: Hängepartie am Park
WOHNEN Der Möckernkiez hat noch immer keine Finanzierung
Eigentlich wollten die Macher des Möckernkiez längst weiterbauen. Doch noch immer hat die Genossenschaft keine feste Kreditzusage für ihr Modellprojekt am Gleisdreieckpark. „Eine verbindliche Grundsatzentscheidung des Bankenkonsortiums zur Finanzierung liegt uns noch nicht vor“, heißt es in einem Rundschreiben an die Mitglieder von Ende Dezember. Bis gestern hatte sich daran nichts geändert. Die Genossenschaft werde nun mit den Banken über einen „Katalog an zu erfüllenden Voraussetzungen“ verhandeln, um das Geld doch noch zu bekommen, heißt es vom Vorstand.
Der Möckernkiez in Kreuzberg war als Gegenmodell geplant: Statt privaten Investoren das Bauen zu überlassen, gründeten AnwohnerInnen 2007 eine Initiative und später eine Genossenschaft. Sie legten Geld zusammen und kauften das drei Hektar große Grundstück an der Yorckstraße. Dort soll ein barrierefreies Ökoviertel mit 464 Wohnungen entstehen. Die Genossenschaft begann mit dem Bau aus eigenen Mitteln, obwohl noch kein Kreditvertrag abgeschlossen war. Weil die Banken absprangen, musste die Baustelle im Herbst 2014 stillgelegt werden.
Deadline Ende März
128 Millionen Euro kostet das Projekt insgesamt. Davon kann die Genossenschaft 43 Millionen aus Eigenkapital bestreiten, der Rest muss durch Fremdmittel finanziert werden. Der Möckernkiez hat ein Darlehen bei der staatlichen Förderbank KfW in Aussicht. Zudem wäre ein anderer Geldgeber offenbar bereit, der Genossenschaft 10 Millionen Euro zu leihen. Einzelne Genossen wollen dem Projekt zudem Geld zur Verfügung stellen, insgesamt etwa 3 Millionen. Den Rest müssten die Banken übernehmen.
Im vergangenen Jahr hatte sich die Genossenschaft für die Verhandlungen mit den Banken selbst eine Frist gesetzt: „Wenn wir Ende September keine Finanzierung in Aussicht haben, werden wir der Mitgliederversammlung vorschlagen, den Laden dichtzumachen“, so Vorstand Frank Nitzsche damals gegenüber der taz. Jetzt verschiebt die Möckernkiez-Führung diese Deadline auf Ende März. Das Hoffen und Bangen geht weiter. Antje Lang-Lendorff
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