Happy in Neuseeland: Dotcom bekommt Vermögen zurück
Die US-Behörden warten weiter auf seine Auslieferung. Doch in Neuseeland kann es sich Kim Dotcom bald wieder bequemer machen.
WELLINGTON dpa | Der in den USA angeklagte deutschstämmige Internet-Unternehmer Kim Dotcom soll seine in Neuseeland beschlagnahmten Vermögenswerte zurückbekommen. Ein Gericht in Auckland weigerte sich, einen Beschluss zur Beschlagnahmung von Autos, Bargeld, Schmuck, Kunstwerken und anderem im Wert von 11,8 Millionen neuseeländische Dollar (7,4 Millionen Euro) zu erneuern, berichtete Radio Neuseeland am Donnerstag.
Die Sachen waren auf Antrag der US-Behörden bei einer Razzia im Januar 2012 auf seinem Anwesen in Coatesville bei Auckland beschlagnahmt worden. Die neuseeländische Polizei nahm Dotcom damals vorübergehend fest. Er ist der Gründer der Datenplattform Megaupload. Bei ihr habe es massive Copyright-Verletzungen gegeben, sagen die amerikanischen Ankläger. Der Schaden für Rechteinhaber belaufe sich auf einer halben Milliarde Dollar. Sie schlossen die Plattform. Die USA haben Dotcoms Auslieferung beantragt. Dotcom kämpft dagegen.
Dotcom erfuhr am Vorabend von der Entscheidung und twitterte Fotos von sich selbst mit mehreren seiner Luxusautos. Ihm gehören unter anderem ein pinkfarbener Cadillac aus dem Jahr 1959 und ein Rolls-Royce Phantom.
Empfohlener externer Inhalt
Wenn die Ankläger nicht in Berufung gehen, müssen die Vermögenswerte innerhalb von zwei Wochen zurückgegeben werden.
Dotcom berichtete auf Twitter zudem, er habe in Hongkong eine Klage gegen die Schließung von Megaupload eingereicht. Vor wenigen Tagen legten die sechs großen Hollywood-Studios und der amerikanische Musikindustrie-Verband RIAA mit eigenen Klagen gegen Megaupload und den Unternehmer nach. Dotcom stellte inzwischen eine neue Datenplattform mit den Namen Mega auf die Beine.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen
Klimakiller Landwirtschaft
Immer weniger Schweine und Rinder in Deutschland