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Geld oder Kampfhund

Während Halter mit Entschädigungsklagen drohen, fordern die Innenminister europaweite Maßnahmen

BERLIN taz ■ Die Halter von Kampfhunden setzen sich zur Wehr. Nun, da einige Bundesländer, etwa Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Rheinland-Pfalz, mit dem Einziehen bestimmter Rassen drohen, pochen die Besitzer der Tiere auf ihr Recht auf Privateigentum und drohen mit Entschädigungsklagen. Anschaffungspreis, die Kosten für Aufzucht, Haltung und Tierarztbesuche summierten sich auf mindestens 10.000 Mark je Hund.

Während die Boulevardpresse bereits hochrechnet, welche Summen auf die Kommunen zukämen, sieht der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Fritz Behrens (SPD), möglichen Klagen gelassen entgegen. „Auch Tötungsgebote sind rechtlich zulässig“, so Behrens. Er fordert sogar eine weitergehende Regelung auf EU-Ebene. In einem Europa der offenen Grenzen reiche es nicht aus, wenn nur Deutschland handele.

Auf der Rassehundeausstellung in Frankfurt am Main wurde das Thema Kampfhunde gestern heiß diskutiert. Die Züchter fühlen sich verfolgt und bemühen Holocaust-Vergleiche. Worte des Bedauerns über die jüngsten Zwischenfälle waren hingegen kaum zu hören. Am Wochenende wurden drei neue Fälle von Kampfhundattacken auf Menschen bekannt. AM

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