piwik no script img

HaushaltDeutschland im Plus

Erstmals seit 2000 kann der Staat wieder ein Haushaltsüberschuss erwirtschaften - mit einem Plus von 1,2 Milliarden Euro.

Hat gut Lachen: Finanzminister Steinbrück. Bild: dpa
Von

BERLIN reuters/dpa/taz Das kommt ja wie gerufen: Pünktlich zur Kabinettsklausur in Meseberg präsentierte das Statistische Bundesamt am Donnerstag Morgen sonnige Haushaltszahlen. Demnach ist der deutsche Staatshaushalt im ersten Halbjahr erstmals seit langem wieder mit schwarzen Zahlen abgeschlossen worden. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen wiesen zusammen genommen einen Überschuss von 1,2 Milliarden Euro aus.

Das entspricht einem Überschuss von 0,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Vor einem Jahr hatte es noch ein Defizit in Höhe von 23 Milliarden Euro gegeben. Seit der Wiedervereinigung hatte der Staat mit Ausnahme der zweiten Jahreshälfte 2000 stets Fehlbeträge im Haushalt ausgewiesen.

Ausschlaggebend für die positive Entwicklung waren den Angaben zufolge die stark gestiegenen Einnahmen. Sie legten wegen der guten Konjunktur um 5,6 Prozent zu. Gleichzeitig nahmen die Ausgaben nur um 0,7 Prozent zu.

Das Bundesfinanzministerium rechnet bislang für das gesamte Jahr 2007 noch mit einem Staatsdefizit von rund 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Bundesregierung peilt bisher für 2010 einen ausgeglichenen Haushalt von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialkassen an. Der Bund allein will dagegen erst 2011 ohne neue Schulden auskommen.

Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) möchte mit seiner zurückhaltenden Linie vor allem wachsende Begehrlichkeiten und Forderungen nach neuen Ausgaben dämpfen. Die Bundesbank hält dagegen bereits in diesem Jahr einen ausgeglichenen Staatshaushalt für möglich. Im Juli machte sich das etwas schwächere Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal bemerkbar. Die Steuereinnahmen ohne Kommunalsteuern legten nach den bereits vergangene Woche veröffentlichten Zahlen nur noch um 6,9 Prozent zu. Dies ist nach den zweistelligen Zuwachsraten in den Vormonaten ein deutlich geringerer Anstieg.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!