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Heide Simonis fast allein im Kieler Kabinett

Fünf Minister, darunter beide grüne, schmeißen nach dem Wahlsieg hin

Kiel (dpa) – Schleswig-Holsteins Ministerspräsidentin Heide Simonis (SPD) hat zwei Tage nach ihrem Sieg bei den Landtagswahlen das halbe Kabinett verloren. Gestern bestätigte sie offiziell das Ausscheiden von fünf ihrer bisherigen Minister, darunter beide von den Grünen gestellten Ressortchefs. Als Erster hatte Innenminister Ekkehard Wienholtz seinen Rückzug bekannt gegeben. Der 61-jährige Sozialdemokrat, der als liberal galt, war von 1988 bis 1995 Staatssekretär im Innenressort und seit 1995 dessen Chef.

Der grüne Umweltminister Rainder Steenblock begründete gestern seinen Rückzug damit, dass er für SPD und Grüne „Handlungsspielraum“ für die Koalitionsverhandlungen öffnen wolle. Der 52-Jährige hatte sein Amt 1996 angetreten und war vorher Bundestagsabgeordneter der Grünen. Steenblock war wegen der Havarie der „Pallas“ vor der Nordseeinsel Amrum schwer in die Kritik geraten. Auch Angelika Birk, 46, von den Grünen wird dem Kabinett Simonis nicht mehr angehören. Sie war für Frauen, Jugend, Städte- und Wohnungsbau zuständig.

Ausscheiden wird auch Gerd Walter (SPD). Der 50-jährige Minister für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten hatte sich als Sprecher der Ostseeregionen einen besonderen Namen als „Mister Ostsee“ gemacht. Walter war bereits 1992 in die Regierung von Björn Engholm (SPD) eingetreten. Von 1987 bis 1991 war er Landeschef der SPD.

Horst Bülck war im Oktober 1998 ein Überraschungscoup von Simonis: Sie präsentierte den parteilosen Tabackmanager als Wirtschafts- und Verkehrsminister. Noch vor einem Jahr versprach Bülck, 46, auch im neuen Kabinett zu bleiben. Jetzt soll er Vorstandsmitglied eines High-Tech-Unternehmens werden.

Die weiteren bisherigen Ressortchefs im Simonis-Kabinett sind: Klaus Buß (Landwirtschaft), Ute Erdsiek-Rave (Kultus), Heide Moser (Soziales und Arbeit) und Claus Möller (Finanzen und Energie). Alle gehören der SPD an.

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