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Demonstrierende ehren die Hunderten von ukrainischen Sportlern, die seit dem Beginn des Krieges getötet worden sind Foto: Michel Euler picture alliance

Getötete ukrainische Sport­le­r:in­nenSie fehlen

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind 462 ukrainische Sport­le­r:in­nen und Trai­ne­r:in­nen getötet worden. Einige wären in Paris dabeigewesen.

D as ukrainische Sportkomitee hat die Website „Engel des Sports“ eingerichtet, auf der regelmäßig die Geschichten ukrainischer Sport­le­r:in­nen veröffentlicht werden, die im russisch-ukrainischen Krieg ums Leben gekommen sind. Bisher sind es 462 ukrainische Sport­le­r:in­nen und Trainer:innen. Darüber hinaus wurden nach Angaben des ukrainischen Ministeriums für Jugend und Sport mehr als 500 Sporteinrichtungen im Land zerstört. Mehr als 3.000 ukrainische Sport­le­r:in­nen kämpfen derzeit als Teil der ukrainischen Verteidigungskräfte für ihr Land.

Oleksandr Pielieshenko ist im Krieg gestorben Foto: Larry W. Smith/picture alliance/montage taz

Oleksander Pjeljeschenko, 30

Auf den rechten Bizeps hatte sich der ukrainische Gewichtheber Oleksandr Pjeljeschenko die olympischen Ringe und die Zahl 2016 tätowieren lassen – die Erinnerung an einen seiner größten Erfolge und gleichzeitig seine größte Niederlage, wie er selbst sagte. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro belegte der Sportler den vierten Platz – er stemmte fünf Kilo weniger als der Bronzemedaillengewinner. Pjeljeschenko reagierte unerschütterlich: „Ich werde weitermachen.“ Doch er konnte seine Pläne nicht verwirklichen. Der Krieg brach in sein sportliches Leben ein, wie auch in das anderer Ukrai­ne­r:in­nen.

Pjeljeschenko wurde 1994 im Gebiet Luhansk geboren. Als er 20 Jahre alt war, fiel Russland zum ersten Mal in die Ukraine ein und versuchte, seine Heimat zu besetzen. Zu dieser Zeit war er bereits sportlich aktiv und entschied sich für das Gewichtheben. Der Cheftrainer der ukrainischen Herren-Nationalmannschaft, Mykhaylo Matsyokha, holte Oleksandr zum Trainieren in die westukrainischen Region Chmelnyzkyj.

wochentaz

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Von 2015 bis 2017 nahm der Athlet aktiv an internationalen Wettkämpfen teil und erhielt die Auszeichnung „Ehrenmeister des Sports“ in der Ukraine. Er nahm an der Weltmeisterschaft im Gewichtheben teil, wo er den vierten Platz belegte, wurde zweimal Europameister in der Gewichtsklasse bis 85 Kilogramm und nahm schließlich an den Olympischen Spielen in Rio teil.

Aufgrund eines positiven Dopingtests wurde er 2018 für acht Jahre von Wettkämpfen ausgeschlossen. Den Sport gab er deshalb nicht auf. Er wurde Trainer. Einer seiner Schüler wurde 2021 Juniorenweltmeister im Modernen Fünfkampf.

Gleich nach Beginn der russischen Invasion bestieg Pjeljeschenko im März 2022 den höchsten Berg der Ukraine, den 2.061 Meter hohen ­Howerla, und stemmte dort eine 110 Kilogramm schwere Hantel. Damit wollte er nicht nur einen ukrainischen Rekord aufstellen, sondern auch den Geist der Ukrai­ne­r:in­nen wecken: „Wenn wir den Krieg gegen die Besatzer gewinnen, werden wir sicher noch viele weitere Rekorde für unser Land aufstellen.“

Nur wenige Monate später schloss er sich den ukrainischen Streitkräften an. „Ich habe mir diesen Beruf nicht ausgesucht, aber unsere Ukraine braucht Hilfe, die Hilfe von uns allen. Wir sind ein starkes Land, und wir werden noch stärker werden“, schrieb Pjeljeschenko über seine Entscheidung, der Armee beizutreten. Wenige Monate nach der Mobilisierung hatte der Sportler 13 Kilo abgenommen und schrieb darüber: „Ich hätte nicht gedacht, dass sich alles so verändern würde. Für ein freies Land muss man bis zum Ende kämpfen. Nach dem Sieg werde ich wieder trainieren und in Form kommen.“

Der Gewichtheber träumte davon, in den Profisport zurückzukehren. Doch zunächst wollte er die blau-gelbe Fahne bei der Parade zum Sieg der Ukraine im Krieg hissen. Am 5. Mai 2024 endete das Leben des 30-jährigen ukrainischen Sportlers – er starb an der Front während eines Kampfeinsatzes.


Der ukrainische Bahnradfahrer Andriy Kutsenko ist im Krieg gestorben Foto: Nicola, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0

Andrij Kutsenko, 34

Der ukrainische Radsportler Andrij Kutsenko wurde in der Kleinstadt Schowkwa in der Region Lwiw geboren. Während seiner Schulzeit begann er sich für den Radsport zu interessieren, dem er schließlich den größten Teil seines Lebens widmete. Der Sport wurde für ihn mehr als nur ein Hobby. Die zunehmenden Erfolge brachten Kutsenko dazu, sich für eine Sportkarriere zu entscheiden. Im Jahr 2006 wurde er zum ersten Mal für das ukrainische Nationalteam nominiert. Im darauffolgenden Jahr trat er in die Sportfakultät der Staatlichen Iwan-Boberskij-Universität für Körperkultur in Lwiw ein, wo er fünf Jahre lang studierte. Nach seinem Abschluss war er vertraglich an der Sommersportschule und am Sportstützpunkt des ukrainischen Verteidigungsministeriums angestellt.

Zehn Jahre lang, bis 2016, vertrat Andrij Kutsenko die Ukraine als Mitglied der Nationalmannschaft bei verschiedenen internationalen Turnieren, bei denen er Preise und Medaillen gewann. Er wurde mehrmals ukrainischer Meister und nahm an Europa- und Weltmeisterschaften teil. Er erhielt den Titel „Sportmeister der Internationalen Klasse“ der Ukraine.

Ein Freund von Andrij Kutsenko, der Direktor des Lwiwer Radsportverbandes, Roman Seliwestrow, erinnert sich, wie sie in ihrer Jugend oft zusammen in Sportcamps auf der Krim waren, an Wettkämpfen auf der Lwiwer Radrennbahn oder an Straßenrennen in Polen teilnahmen: „Andrij hat immer Ratschläge gegeben, was und wie man es besser machen könnte, denn er hatte viel Erfahrung im Radsport. Er hat sich nie geweigert zu helfen“, erklärte Seliwestrow auf Facebook.

Als Russland in die Ukraine einmarschierte, lebte der Radsportler Kutsenko mit seiner Familie bereits mehrere Jahre in Italien. Nachdem er von der russischen Offensive erfuhr, kehrte er in die Ukraine zurück und meldete sich freiwillig bei den ukrainischen Streitkräften. Während dieser Zeit nahm er aktiv an Kämpfen an verschiedenen Frontabschnitten teil. Nach zweijährigem Einsatz zur Verteidigung des Landes wurde er Anfang Juli 2024 als Mitglied der 47. separaten mechanisierten Brigade „Magura“ im Kampf getötet.

Seliwestrow hat eine Petition initiiert, um Andrij Kutsenko posthum den Titel eines Helden der Ukraine zu verleihen, und sammelt nun Unterschriften für die Petition, die dem Präsidenten der Ukraine zur Prüfung vorgelegt werden soll. „Ich bin sicher, dass Andrij diesen Titel verdient hat“, sagt Seliwestrow.

Alina Perehudowa, 14, ist eine der ukrainischen Sportlerinnen, die im Krieg getötet wurden Foto: Museum „Civilian Voices“

Alina Perehudowa, 14

Trotz ihres jungen Alters konnte Alina Perehudowa bereits beachtliche Erfolge im ukrainischen Sport erzielen, und ihr wurde eine große Zukunft im Gewichtheben vorausgesagt.

Die ukrainische Sportlerin ist in Mariupol in der Region Donezk geboren und aufgewachsen. Sie war Schülerin der regionalen Spezialsportschule für Kinder und Jugendliche der Olympischen Reserve im Gewichtheben und Schülerin der Serhij-Bubka-Spezialsportschule in der Region Donezk, die sich in der Stadt Bachmut befand.

Im Jahr 2021 gewann Perehudowa die ukrainische Meister­schaft im Gewichtheben bei den Athletinnen unter 17 Jahren in der Gewichtsklasse bis 40 Kilogramm. Die junge Sportlerin war eine Kandidatin für die Nationalmannschaft der Ukraine. Das Mädchen erfüllte die Norm für den Titel der „Meisterin des Sports“ im Alter von 13 Jahren, aber nach ukrainischem Recht konnte sie diesen Titel offiziell erst im Alter von 14 Jahren erlangen. Perehudowas nächstes Ziel war die Teilnahme an der Europameisterschaft 2023, auf die sie sich vorbereitete und bei der sie ihren ersten internationalen Sieg erringen wollte.

Am Tag der russischen Invasion war sie in der Schule in Bachmut und sollte am 25. Februar 2022 auf dem Weg ins Trainingscamp sein. Die Lehrer der Schule schickten die Schüler nach Hause zu ihren Eltern. Trainer Ihor Obuchow erzählte ukrainischen Medien, er habe Alina an diesem Tag am Busbahnhof getroffen. Sie war verwirrt und konnte sich nicht entscheiden, wohin sie gehen sollte – nach Mariupol oder nach Kyjiw. Ihre Mutter, ihr Bruder und ihre Großmutter lebten in Mariupol, ihre andere Großmutter in Kyjiw. Schließlich entschied sie sich für Mariupol, das bereits regelmäßig bombardiert wurde.

Zwei Monate später wurde das Leben einer hoffnungsvollen 14-jährigen ukrainischen Gewichtheberin be­endet. Sie und ihre Mutter verließen das Haus, als sich die Explosion ereignete. Beide wurden von Granatsplittern getroffen und waren sofort tot. Perehudowas Bruder lief zu ihnen auf die Straße und wurde von der Kugel eines Scharfschützen getötet. Das Schicksal der Großmutter ist unbekannt.

„Alina Perehudowa strebte nach Siegen auf höchstem Niveau. Aber dann kam Russland und hat sie von dieser Zukunft 'befreit’ “, kommentierte der Stadtrat von Mariupol den Tod der ukrainischen Sportlerin.

Die ukrainische Trampolin­turnerin Anastasia Ihnatenko wurde gemeinsam mit ihrem Mann Dmytro und ihrem Sohn Makar getötet Foto: Valerii Onuchyn/Marcus Kinz

Anastasia Ihnatenko, 27

Die ukrainische Sportlerin Anastasia Ihnatenko widmete 23 Jahre ihres Lebens dem Trampolinturnen. Sie gewann zunächst Medaillen bei regionalen Wettbewerben, später erhielt sie in der Ukraine die Auszeichnung „Meisterin des Sports“.

Anastasia Ihnatenko wurde in der Kleinstadt Tokmak in der südukrainischen Region Saporischschja geboren, die heute unter russischer Besatzung steht. Im Alter von vier Jahren begann Ihnatenko mit dem Turnen. Anfangs nahm sie ein paar Mal in der Woche Unterricht, später trainierte sie täglich mehrere Stunden. Als sie die Schule verließ, wusste sie bereits, dass sie Profisportlerin werden wollte.

„Ohne Sport konnte sie nicht leben, also zog sie in die Stadt Dnipro und schrieb sich am Sportinstitut von Dnipro ein, um sich auf das Trampolinturnen zu spezialisieren“, erinnert sich Ihnatenkos Vater Oleksij. Neben ihrem Studium nahm sie an verschiedenen Wettbewerben auf regionaler und nationaler Ebene teil und gewann.

Ihnatenkos Lehrer und Trainer erinnern sich an sie als eine talentierte und vielversprechende Athletin, die die Sporthalle nicht verlassen wollte, bevor sie eine Bewegung erfolgreich gelernt hatte.

Später wurde Ihnatenko selbst Trainerin und trainierte Kinder im Alter von 4 bis 15 Jahren. Unter ihren Schü­le­r:in­nen waren mehrere Meis­te­r:in­nen und Preis­trä­ge­r:in­nen regionaler Wettbewerbe im akrobatischen Bahnspringen und Fi­na­lis­t:in­nen gesamt­ukrainischer Wettbewerbe. Ihnatenko war außerdem Kampf­richterin bei nationalen Wettkämpfen.

Als die russische Invasion in der Ukraine begann, floh Ihnatenko im März 2022 mit ihrem kleinen Sohn nach Polen, kehrte aber einige Monate später in die Ukraine zurück.

Im Januar 2023 wurde das Leben der ukrainischen Sportlerin auf tragische Weise beendet, als eine russische Kh-22-Rakete in ein neunstöckiges Wohnhaus im Zentrum von Dnipro einschlug. Eine Woche zuvor hatten Ihnatenko, ihr Mann Dmytro und ihr anderthalbjähriger Sohn Makar eine Wohnung im 7. Stock dieses Hauses gemietet.

Bei dem Angriff wurden 46 Menschen getötet, darunter 6 Kinder, 11 weitere werden vermisst. Anastasia Ignatenkos Vater hatte Mühe, die sterblichen Überreste seiner Tochter und seines Schwiegersohns zu identifizieren, und von seinem Enkel blieb nichts übrig, sodass er immer noch als vermisst gilt.

„Acht Jahre lang war Anastasia ein Teil unseres Klubs, eine aufmerksame Trainerin, Pädagogin und Richterin der nationalen Kategorie. Sie wurde nicht nur in Dnipro, sondern in der ganzen Ukraine respektiert und geliebt“, erinnert sich Dmytro Hak, Leiter des Klubs von Ihnatenko, in den sozialen Medien an seine Kollegin.

Er betont, dass sie über ein großes Potenzial verfügte, da sie nie bei dem stehen geblieben sei, was sie erreicht habe, sondern immer danach gestrebt habe, sich weiterzuentwickeln.

Der ukrainische Zehnkämpfer Wolodymyr Androsch­tschuk wurde mit 22 Jahren an der Front getötet Foto: Valentyn Ogirenko/reuters

Wolodymyr Androschtschuk, 22

Der ukrainische Leichtathlet Wolodymyr Androschtschuk träumte davon, die Ukraine bei den Olympischen Spielen 2024 in Frankreich zu vertreten. In der Sportwelt wurde er als die Hoffnung der ukrainischen Leichtathletik bezeichnet.

Androschtschuk wurde in einem kleinen Dorf in der westukrainischen Region Chmelnyzkyj geboren, wo er auch zur Schule ging.

Schon als Kind begeisterte er sich für den Sport und feierte Erfolge. Er beschloss, seine Zukunft dem Sport zu widmen. Als Androschtschuk die Mittelschule abschloss, zog seine Familie in die Region Kyjiw. Dort, in der Stadt Browary, besuchte er eine Sporthochschule und begann nach seinem Abschluss ein Studium an der Nationalen Landwirtschaftlichen Universität in Lwiw. Während des Studiums betrieb er weiterhin Sport. Die Universität erkannte sein sportliches Talent, und er erhielt eine Urkunde als „Bester Studentensportler“.

Bei der U18-Leichtathletik-Europameisterschaft 2018 war Wolodymyr Androschtschuk für die ukrainische Nationalmannschaft am Start. Damals konnte er jedoch keine Medaille gewinnen. Im darauffolgenden Jahr gewann er den Zehnkampf bei den ukrainischen U20-Meisterschaften. Darüber hinaus vertrat er die Ukraine mehrfach bei verschiedenen internationalen Wettkämpfen und gewann Medaillen bei den Ukrainischen Leichtathletikmeisterschaften. Im Jahr 2020 vertrat er die Ukraine bei den U20-Europameisterschaften im Modernen Fünfkampf und belegte den sechsten Platz.

Der junge Sportler träumte davon, die Ukraine in Paris 2024 zu vertreten und bereitete sich darauf vor. Doch als die russische Invasion begann, beendete er seine Sportkarriere und meldete sich freiwillig zur Armee. Er unterzeichnete einen Vertrag mit den ukrainischen Streitkräften und trat in die 95. Luftlandebrigade ein.

Im Januar 2023 wurde Androschtschuk bei einem Angriff auf Stellungen der russischen Armee in der Region Donezk getötet. Der 22-Jährige erlitt eine tödliche Granatsplitterwunde am Kopf.

„Er war immer mutig und tapfer, saß nie still. Er hatte einen starken Charakter und hatte es immer eilig, irgendwo hinzukommen, eilig, zu leben … Er wollte in die Sturmbrigade, um vorne zu sein. Und dort ist er auch angekommen. Seine Lieblingsworte waren „Vorwärts, vorwärts!“, erinnert sich Ljudmila Androschtschuk auf Facebook an ihren jüngeren Bruder und fügt hinzu: „Warum hat man ihm so wenig Zeit gegeben? Er sollte noch leben und leben. So viele Pläne für die Zukunft, die nie verwirklicht werden.“

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12 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Bestürzender, aber sehr guter Artikel.



    Gratulation an die Autorin.

    Es wäre gut, wenn die Pro-Russischen Stimmen der deutschen Politik diesen Artikel lesen würden.



    Frau Wagenknecht, Herr Mützenich und Herr Scholz müssen endlich verstehen, was unsere zögerliche Haltung anrichtet.

    • @Andere Meinung:

      Es gibt übrigens, abgesehen von der AFD, keine pro-rusischen Stimmen in der deutschen Politik.



      Sie machen Ihrem Spitznamen keine Ehre, wenn sie versuchen zu suggerieren das Scholz eine pro-rusische Stimme ist. Ist Biden, der auch kein Interesse hat an einer Eskalation, für Sie auch eine pro-rusische Stimme?



      Letztendlich kann man auf Themen unterschiedlich blicken. Man könnte z.B. auch die Frage stellen wann "Bellizisten" eigentlich merken, dass der Krieg nicht zu einer Lösung führen wird. Ich halte es immer schlecht, wenn man Menschen mit anderen Meinungen versucht schlechte Intentionen zu stellen.



      Ich gehe zb davon aus, dass Moderate, Bellizisten und Pazifisten alle eine gute Intention haben, auch wenn ichden Ansatz der letzten beiden Gruppen für etwas naiv halte.

      • @Alexander Schulz:

        Wagenknecht ist ja nicht AfD.

        Wen Sie "Bellizisten" nennen, sind ja auch nicht für den Krieg als solches. Nur als Mittel der Verteidigung. Um zu verhindern, dass die Ukraine vernichtet oder versklavt wird.

        • @Ciro:

          Man mag Wagenknechts Standpunkt nicht teilen, jedoch finde ich es gewagt sie als pro-russische Stimme zu bezeichnen. Sie gehörte zu den ersten dt. Politikern, die das russische Oligarchensystem kritisieren.



          Ich behaupte auch gar nicht, dass die "Bellizisten" für Krieg an sich sind. "Bellizisten" sehen Krieg als Lösungsmöglichkeit an und glorifizieren ihn und stellen ihn als einzige Möglichkeit dar.



          Moderatore hingegen plädieren primär für eine diplomatische Lösung flankiert durch militärische Unterstützung. Pazifisten hingegen sind strikt gegen eine militärische Komponente.

          • @Alexander Schulz:

            In dem Sinn ist eigentlich schon die gesamte westliche Politik moderat. Ich wüsste nicht, dass jemand nur auf militärische Mittel setzen würde, sondern sie sind ein Schlüssel, realistische diplomatische Schritte möglich zu machen.

      • @Alexander Schulz:

        Das ist auch eine nachvollziehbare alternative Interpretation.



        Danke für den Kommentar.



        Da kann ich mitgehen - dann ist Herr Scholz keine prorussische Stimme sondern einfach nur naiv.

        • @Andere Meinung:

          Ich verstehe ihren Standpunkt, jedoch kann man auch hier ganz unterschiedliche Standpunkte vertreten. Meiner Meinung z.B. ist weder Scholz noch Biden naiv. Man könnte auch Pazifisten oder Bellizisten als naiv bezeichnen. Letztendlich ist eine Frage der Perspektive und welche Fakten man berüchtigten möchte oder nicht, um seinen Standpunkt argumentativ zu untermauern.



          Die Situation ist bei weitem nicht so eindeutig wie das die unterschiedlichen Strömungen darstellen.

  • Ja, Ukrainische Sportler:innen fehlen. Russische auch. Das sollte man nicht vergessen und die nationale Brille besser absetzen.

    • @Uns Uwe:

      Sie haben wohl die Dimension von "Fehlen", die hier gemeint ist, nicht ganz erfasst. Wenn doch, würde ich gerne die Namen und die Geschichten der infolge des Krieges verstorbenen russischen Sportler:innen erfahren. Ich vermute doch stark, dass die (oftmals nicht weniger tragischen) Geschichten der russischen Kriegsopfer eine etwas andere Charakteristik aufweisen. Und mit dieser menschlichen Brille, lässt sich aus meiner Sicht das Große und Ganze auch besser einordnen.

    • @Uns Uwe:

      Man kann die Situation nicht vergleichen. Trotzdem sind die Einschränkungen für russische Maßnahmen absurd.



      In den letzten Jahrzehnten gab es auch bei Kriegen, die mehr zivile Opfer gekostet haben, nicht solche Einschränkungen. Individuelle Sportler (zumindestens solange man Ihnen keine aktive Beteiligung nachweisen kann) sollten nicht bestraft werden.

    • @Uns Uwe:

      Nein, russische Sportler:Innen fehlen nicht. Alleine die Vorstellung, dass Vertreter:Innen eines Verbrecherregimes u.a. gegen ukrainische Sportler:Innen antreten,wäre unerträglich.

    • @Uns Uwe:

      Ja, der russische Krieg ist ebenso ein Verbrechen am eigenen Volk. Dennoch bleibt Fakt, wer wen angegriffen hat.