Gewalt bei Coronaprotesten in Dresden: Angriff auf Journalisten

In Dresden gingen am Sonntag Menschen gegen die Coronamaßnahmen auf die Straße. Mehrere Teil­neh­me­r:in­nen attackierten zwei Journalisten.

Mit einer Menschenkette wird auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg gedacht. Man sieht ein Band, das von zwei Händen am jeweils anderen Ende gehalten wird, im Hintergrund die Frauenkirche

Neben rechtsextremen Aufmärschen gibt es in Dresden auch friedlichen Protest Foto: Sebastian Kahnert, dpa

Dresden afp | Bei Protesten in Dresden sind am Sonntagabend zwei Journalisten angegriffen worden. Laut Polizeiangaben attackierten mehrere Teil­neh­me­r:in­nen der Protestaktion die beiden Journalisten und ihre „Begleitung“. Diese setzte offenbar Pfefferspray gegen die An­grei­fe­r:in­nen ein. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung ein. Die Be­am­t:in­nen mussten laut eigenen Angaben auch Zusammenstöße zwischen Rechtsextremen und Ge­gen­de­mons­tran­t:in­nen anlässlich des Jahrestags der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg verhindern.

Hunderte Ge­gen­de­mons­tran­t:in­nen versuchten demnach, den von Rechtsextremen angemeldeten Aufzug „symbolisch“ zu blockieren. Dabei versuchten einige von ihnen offenbar, die Absperrungen der Polizei zu durchbrechen. Die Sicherheitskräfte setzten Pfefferspray ein und leiteten gegen zwei Teil­neh­me­r:in­nen Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs ein.

An einer Menschenkette zum Gedenken an die Opfer der Zerstörung Dresdens vor 77 Jahren nahmen laut Angaben der Stadtverwaltung mehr als 3.000 Menschen teil, darunter auch der Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Distanzbänder zwischen den Teil­neh­me­r:in­nen sorgten für den notwendigen Abstand zum Infektionsschutz. Insgesamt war die Menschenkette demnach viereinhalb Kilometer lang. Nach Angaben der Polizei waren wegen der Demonstrationen mehr als 1.800 Be­am­t:in­nen in Dresden im Einsatz.

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