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GesellschaftskritikSex gegen Rechts

WAS SAGT UNS DAS? Ein Leipziger Bündnis mobilisiert gegen die Sexisten von Legida – mit dem Bild einer nackten Frau

Heute wird der braune Mob wieder durch Leipzig walzen, und er könnte besonders groß sein: Legida, der Leipziger Pegida-Ableger, bekommt bei der Montagsdemo wohl Verstärkung aus Dresden. Gut, dass es Nolegida gibt, könnte man denken. Das Bündnis veranstaltet wie schon so oft eine Gegendemo. Man wolle sich „den Rassisten und Sexisten“ ent­gegenstellen.

Aufrufe dazu wabern seit letzter Woche auf Twitter und Facebook. Dumm nur: Für die Gegendemo wirbt Nolegida ausgerechnet mit einer nackten, weißen Frau. Die Aufrufe zeigen die (Sexisten würden sagen: scharfe) Dame von hinten, ihre Haare schimmern geheimnisvoll. Auf ihren nackten Rücken ist die Leipziger Skyline projiziert, in Gold und Gelb.

What the fuck?

Das fragen sich viele, die heute eigentlich zur Gegendemo kommen wollten. Seit Tagen hagelt es Kritik an dem Bild: Es sei sexistisch, Nolegida solle es löschen. „Es kotzt mich an, dass mit einem nackten Frauenkörper für eine politische Veranstaltung geworben wird“, schreibt jemand auf Facebook.

Und Nolegida? Es gehe gar nicht um die nackte Frau als Lustobjekt, sondern um die „Verletzlichkeit und Fragilität“, die der Frauenkörper symbolisiere. Schließlich sei ja auch Leipzig verletzlich durch die Bedrohung von Legida.

An Blödheit ist das schwer zu überbieten. Denn auch diese Deutung ist purer Sexismus: der weibliche Körper als Sinnbild von Verletzlichkeit. Die Frau wird zum bloßen Objekt.

Aber Nolegida beunruhigt das nicht. „Wir werden das Bild nicht ändern“, schreiben sie. Basta. Einige kritische Posts auf der Nolegida-Seite wurden zudem gelöscht, FeministInnen wurde nahegelegt, sich nicht mehr kritisch zu äußern.

Am traurigsten ist nicht der Trotz, auch nicht die genderpolitische Blindheit bei den selbsternannten „Antisexisten“.

Am traurigsten ist, dass deswegen weniger Menschen zur Gegendemonstration kommen könnten und die braunen Legidamacker die Gewinner wären.Benedikt Peters

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