Griechenland in der Pleite: Jeder Fünfte ist schon richtig arm

Die dramatische Finanzkrise in Griechenland hat die Regierung zu Einkürzungen und Sparmaßnahmen bewegt. Immer mehr Griechen verarmen. Die Selbstmordrate ist um 40 Prozent gestiegen.

Anstehen für Essen - immer mehr Griechen sind auf Spenden angewiesen, etwa durch Kirchen. Bild: reuters

ATHEN dpa | Jeder fünfte Bürger in Griechenland lebt wegen der dramatischen Finanzkrise unter oder an der Armutsgrenze. Es handelt sich um gut 2,2 Millionen Menschen in dem Elf-Millionen-Einwohner Staat. Dies teilte am Mittwoch das statistische Amt in Athen (ELSTAT) mit.

Die Armutsgrenze wird in Griechenland auf etwa 15 000 Euro Einkommen jährlich für eine Familie mit vier Mitgliedern berechnet. 27,7 Prozent der Betroffenen haben sogar Schwierigkeiten, sich richtig zu ernähren, heißt es in dem Bericht.

Aus diesem Grund läuft in Griechenland seit Wochen eine Lebensmittel-Kampagne für Bedürftige. "Zusammen können wir es schaffen" lautet das Motto. Beim Einkauf im Supermarkt werden die Menschen aufgerufen, "auch an die mittellosen Mitbürger zu denken und auch für sie etwas einzukaufen". An der Aktion nehmen die Kirchen, die Städte und Gemeinden sowie die meisten Supermärkte teil.

Zudem verzichten mehr und mehr kranke Griechen aus Kostengründen auf einen Besuch beim Haus- oder Zahnarzt, wie die Apotheken Umschau meldet. Gleichzeitig sind die Einweisungen in öffentliche Krankenhäuser innerhalb eines Jahres um ein Viertel gestiegen - bei schrumpfenden Budgets. Im ersten Halbjahr 2011 nahmen sich zudem 40 Prozent mehr Griechen das Leben als im gesamten Vorjahr.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.