbt mit dem Slogan „Schluss mit lustig!!!“. Wahlergebnis bei der Bundestagswahl 2009: 0,3 Prozent.

Die Rubrik „Hier spricht der große Vorsitzende" erscheint täglich in der wahl-taz. Bis auf eine Spezialfrage werden alle Parteichefs mit den gleichen Fragen konfrontiert. Kurz vor der Wahl: die abschließende und umfassende Analyse der Kleinstparteien.

Was unterscheidet Sie denn dann noch von Angela Merkel?

Die Familienpolitik wird von der CDU nicht vertreten, die trampeln die Familie mit Füßen. Die Frauen werden in die Berufstätigkeit gedrängt, die Kinder sollen dafür in Horte abgegeben werden. Letztlich bezahlen die Familien die Wohltaten alle selber.

Sind Sie für die Fünfprozenthürde?

Nein. Die schließt kleinere Parteien aus und ist willkürlich festgesetzt, und das finde ich so nicht gut.

Vielen Dank und viel Erfolg.

Ja danke. Ihnen auch.

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