Greenpeace erhebt Spionage-Vorwürfe: Aktivisten angeblich bespitzelt
Greenpeace und FFF werfen dem Ölkonzern OMV vor, Klimaaktivist:innen zu überwachen. Sie fordern, dass das Unternehmen Verträge mit Sicherheitsfirmen offenlegt.

„Es geht entschieden zu weit, wenn die OMV dubiose Spionage-Firmen beauftragt, die Klimaschützer überwachen“, heißt es in der Mitteilung. Sie fordern, dass die OMV die Verträge mit den Sicherheitsfirmen offenlegt. Der teilstaatliche Konzern, der regelmäßig in der Kritik von Umweltschützern steht, weist die Vorwürfe zurück.
Die Umweltschützer:innen haben sich zudem an die Politik gewandt. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hat in einem Brief an Konzernchef Rainer Seele eine Beantwortung der Fragen rund um die behauptete Überwachung eingefordert. In dem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Brief fordert Kogler „eine rasche Behandlung dieser Thematik und entsprechende Aufklärung der in den Raum gestellten Vorwürfe“. Eine Antwort sei noch ausständig, hieß es aus dem Büro des Vizekanzlers. Zuvor hatte das Magazin Dossier über den Brief berichtet.
„Es gibt in keiner Weise irgendeine dubiose Überwachung oder Spionage, die da in den Raum gestellt wurde. Definitiv nicht“, sagte ein Unternehmenssprecher. Verträge könne man nicht offen legen, da sie der Vertraulichkeit unterliegen würden. „Fakt ist, dass zur Sicherheit und zum Schutz unserer Anlagen und Mitarbeiter Unternehmen beauftragt werden, die den reibungslosen Ablauf unserer Tätigkeiten sicherstellen. Zudem geht es hier auch um Einrichtungen der kritischen Infrastruktur“, so der Sprecher. Greenpeace und Fridays for Future seien von der OMV zu einem Gespräch eingeladen worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Leistungsloses Einkommen
Warum Erben lieber über „Neid“ reden als über Gerechtigkeit
Israels Krieg im Gazastreifen
Hunderte Tote nach zwei Tagen israelischen Bombardements
Anwälte vor Prozess gegen Daniela Klette
„Hier wird eine RAF 2.0 konstruiert“
Tödliche Schüsse der Polizei
Musste Najib Boubaker sterben?
Tod und Terror im Nahen Osten
Schweigen ist nicht neutral
Israelischer Bruch der Waffenruhe
Im Gazastreifen öffnen sich die Tore zur Hölle