piwik no script img

Greenpeace erhebt Spionage-VorwürfeAktivisten angeblich bespitzelt

Greenpeace und FFF werfen dem Ölkonzern OMV vor, Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen zu überwachen. Sie fordern, dass das Unternehmen Verträge mit Sicherheitsfirmen offenlegt.

Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen vor der Aktionärsversammlung der OMV in Wien 2019 Foto: Lisi Niesner/reuters

Wien rtr | Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace und Fridays for Future Austria werfen dem österreichischen Ölkonzern OMV vor, Um­welt­ak­ti­vis­t:in­nen überwachen zu lassen. Interne OMV-E-Mails, die den Umweltschützern zugespielt worden seien, würden das Unternehmen in Verbindung mit internationalen Security-Firmen bringen, teilten die beiden Organisationen am Mittwoch mit.

„Es geht entschieden zu weit, wenn die OMV dubiose Spionage-Firmen beauftragt, die Klimaschützer überwachen“, heißt es in der Mitteilung. Sie fordern, dass die OMV die Verträge mit den Sicherheitsfirmen offenlegt. Der teilstaatliche Konzern, der regelmäßig in der Kritik von Umweltschützern steht, weist die Vorwürfe zurück.

Die Um­welt­schüt­ze­r:in­nen haben sich zudem an die Politik gewandt. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hat in einem Brief an Konzernchef Rainer Seele eine Beantwortung der Fragen rund um die behauptete Überwachung eingefordert. In dem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Brief fordert Kogler „eine rasche Behandlung dieser Thematik und entsprechende Aufklärung der in den Raum gestellten Vorwürfe“. Eine Antwort sei noch ausständig, hieß es aus dem Büro des Vizekanzlers. Zuvor hatte das Magazin Dossier über den Brief berichtet.

„Es gibt in keiner Weise irgendeine dubiose Überwachung oder Spionage, die da in den Raum gestellt wurde. Definitiv nicht“, sagte ein Unternehmenssprecher. Verträge könne man nicht offen legen, da sie der Vertraulichkeit unterliegen würden. „Fakt ist, dass zur Sicherheit und zum Schutz unserer Anlagen und Mitarbeiter Unternehmen beauftragt werden, die den reibungslosen Ablauf unserer Tätigkeiten sicherstellen. Zudem geht es hier auch um Einrichtungen der kritischen Infrastruktur“, so der Sprecher. Greenpeace und Fridays for Future seien von der OMV zu einem Gespräch eingeladen worden.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare