Gewalt in Burkina Faso: Mehr als 100 Tote nach Angriffen
35 Zivilisten sollen bei dschihadistischen Attacken ums Leben gekommen sein. Bei anschließenden Gefechten starben laut Medien 80 Rebellen und sieben Soldaten.
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Die Kämpfe hätten mehrere Stunden gedauert und seien von außergewöhnlicher Intensität gewesen, teilte das Militär Medienberichten zufolge mit. Die Hintergründe des Angriffs waren zunächst unklar. Präsident Roch Marc Christian Kaboré verhängte drei Tage Staatstrauer.
In der Gegend kommt es immer wieder zu Angriffen radikalislamischer Gruppen. Eine solch hohe Opferzahl gab es aber bisher nicht. Im November wurden bei einem Angriff im Osten des Landes 37 Tote gezählt. Im aktuellen Fall seien die meisten toten Zivilisten Frauen, teilte Roch Marc Christian Kaboré mit. Es war zunächst unklar, wo genau die Frauen attackiert wurden und warum so viele von ihnen ums Leben kamen.
Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. In der Gegend sind mehrere Extremistengruppen aktiv, aber wenn es viele zivile Opfer gibt, übernehmen sie nur selten die Verantwortung.
Burkina Faso galt lange als relativ stabil, wird aber durch interne Unruhen und regionale Konflikte erschüttert. Im benachbarten Mali hingegen musste Frankreich 2013 mit seinem Militär einrücken, um Extremisten aus von ihnen kontrollierten Städten zu vertreiben. 2016 und 2017 schlugen dann Extremisten auch in Ouagadougou zu, der Hauptstadt von Burkina Faso. Seitdem kommt es im Norden und Osten immer wieder zu Angriffen. Anfang Dezember wurden bei einer Attacke auf eine Kirche mindestens 14 Menschen getötet, im Oktober starben 15 Menschen bei einem Anschlag auf eine Moschee.
Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden durch die Gewalt bisher mehr als eine halbe Million Menschen vertrieben.
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