Hier spricht der große Vorsitzende (10): „Ich will Bundespräsident werden“
Ihre Wahlstimmen laufen unter „Sonstige“: die Kleinstparteien. Die taz lässt sie sprechen. Dieses Mal: Die Ökologisch-Demokratische Partei.
taz: Herr Frankenberger, waren Sie mal Klassensprecher?
Sebastian Frankenberger: Ja. Klassensprecher, Schülersprecher, Bezirksschülersprecher Niederbayerns, Studentischer Senator, also volles Programm.
Was wollen Sie werden, wenn Sie mal groß sind?
ist Bundesvorsitzender der Ökologisch-Demokratischen-Partei (ödp). Wahlergebnis bei der Bundestagswahl 2009: 0,3 Prozent. Frankenberger initiierte das erfolgreiche bayerische Volksbegehren „Für echten Nichtraucherschutz“.
Die Rubrik „Hier spricht der große Vorsitzende“ erscheint täglich in der wahl-taz. Bis auf eine Spezialfrage werden alle Parteichefs mit den gleichen Fragen konfrontiert.
Kurz vor der Wahl: die abschließende und umfassende Analyse der Kleinstparteien.
Bundespräsident. Der kann sehr philosophisch und nachhaltig ein Land lenken oder Visionen zur Diskussion stellen. Momentan aber wäre mein größtes Ziel, Bildungs- oder Kultusminister in Bayern zu werden, denn die nachhaltigste Wirkung kommt über die Bildung. Der Druck muss endlich von den Kindern genommen werden und die Reflexion in dem Bereich wieder einziehen.
Wären Sie Präsident, käme das Rauchverbot ins Grundgesetz?
Sicherlich nicht. Denn unser Grundgesetz sagt schon ganz konkret, dass Minderheiten geschützt werden sollen. Den Schritt, den wir gehen müssten, ist es, den Leuten wieder beizubringen, zu reflektieren, damit sie von sich aus überdenken, wo die eigenen persönlichen Grenzen enden und wo die des anderen beginnen.
Sind Sie für Beibehaltung die Fünfprozenthürde?
Nein. Wir sind für die Direktwahl der Regierung, eine striktere Trennung von Legislative und Exekutive. Damit braucht man keine Hürde mehr.
Vielen Dank und viel Erfolg bei der Wahl
Danke. Schönen Tag.
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