Globaler Waffenhandel hält an: Ausfuhren in Nahen Osten steigen
Waffengeschäfte boomen, auch Deutschland profitiert. Ein Großteil der Exporte geht nach Asien und Ozeanien. Russlands Anteil am Handel schrumpft.
Die Wachstumsrate zeigt sich auch in den deutschen Rüstungsexportzahlen. Die Konzerne steigerten ihre Waffenausfuhren in den Nahen Osten und die Golfstaaten um 109 Prozent. Mit einem Anteil von 26 Prozent an den deutschen Waffenexporten entwickelte sich die Region zu einem fast so wichtigen Markt wie der aller europäischen Nato- und EU-Partnerländer. Deren Anteil betrug im vergangenen Fünfjahreszeitraum nur noch 29 Prozent an den Gesamtausfuhren. Zum Vergleich: Vor 15 Jahren waren es noch 90 Prozent gewesen.
Weltweit halten die USA, Russland, Frankreich, Deutschland und China einen Anteil von 74 Prozent am Waffenhandel. Die USA stehen mit 34 Prozent an der Spitze. Die Hälfte ihrer Exporte gingen in den vergangenen fünf Jahren in Staaten des Nahen Ostens, vorwiegend nach Saudi-Arabien. „Dank der Deals, die noch unter der Obama-Administration abgeschlossen wurden, haben die US-Exporte das höchste Niveau seit den späten 1990er Jahren erreicht“, sagt der Sipri-Waffenhandelsexperte Aude Fleurant.
Russlands Anteil am Waffenhandel schrumpfte von 26 auf 22 Prozent. Das Land exportierte weniger Rüstungsgüter als Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien. Sie kommen auf einen Anteil von 23 Prozent. Deutschland rangierte dabei mit 5,8 Prozent knapp vor China mit 5,7 Prozent. Auf der Einfuhrseite lagen Indien und Saudi Arabien mit 12 und 10 Prozent der Waffenimporte vor Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und China mit Anteilen um 4 Prozent. Indien steigerte die Einfuhren um 24 Prozent, und Indonesien rückte sogar mit einem Plus von rund 193 Prozent unter die Top Ten der weltweiten Waffenimporteure auf.
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