Geschlechtergerechte Sprache: Genderduden, der (m)
Die Dudenredaktion hat ein Buch zum richtigen gendern herausgegeben. Doch was dort beschrieben wird, setzt die Redaktion selbst nicht um.
Binnen-I, Sternchen, Unterstrich, X-Form – man, äh, Frau, äh, Mensch ist schnell verwirrt, bei dem Versuch sich eine genderneutrale Sprache anzueignen. Vor allem im deutschen Sprachraum, der so verliebt ist in sein generisches Maskulinum.
Die Bibel aller Freizeit-Germanist*innen, DER Duden, hat nun deshalb erfreulicherweise ein Buch herausgegeben, das alle sprachlichen Möglichkeiten der Gleichberechtigung verständlich darlegen möchte: „Richtig gendern“. Doch wer den Genderduden online bestellen will, wird sich beim Blick in die Autor*innenzeile wundern: „von Dudenredaktion (Herausgeber), Anja Steinhauer (Autor), Gabriele Diewald (Autor)“.
Empfohlener externer Inhalt
Selbstverständlich ist es möglich, dass Anja Steinhauer das er-Pronomen verwendet und somit als „Autor“ bezeichnet werden möchte. Dasselbe gilt für Gabriele Diewald.
Dass aber DIE Dudenredaktion nicht Herausgeber*in ist, sondern Herausgeber, geht dann doch zu weit für ein Sprachlexikon, das traditionell großen Wert auf die jeweiligen Artikel deutscher Substantive legt. Wieso schaffen wir dann der/die/das zur Freude aller Deutschlernenden nicht gleich ab?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Insolventer Flugtaxi-Entwickler
Lilium findet doch noch Käufer
Anschlag in Magdeburg
Vorsicht mit psychopathologischen Deutungen
Polizeigewalt gegen Geflüchtete
An der Hamburger Hafenkante sitzt die Dienstwaffe locker
Rekordhoch beim Kirchenasyl – ein FAQ
Der Staat, die Kirchen und das Asyl
Preise fürs Parken in der Schweiz
Fettes Auto, fette Gebühr