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Hackerangriff, aber total geheimTwitter macht auf Funkstille

Twitter-Nutzer wurden vor staatlichen Hackerangriffen gewarnt – ohne weitere Details. Die Betroffenen fordern Antworten und mehr Transparenz.

Vögelein, ick hör dir trapsen Foto: ap

Du wurdest angegriffen, aber wir sagen dir nicht, von wem. Mehrere Twitter-Nutzer haben im Dezember eine Mail mit diesem Inhalt erhalten. Sie wurden darüber informiert, dass ihr Account „Ziel eines staatlich motivierten Hackerangriffs geworden sein könnte“. Mehr Details rückt Twitter seitdem nicht heraus.

„Als ich die E-Mail erhalten habe, war mein erster Gedanke, dass das sicher Spam sein müsste“, sagt Theresia Reinhold. Sie ist eine der Gehackten. Allerdings war ihr schnell klar: Das ist kein Spam. Gemeinsam mit 30 anderen hat sie nun einen offenen Brief verfasst. Die Unterzeichner fordern von Twitter Antworten und mehr Transparenz. Eigentlich etwas, das sich das Unternehmen auf die Fahnen geschrieben hat.

Als im Jahr 2011 bekannt wurde, dass Twitter Kundendaten an die US-Justiz übergeben musste, machte das Unternehmen diese Anordnung öffentlich. Die Betroffenen hatten so die Möglichkeit, dagegen zu klagen. Und auch heute wollen die Nutzer wissen, von wem und vor allem, wie sie angegriffen wurden. Nur so können sie sich schützen.

Rätselhaft bleibt auch die „Auswahl“ der Zielpersonen. „Die meisten können, soweit ich das sehe, in irgendeiner Form als ‚Aktivist_innen‘ eingestuft werden“, sagt Reinhold. Die üblichen Verdächtigen aber fehlten. Eine Reaktion von Twitter auf den Brief ist daher unwahrscheinlich.

Für die Betroffenen bleibt eine Erkenntnis: Seit 2011 hat sich wenig geändert. Vielleicht nur eines: Damals brauchte es einen Gerichtsbeschluss, heute einen Hackerangriff.

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