Grenze zwischen Spanien und Marokko: Sturm auf Melillas Grenzzaun
Rund 2.000 Menschen haben versucht, in die spanische Exklave Melilla zu gelangen. Einige haben den Grenzzaun erfolgreich durchbrochen.
MADRID ap/afp | Rund 130 Migranten haben am Freitag den Grenzzaun zwischen Marokko und der spanischen Exklave Melilla in Nordafrika durchbrochen. Das spanische Regierungsbüro in Melilla teilte mit, insgesamt hätten rund 2.000 Menschen versucht, auf diese Weise EU-Gebiet zu erreichen. Die meisten seien von spanischen Polizisten auf der einen und marokkanischen Sicherheitskräften auf der anderen Seite der sechs Meter hohen Absperrung gestoppt worden.
Die marokkanischen Ordnungshüter arbeiteten nach spanischen Angaben koordiniert mit den spanischen zusammen, um die Flüchtlinge zurückzudrängen. Einer „großen Gruppe“ von Menschen aus Ländern südlich der Sahara, die „organisiert und gewalttätig“ gewesen sei, sei es jedoch gelungen, sich Eintritt nach Melilla zu verschaffen.
Es war der erste Massenansturm auf die Exklave, seit Spanien und Marokko im Mai ihre diplomatischen Beziehungen normalisierten. Diese waren von einem jahrelangen Streit wegen der früheren spanischen Kolonie Westsahara belastet, die 1976 von Marokko annektiert wurde.
Nachdem der Führer der Unabhängigkeitsbewegung der Westsahara in Spanien medizinisch behandelt worden war, lockerte Marokko offenbar als Vergeltungsaktion im vergangenen Jahr seine Kontrollen entlang der spanischen Exklaven Melilla und Ceuta.
Im März stürmten mehr als 3.500 Migranten den Sicherheitszaun von Melilla, fast 1.000 kamen nach Angaben der spanischen Behörden durch.
Leser*innenkommentare
Andreas_2020
Es ist schön, wie sich Marokko verhält: Politik und Druck machen mit Geflüchteten. Mal haben sie eine Chance, mal nicht. Am Ende werden die durchkommen, die zahlen können. Dies hier sind die Verzweifelten. Die setzen dann alles auf eine Karte.