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Gaza-Gouverneur über Fatah und Hamas„Ein Gefühl der Ohnmacht“

Die Differenzen zwischen Hamas und Fatah sind zurzeit noch sehr groß, aber nicht unüberwindbar, sagt Abdallah Frangi, Gouverneur von Gaza-City.

Juli 2014: Gaza-City wird bombardiert. Bild: dpa
Interview von Peter Philipp

taz: Herr Frangi, offener Konkurrenzkampf herrscht seit Juni 2007 zwischen der Fatah von Palästinenserpräsident Abbas und der islamistischen Hamas, als diese die Macht im Gazastreifen an sich riss. Erst im April letzten Jahres einigte man sich in Kairo auf eine neue Einheitsregierung, und Präsident Abbas ernannte fünf Gouverneure für den Gazastreifen – für Gaza-Stadt Abdallah Frangi. Kaum waren Sie ernannt, begann aber ein neuer Krieg, der alles übertraf, was man in Gaza bisher erlebt hatte. Sie hatten sich Ihre neue Aufgabe ja sicher auch anders vorgestellt?

Abdallah Frangi: Das Wichtigste war, überhaupt in dieser Zeit in Gaza gewesen zu sein und diesen Krieg erlebt und überlebt zu haben. Der Gazastreifen ist winzig klein, sodass durch die Bombardierungen der israelischen Armee kein Gebiet heil geblieben ist. Ich kann sagen: es war ein Krieg, den ich nie in meinem Leben vergessen werde – dieses große Ausmaß an Zerstörung der Gebäude, die Ängste der Menschen, die verzweifelt auf der Straße um ihr Leben gelaufen sind – es waren Kinder, Frauen oder alte Männer – einfach erschreckend. Die Zahl der Zivilisten, die in diesen 51 Tagen umgekommen sind, übersteigt zweitausendfünfhundert, und die Zahl der Verletzten ist doppelt oder dreifach so groß wie die der Toten.

Haben Sie in dieser Situation überhaupt etwas tun können? Fühlt man sich da nicht machtlos?

Natürlich, total. Und das ist es auch, worunter ich gelitten habe. Diese Unfähigkeit, den Menschen helfen zu können, ein Gefühl der Ohnmacht. Mit der Zeit spürst du, dass du zwar mittendrin, aber im Grunde genommen hilflos bist. Natürlich: Hier und da konnte ich helfen. So habe ich kleine Komitees mit jungen Leuten gebildet, die freiwillig Hilfe geleistet, Matratzen und Kleidung gesammelt und verteilt haben. Aber das war ein Tropfen auf dem heißen Stein. Aber es war die unglaubliche Solidarität unter der palästinensischen Bevölkerung, diese Hilfsbereitschaft, die ich in diesen 51 Tagen Krieg und danach bewundert habe.

Die Einsetzung von Gouverneuren in Gaza und in anderen Orten des Gazastreifens durch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte aber doch wohl politische Gründe – zumal dieser Schritt kurz nach der Vereinbarung zwischen Hamas und PLO über eine Einheitsregierung kam. Wie hat sich das auf die Vereinbarung ausgewirkt?

Das trifft zu, wurde aber seitens der Hamas nicht eingehalten. Denn die Gouverneure vom Gazastreifen – außer mir gibt es noch vier weitere – die durften eigentlich nicht offiziell auftreten und arbeiten. Das heißt: Wir konnten unsere Aufgaben nicht wahrnehmen. Zwar wurde in Kairo vereinbart, dass beide Seiten – Fatah und Hamas – diese Einheitsregierung tragen, auch die Institutionen dieser Regierung stützen, doch kann ich sagen: Es gab (bisher) keine richtige Zusammenarbeit zwischen der Regierung und Hamas. Die Sicherheitsorgane der Hamas haben alles unter ihre Kontrolle im gesamten Gazastreifen gebracht.

Und die ideologischen Differenzen zwischen Hamas und Fatah, beziehungsweise der PLO, erscheinen unverändert groß?

Die Differenzen sind zurzeit noch sehr groß, aber nicht unüberwindbar. So gab es während des Krieges Waffenstillstandsverhandlungen, die von beiden Seiten (Fatah und Hamas) akzeptiert wurden. Das zeigt: die bestehenden Differenzen können überwunden werden.

Bild: dpa
Im Interview: Abdallah Frangi

Der 71-Jährige war einunddreißig Jahre lang zunächst Vertreter der PLO, dann Generalbevollmächtigter der Autonomiegebiete in der Bundesrepublik. Im Juli 2014 wurde er von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zum Gouverneur von Gaza ernannt – nur Stunden bevor der Krieg dort begann.

Gleichzeitig lässt sich der Hamas-Chef Khaled Maschal aber in der Türkei feiern.

Die Türkei wird nicht mehr die gleiche Rolle übernehmen können, die sie vor dem Krieg im Irak und Syrien innehatte. Diese Veränderung wird auch durch den Einfluss der neu gewählten Regierung in Ägypten gefördert. Das heißt, die Karten werden neu gemischt. Und das betrifft auch die Entwicklung in Israel: Die Neuwahlen werden wahrscheinlich nicht mehr die bisherige Koalition, sondern eher eine radikalere Regierung mit sich bringen. Diese Entwicklung ist ungünstig für uns Palästinenser und sie schadet den Friedensbemühungen.

Vor allem europäische Parlamente in Europa haben die Anerkennung des Staates Palästina gefordert, aber nichts geschieht. Werden hier nur Hoffnungen geweckt, ist das nur Wunschdenken?

Nein, Wunschdenken ist das nicht, sondern die Mehrheit der Weltgemeinschaft hat den Staat Palästina bereits anerkannt und es kann auch keine politische Lösung des Konflikts ohne diese Anerkennung geben. Die Weltgemeinschaft ist in der Pflicht, diesen Schritt zu unterstützen, um weitere Kriege zu verhindern und eine friedliche Lösung herbeiführen zu können.

Was bezweckt Präsident Abbas mit seinem Vorstoß in der UNO – dass auch die Weltorganisation Palästina als Staat anerkennt?

Wir plädieren beide – Hamas und Fatah – für einen Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967, mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Für diese international anerkannte Zweistaatenlösung werden wir die Unterstützung der Vereinten Nationen und des Weltsicherheitsrates einfordern.

Die Regierung in Washington hat aber bereits ein Veto im Sicherheitsrat angekündigt.

Wenn die USA hier ein Veto einsetzen, dann verlieren sie die Glaubwürdigkeit in der gesamten arabischen und islamischen Welt.

Und wie steht es mit Deutschland? Die Bundesregierung spricht von Zweistaatenlösung als dem internationalen Konsensus, bisher hat sie aber kaum etwas in die Richtung unternommen.

Bis jetzt hatten wir großes Vertrauen in die deutsche Regierung. Wiederholt wurde betont, dass sie sich für die zwei Staaten einsetzen und diese auch unterstützen. Umso mehr bin ich über die einseitige Haltung der Bundesregierung enttäuscht. Um glaubwürdig zu bleiben und den Einfluss in dieser Region nicht zu verlieren, sollte die einseitige Politik zugunsten der israelischen Regierung ein Ende finden und eine ausgewogene Haltung eingenommen werden. Ich bin überzeugt: Das hilft den Israelis, den Palästinensern und kann den Frieden in der gesamten Region bringen.

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68 Kommentare

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  • was man im zusammenhang mit diesem interview endlich oder wieder zur kenntnis nehmen muß: das National Conciliation Document of the Prisoners - June 28, 2006

    http://www.bitterlemons.org/docs/prisoners.html

    oder auch

    http://www.pij.org/details.php?id=828

     

    aus diesem dokument ergibt sich:

    "The Palestinian people in the homeland and the Diaspora seek to liberate their land, to obtain the evacuation of the settlements and settlers, the removal of the separation wall, to stop the annexation, and to achieve their right to freedom, return and independence. In this spirit, they look to exercise their right to self-determination, including the right to establish their independent state on all the territories occupied in 1967, with al-Quds al-Shareef [Jerusalem] as its capital; to secure the right of the refugees to return to their homes and properties, from which they were driven out, and their right to compensation; to obtain the liberation of all prisoners and detainees, without exception or discrimination, basing their claims in all this on the historical right of our people on the land of their fathers and forefathers, on the UN Charter, and on international law and legitimacy."

    damit hat man sich auseinanderzusetzen und nicht mit Caroline Glicks djihad-fantasien.

    • @christine rölke-sommer:

      Das Zitat ist ja eigentlich nicht tiefschürfender als der normale Baggerschlick, der von der palästinensischen Propaganda Tag für Tag gehoben wird. Aber dann wird es interessant:

       

      Punkt 15: „... bearing in mind the new situation in Gaza strip as true elevation and power for the steadfastness of our people and on the base of using the struggle methods of resisting the occupation.“

       

      Da wird Hamas im Jahr 2006, wenige Monate nach der Machtergreifung, als „wahre Erhöhung und Macht für die Standfestigkeit unseres Volkes“ dargestellt. Hallelujah, ich glaub, ich wandere aus nach Nordkorea, da ist es gemütlicher.

      • @L'Occitane:

        Das Dokument richtet sich generell an palästinensische Einrichtungen, wie die PLO, das Parlament (PLC), palästinenschischer Nationalrat (PNC) , die Palästinensische Autonomiebehörde (PNA) etc..nicht explizit an eine im Text nicht wörtlich erwähnte Hamas...

         

        "with the goal of making our comprehensive national dialogue a success, based on the Cairo Declaration and coupled with the urgent need for unity and solidarity, we put forth this document (the national conciliation document) to our people, President Mahmoud Abbas (Abu Mazen), the PLO leadership, Prime Minister Ismail Hanieh, the Council of Ministers, the Speaker and members of the PNC, the Speaker and members of the PLC, all Palestinian forces and factions, all nongovernmental and popular organizations and institutions and to the popular leadership of the Palestinians in the homeland and in the Diaspora"

         

        der eigentliche Inhalt ist interessanter als Ihre Panikmache...

      • @L'Occitane:

        wahl, habibi, wahl.

        • @christine rölke-sommer:

          Ach, stimmt. Es gab da ja mal so eine Wahl in den Gebieten. Neun Jahre ist das jetzt her, und die Gewählten und Nichtgewählten von dunnemals sitzen noch immer „fest im Sattel“, wie es so schön heißt, die Hamas als Siegerin in Gaza und die PLO als Verliererin in den A-Gebieten. Wirklich tragisch daran ist allerdings, dass die EU jährlich hohe Millionenbeträge an die Abbas-Leute überweist – ein Offenbarungseid der „europäischen Demokratie“, einmal weil eine nicht gewählte Regierung unterstützt wird, zum anderen weil es sich bei denen in Ramallah um lupenreine Kleptokraten handelt.

          Neusprech der EU: „the EU is providing considerable support, including financial assistance, to ensure the building of the institutions and infrastructure of a future Palestinian State.“ (High Representative/Vice-President Federica Mogherini am 06.01.2015)

          • @L'Occitane:

            ja, wahl. und wer noch nicht total-hirnverkalkt ist, kann sich erinnern, dass eine neue hätte stattfinden sollen, so ungefähr jetzt.

            wie die hätte ausgehen können.... egal, Israel hat sie mit seiner aktion großer klops verhindert.

             

            im übrigen darf Israel froh sein, dass auch die EU ihm kosten der besatzung abnimmt.

            ich finde das nicht immer richtig. denn je mehr Israel da abgenommen wird, umso mehr steckt es in illegale siedlungen, marodierende grenzpolizei+soldateska und drohnen+anderes geschmeiß über 'Asa.

            • @christine rölke-sommer:

              Ich weiß nicht, wo sie das Bonmot von den „kosten der besatzung“ aufgeschnappt haben, die von der EU angeblich übernommen werden. Wahrscheinlich hing's am Weihnachtsbaum.

               

              78 der 104 Terroristen, die Jerusalem im letzten Jahr freilassen musste, damit die PA sich überhaupt zu Verhandlungen bereiterklärte, bekamen monatliche Zahlungen von $ 3.500 und Zusatzgratifikationen von bis zu $ 25.000. Das Geld stammt zum Teil aus der EU-Schatulle. Terror wird demnach von der PA honoriert, und die EU finanziert diesen Wahnsinn.

              • @L'Occitane:

                ich finde immer wieder bewunderungswürdig, wie Sie durch die verbreitung von wüsten+herabsetzenden behauptungen versuchen, andere davon abzuhalten, sich mit dem zu beschäftigen, worum' in einem artikel (hier: interview) geht.

                 

                gehen tut es darum, dass man sich in den OPT nach wie vor darum bemüht, eine einheitsregierung herzustellen und die von aller welt mit ausnahme Israels favorisierte 2-staat-lösung zu erreichen. über die erfolgsaussichten wäre zu diskutieren.

                 

                zu kosten der besatzung können Sie sich bei Shir Hever informieren, vor jahren sogar in der taz http://www.taz.de/!39865/

                oder bei veranstaltungen wie dieser http://www.publicsolidarity.de/tag/shir-hever/

                • @christine rölke-sommer:

                  Ich versuche niemals, „andere davon abzuhalten“, sich mit den Dingen genauer zu beschäftigen. Nie. Im Gegenteil! Jeder Informationszugewinn kann geradewegs zur Erkenntnis führen, dass die EU-Begünstigungspolitik gegenüber den palästinensischen „Freischärlern“ und Arafat seit etwa 1973 ein katastrophaler Irrweg war und ist. Die EU-Außenpolitik hat diese Parteinahme zwar perfektioniert und in höchstem Maße hinter humanitärer Phrasendrescherei versteckt, aber der vor dem Volk verborgen gehaltene Barcelona-Prozess ist doch nichts weiter als knallharte Machtpolitik mit den Regimes südlich des Mittelmeers auf Kosten der einzigen Demokratie im Nahen Osten.

                   

                  Das von Ihnen verlinkte Interview von 2009 ist auch wieder lustig. Da greint der gute Herr Hever über die ungerechte Sozialpolitik gegenüber den palästinensischen Arbeiter, wenn dann aber eine Firma wie Soda Stream Gleichheit und soziale Gerechtigkeit einführt, kommt gleich wieder die BDS-Bewegung und ruft zum Boykott der Firma auf, weil sie jenseits der „Grünen Linie“ produziert. Absurdistan.

                  • @L'Occitane:

                    klar doch!

                    Israel zahlte schon immer drauf.

                    zetern Sie ruhig weiter - da hab ich ab und an was zum grinsen.

                    • @christine rölke-sommer:

                      "Israel zahlte schon immer drauf."

                       

                      Nein, wir zahlen drauf, Europa, die EU. Anfang der 70er hat man sich das Wohlwollen der PLO und der Ölstaaten erkauft, aber seit Oslo ist Palästina ein echtes Fass ohne Boden für Europa. Die Korruption und Verschwendung in Ramallah war nie ein Grund für die EU, mal ein paar seriöse Buchhalter da runterzuschicken. The show must go on!

  • 3G
    3618 (Profil gelöscht)

    Was sind denn islamisch stämmige Zivilisten, tomtomtoy?

    Sind Muslime eine Ethnie? Und wie steht es mit dem Volk der Katholiken oder dem Volk der Buddhisten?

  • Natürlich ist eine eingeforderte ausgewogene Haltung für die deutsche Bundesregierung ein Eiertanz, der bestenfalls als wackelig bezeichnet werden kann angesichts der historischen Schuld gegenüber Israel, die es offenbar nicht erlaubt, gleichzeitig die Weichen zu stellen für ein friedliches nachbarschaftliches Miteinander von Israel und Palästina.

    • @anyhow:

      Der Grund für den Nahostkonflikt ist nicht die Abwesenheit eines palästinensischen Staates, sondern die Anwesenheit des jüdischen Staates.

       

      Daher wird die Gründung eines palästinensischen Staates den Nahostkonflikt auch nicht beenden.

      • @Wad Wore:

        Welchen Nahostkonflikt meinen Sie? Den von Syrien, den von Irak, den von Libyen, den von Libanon oder den von Ägypten?

        Sind an allen diesen Konflikten "die Juden schuld"?

        • @L'Occitane:

          Ich meine den, um den es in dem Artikel geht.

           

          P.S. Sie brauchen keine Mauern einreißen, wo keine sind. Ich bin bekenneder Zionist.

          • @Wad Wore:

            Ist dieser Konflikt also unlösbar?

          • @Wad Wore:

            Ah, ja. Sorry. Man kriegt hier schon Paranoia :-)

            • @L'Occitane:

              Bevor Sie nen Herzkasper kriegen...schuld sind immer die anderen...

  • Müssen ja ganz schön viele Terroristen in den Häusern da gewohnt haben, wenn Israel gezwungen war, fast alle Wohnungen zu zerstören.

  • dass man den europäischen Menschen jüdischen Glaubens ein Land gab, wo sie in Frieden leben konnten, was leider scheiterte, war richtig allerdings muss man sagen, das Intresse der anderen Völker diese geschundenen Menschen aufzunehmen war auch , gelinde gesagt, gering ! diese UN Abstimmung, wie würde sie heute wohl verlaufen ?

    • @Georg Schmidt:

      Ja, daß man den europäischen Juden Land gab, war richtig - nur hätte man ihnen auch europäisches Land geben sollen.

  • Wie kann man angesichts solcher Bilder noch von Antisemitismus sprechen?

  • naja, hier wird viel über Mandate geredet, eigentlich waren es Frankreich und England, die sich nach dem Zerfall des "Türkischen" Reiches die Beute unter sich teilten, auch die Grenzziehungen waren wohl in deren Intressen gezogen, was man heute als Ergebniss von legalen Verträgen ansieht, war eine Aufteilung nach Belieben, besonders die Engländer waren ja von der Schaffung Israel nicht begeistert, haben doch engl Offiziere jordanische Truppen 1948 befehligt usw usw, nun sind die Araber halt auch nicht so, wie wir Deutsche, die unbenohmen zustimmen , wenn ihre Politiker ( Kohl, Genscher ) 30% des Staatsgebietes verschenken! naja, ok

    • @Georg Schmidt:

      die engländer hatten maßgeblichen einfluß auf die entstehung israels. den engländern war sehr daran gelegen einen konfliktherd in nahost entstehen zu lassen um den arabischen block nicht zu sehr erstarken zu lassen. dies hätte die großmachtstellung englands in höchtem maße gefährdet. dies wird in unseren medien aus welchen gründen auch immer nicht erwähnt. die entstehung israels war ausschließlich im angloamerikanischen interesse. die grenzziehungen der englischen mandatsmacht berücksichtigte noch nie ethnische belange. das ergebnis sind immer währende konflikte in diesen regionen.solange die völker in nahost bekriegen können sie dem angloamerikanischen interessen nicht gefährlich werden. die konflikte müssen nur überschaubar und jederzeit beherrschbar bleiben. genau aus diesem grunde werden die usa jede un-resolution die israel zu irgendetwas verpflichten würde zu fall bringen und verhindern.

      • @p.g.:

        "dies wird in unseren medien aus welchen gründen auch immer nicht erwähnt"

         

        Der Plum Pudding mit seinen weißen Möbeln... Wer erzählt in D-Medien schon vom Pädophilenskandal der sich bis in Royalsebenen zieht?

    • @Georg Schmidt:

      Sicher der Ursprung des Konflikts, wie überall in dem Raum Naher/Mittler Osten mit Auswirkungen bis heute... Die "westliche" Arroganz, vor allem der Briten und Franzosen überall hinzugehen und sich nach Belieben das Land unter sich aufzuteilen. Die Kurdenproblematik resultiert auch daher. Für das zionistische Projekt, den Wunsch einen jüdischen Staat zu haben, kann man aus damaliger Sicht ja voll und ganz Verständnis haben. Aber halt nicht, wenn man meint auf Kosten der vorherigen Bewohner das ganze Land in Besitz nehmen zu wollen, die Übriggebliebenen in eine Besenkammer zu treiben und dann zu behaupten "Palästinenser, pfff, den Begriff gebe es erst seit den 60ern"...

      Die Deutschen hatten ob ihrer Großmannssucht den letzten Krieg verloren. Sicher muss man dann auf Gebiete verzichten, dann holen sich die Sieger mindestens einen Teil des Kuchens, normal. Dass man das militaristisch veranlagte Preußen abtrennen wollte und Polen sich nicht wieder nach Osten verschieben wollte, verständlich. Aber die Palästinenser hatten niemand was getan, sogar seit an Seit mit Briten u Co, auch mit Juden für ihre Freiheit gegen die Osmanen gekämpft um dann zum Dank dafür ihr ganzes Land abtreten zu müssen.

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Die Palästinenser hatten einen Mufti/Führer, und der saß während des Krieges als Beisitzer in Berlin. Und nach dem Krieg proklamierte er mittels 'Arabischem Hohen Komitee' die Ablehnung des Teilungsplans der UN. Zufall?

        • @L'Occitane:

          Okay, dann haben se sich wieder getroffen? Die jüdische Terrotruppe Lehi war wohl nicht von schlechten Eltern...

          "Everyone in Israel knew the men behind the cold-blooded assassination were Israel Sheib, Nathan Friedman-Yellin and Yitzhak Yizernitzky. They comprised the executive committee of the "Fighters for the Freedom of Israel," a Jewish extremist group known to Israelis by its Hebrew acronym, Lehi, and as the Stern Gang to the British soldiers it had been killing throughout World War II.Knowing that Britain's Eighth Army was hard pressed to defend North Africa against the repeated attacks of German General Erwin Rommel's Afrika Corps, the Stern Gang maintained a "second front" by assassinating British soldiers to force the British out of Palestine."

           

          Sie kämpften also auf Naziseite, sicherlich um ihre Ziele in Palästina zu verfolgen, nicht für Adolf als solches...

           

          Für Massaker an Arabern u Spezialaufträge waren sie auf jeden Fall berühmt...

          http://www.wrmea.org/1986-december/portrait-of-a-mideast-terrorist.html

           

          Im Krieg schenkten sich beide Seiten nichts...

        • @L'Occitane:

          nu, dem likud und den anderen rechten israelischen parteien merkt man Jabotinskys begeisterung für den duce und dessen ideen bis heute noch sehr deutlich an. zufall?

          aber muftifizieren Sie ruhig weiter vor sich hin! dadurch wird dem letzten wohlmeinenden menschen klar, womit man es beim politischen zionismus zu tun hat - mit ganz vielen muftis in weiß-blau.

           

          dass palästinenserinnen sich für den teilungsplan nicht begeisterten, erscheint nicht weiter verwunderlich. die hatten schließlich am eigenen leib erfahren, was die zionistische eroberung des bodens und die jüdische arbeit konkret bedeutete, bis heute bedeutet, nämlich: ihre land- und subsistenzlosmachung.

  • bevor sich noch wer über "die Grenzen von 67" echauffiert:

    Israel hat sich selbst als staat innerhalb der vom UN-teilungsplan vorgesehenen GRENZEN für unabhängig erklärt und wurde als staat innerhalb eben dieser grenzen anerkannt - allen voran von den USA - und letztlich von den UN als staat innerhalb eben dieser grenzen als mitgliedsstaat aufgenommen.

    wer's nicht glauben will: die dokumente, welche dies belegen, sind unter http://talknic.wordpress.com/2014/11/10/the-hasbara-worlds-worst-propaganda-there-was-no-occupation-before-1967-israel-vs-palestine/ einzusehen und nachzulesen.

    Israel selbst hat die gebiete innerhalb der waffenstillstandslinien von 49, welche außerhalb eben dieser GRENZEN lagen/liegen, als militärisch kontrolliert bezeichnet, also als besetzt. was - nachlesbar! - auch für west-Jerusalem gilt, das nebenbei. angemerkt.

     

    heute von den grenzen von 67 zu sprechen beinhaltet daher ein entgegengekommen gegenüber Israel. und zwar egal, ob die USA, 'schland, die EU, die arabische liga, die palästinenser, oder die kleinen grünen männchen von den grenzen von 67 sprechen.

    ff

    • @christine rölke-sommer:

      Bizarre Geschichtsklitterung! Sie wissen genau, dass der 1947er Teilungsplan mit Resolution 181 nur von der Generalversammlung beschlossen und damit völkerrechtlich nicht bindend war. Wäre der Plan von beiden Seiten angenommen worden, gäbe es zumindest in diesem Teil des Nahen Ostens jetzt Frieden. Aber Sie wissen, was passiert ist: Die Jewish Agency hat zugestimmt, das Arabische Hohe Komitee (ein Mufti-al-Husseini-Organ, nachdem jener aus dem untergegangenen Nazi-Deutschland flüchten musste) hat abgelehnt. Schlimmer noch, die arabischen Armeen haben versucht, den UN-Teilungsplan mit Waffengewalt zu Fall zu bringen. Und die UN hat nicht einen kleinen Finger gerührt, um den Teilungsplan von sich aus durchzusetzen.

       

      Das Mandat von 1922 mit der Grenzziehung am Jordan ist dagegen ein bindendes legales Dokument, ratifiziert und damit wesentlich bedeutsamer als der ohnehin von arabischer Seite nicht gewollte Teilungsplan. Und nicht vergessen: die UN-Charta hat mit Artikel 80 hat die fortdauernde Gültigkeit dieser Geburtsurkunde Israels in Fels gemeisselt.

       

      Wenn man die Festlegungen des Mandats als Fundament bezeichnen würde, auf dem Israel errichtet wurde, ist der Teilungsplan von 1947 ein verschnörkeltes Dachgeschoss, das dem Haus eine stimmige und ins Umfeld passende Kontur hätte geben können – wenn die Muftis und arabischen Potentaten mitgespielt hätte.

      • @L'Occitane:

        "Die Jewish Agency hat zugestimmt...das Arabische Hohe Komitee...hat abgelehnt"

         

        Arabische Begründung auf israelischen Regierungsseiten nachzulesen 8. u 9.

        http://mfa.gov.il/MFA/ForeignPolicy/MFADocuments/Yearbook1/Pages/5%20Arab%20League%20declaration%20on%20the%20invasion%20of%20Pales.aspx

        Es war sicher schwer für sie zu akzeptieren den Großteil des Landes abtreten zu müssen, wo sie vor dem zionistischen Nationbuilding-Projekt und der jüdischen Einwanderung selbst wohnten.

         

        " gäbe es zumindest in diesem Teil des Nahen Ostens jetzt Frieden"

         

        Die Jewish Agency stimmte dem Plan zwar zu, manche Zionisten gaben sich damit aber wohl nicht zufrieden. Die sog. Plan Dalet-Militäraktionen: 9 Operationen bei denen im Vorfeld der

        Ausrufung des Staates Israel am 14.Mai 1948 mehrere arabische Dörfer u Siedlungen außerhalb des proklamierten israelischen Gebietes zerstört, Menschen vertrieben und massakriert wurden, was eine Provokation an die Araber war.

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          Im Mandat war nicht die Rede von Teilen der Bevölkerung, die das eine oder andere Gebiet hätten verlassen müssen. Nur das Gebiet des heutigen Jordanien war für die zionistische Besiedlung gesperrt. Und Plan D von 1948 war strategisch defensiver Natur, weil man natürlich wusste, woher der Hase läuft. Dafür, dass die israelischen Kräfte 400 Ortschaften und Städte im Rahmen des Unabhängigkeitskriegs eingenommen haben, gab es nur wenige Übergriffe auf die Zivilbevölkerung (wofür dann in erster Linie die Irgun verantwortlich war), während die EINE Ortschaft, die durch die Araber eingenommen wurde, sogleich zu einem Massaker an Juden führte (Kfar Etzion, 157 Tote).

           

          Im übrigen wird das eine oder andere von den üblichen israelfeindlichen NGOs aufgebauscht oder gleich frei erfunden, so etwa das angebliche „Massaker von Lydda“ oder das erdichtete „Massaker von Tantura“. http://mosaicmagazine.com/essay/2014/07/what-happened-at-lydda/

          • @L'Occitane:

            aha. Benni Morris avanciert zur israelfeindlichen NGO. und Avi Shalit ist verklärten frontkämpfererinnerungen aufgesessen. wer weiß, vielleicht hat er irgendwo in sich einen versteckten selbsthassenden teil?

             

            mann-mann-mann! in Israel wird es immer schicker, sich der eigenen schlächtereien zu rühmen. vielleicht nehmen die hiesigen best friends of Israel das endlich mal zur kenntnis?!

             

            unter http://www.ee.bgu.ac.il/~censor/katz-directory/04-02-06morris-the-jerusalem-report-tantura.pdf kann das interessierte publikum nachlesen, wie mann ein massaker ent-massakriert.

          • @L'Occitane:

            "die zionistische Besiedlung..weil man natürlich wusste, woher der Hase läuft":

             

            Israels Gründungsmythos basiert auf der Vertreibung der Anderen...

             

            "Dafür, dass die israelischen Kräfte 400 Ortschaften und Städte im Rahmen des Unabhängigkeitskriegs eingenommen haben, gab es nur wenige Übergriffe auf die Zivilbevölkerung"

             

            ca. 700 000 Vertriebene (Nakba).

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Wenn hier Theodor Herzl in "Der Judenstaat" von einer "fröhliche Jagd veranstalten, die Bestien zusammentreiben" "Will man heute ein Land gründen" spricht, denke ich hätte er besser auf Weisere gehört "auf alte Kulturstufen zurückzukehren, wie es manche Zionisten möchten"...

              http://www.lexikus.de/bibliothek/Der-Judenstaat/Allgemeiner-Teil/Der-Plan ein nettes Projekt von Anfang an dann wo jeder sagte: das gönnen wir den Juden voll und ganz, dass sie an ihrem angestammten Platz zurückkehrten, Friede sei mit euch...

      • @L'Occitane:

        Sie können am mandat herumschrauben wie Sie wollen und Siedürfen auch nach herzenslust 'die araber ' beschimpfen - Israel hat sich durch eigene erklärungen selbst gebunden. und zwar an die grenzen, die im teilungsplan für den jüdischen teilstaat vorgesehen waren.

        • @christine rölke-sommer:

          Ben-Gurion: "We cannot today regard the decision of 29 November 1947 as beeing possessed of any further moral force since the United Nations did not succeed in implemeting its own decisions. In our view, the decision of 29 November about Jerusalem is null and void."

           

          Und das war nach dem Angriffs- und Vernichtungskrieg von 5 arabischen Staaten.

          • @L'Occitane:

            Das Buch "Die ethnische Säuberung Palästinas" von Ilan Pappe, Israeli, Historiker, gilt aber schon?

          • @L'Occitane:

            aha.

            und welche völkerrechtliche wirkung entfaltet diese meinungsäußerung?

            • @christine rölke-sommer:

              süß.

              aber um meine meinung geht's nicht - sondern um erklärungen des staates Israel.

              ich kann verstehen, dass die Ihnen nicht gefallen. nur, sie sind nun mal in der welt und betreffen die grenzen, innerhalb derer der staat Israel von der internationalen gemeinschaft anerkannt zu werden wünschte und von dieser und zugleich von vielen einzelstaaten anerkannt wurde.

              wer immer heute ein größeres Israel als das in den grenzen des un-teilungsplans haben möchte, muß dies mit den territorial unmittelbar betroffenen aushandeln. weil nämlich bekanntlich militärische eroberung nicht giltet.

            • @christine rölke-sommer:

              Jedenfalls hat die Ihre weder eine Wirkung noch eine Grundlage, wie ich weiter oben dargelegt habe.

    • @christine rölke-sommer:

      ff

      es weiß nämlich jedes kind, dass damit die waffenstillstandslinien von 49 gemeint sind. nicht mehr jedes kind dagegen weiß noch, dass die bislang international anerkannten grenzen Israels die des UN-teilungsplanes sind.

      stattdessen glauben etliche etwas jüngere kinder, die grenzen Israels umfassten das, was nach abtrennung des emirats - in dem die briten! keine jüdische ansiedlung mehr zuließen! - vom britischen mandatsgebiet noch übrig blieb. dazu wird die eine und andere mehr oder weniger abenteuerliche konstruktion bemüht - die aber letztlich alle den eigenen erklärungen Israels weichen müssen. hinter diese erklärungen kommt es nicht mehr zurück bzw. kommt es nicht weiter hinaus, es sei denn, die unmittelbar betroffenen stimmen zu. also die, welche man heute palästinenser nennt und als solche seit Oslo erst als vertretungsfähiges volk, dann als beobachterstaat anerkannt hat und zunehmend als staat (ohne mindernde zusätze) anerkennt.

       

      das, Ihr lieben, ist die ausgangslage.

      Und von dieser ausgangslage her beurteilt sich, wer von wem den verzicht auf vorbedingungen verlangen darf und wer besser das maul nicht zu voll nimmt.

      • @christine rölke-sommer:

        wer sich für die 'archivlage' interessiert, kann unter http://mondoweiss.net/2014/11/documents-borders-palestine

        weiterlesen.

         

        ich jedenfalls halte es für unumgänglich, sich mit dieser 'archivlage' zu beschäftigen - statts weiter die von interessierter seite in die welt gesetzten narrative nachzubeten.

  • Für mich ist es unumgänglich sich gemeinsam an einen tisch zu setzen und zu reden , ohne Vorbedingungen zu stellen , ohne Raketenterror zwischendurch .

    Das zeigt uns die Forderung die dieser Palästinensische Politiker recht forsch stellt , und die konträr zum Teilungsplan stehen .

    http://de.wikipedia.org/wiki/UN-Teilungsplan_f%C3%BCr_Pal%C3%A4stina

  • "Daß die Palästinenser in Teilen nach immer weiteren Fehlschlägen in Sachen Verhandlung zur Gewalt greifen, ist nicht entschuldbar gleichwohl nachvollziehbar."

     

    Genauso "nachvollziehbar" also wie die Gewalt israelischen Juden, die die Schnauze voll von der pal. Gewalt haben und auf Gewalt mit Gewalt antworten. Im übrigen hat die von pal. Seite gegen Israelis verübte Gewalt mitnichten etwas mit fehlgeschlagenen Verhandlungen zu tun. Die Gewalt der Araber gegen Juden besteht seit Anfang des 20. Jahrhunderts - lange bevor es den Staat Israel gab. Und welche fehlgeschlagenen Verhandlungen führten dazu, dass die Araber den UN-Teilungsplan nicht akzeptierten und einen Krieg gegen den neuen Staat Israel zu führen begannen?

    • @Mafalda:

      vielleicht googeln Sie mal King-Crane-report, so fürs erste.

      dann bekommen Sie allmählich eine ahnung, welche fehlgeschlagenen verhandlungen im hintergrund so all schlummern.

      • @christine rölke-sommer:

        Was soll mir der King-Crane-Report bringen im Zusammenhang mit dem von der Arabischen Liga nicht akzeptierten UN-Teilungsplan und dem daraufhin gegen Israel geführten Krieg? Was soll es mir bringen im Zusammenhang mit den vielen Massakern, die von Arabern an im engl. Mandat Palästina lebenden Juden begangen wurden? Zum Beispiel das Massaker von Hebron 1929. Es ist leider eine Mär, dass der Konflikt zwischen Arabern und Juden mit der Gründung des Staates Israels zusammenhängt oder gar mit der "Besatzung" Palästinas. Eine Blutspur reicht bis ins 7. Jahrhundert zurück, als Mohammeds Anhänger jüdische Stämme in Arabien massakrierten. Und dann sind da noch die Juden, die 1066 in Spanien ermordet wruden, trotz des „Goldenen andalusischen Zeitalters“. Auch in in Marokko waren die Beziehungen zwischen Juden und Muslimen während des 19. Jahrhunderts nicht immer ruhig..

        Der tunesisch-jüdische Autor Albert Memmi hat geschrieben: „Die Koexistenz mit den Arabern war nicht nur ungemütlich, sie war periodisch davon gekennzeichnet, dass Drohungen auch umgesetzt wurden. Die Juden haben spätestens seit "Mein Kampf" gelernt, gegen sie gerichtete Drohungen ernst zu nehmen. Und daher nehmen die Israelis die in der Hamas-Charta geäußerten und immer wieder umgesetzten Drohungen ernst.

        • @Mafalda:

          "Und dann sind da noch die Juden, die 1066 in Spanien ermordet wruden, trotz des „Goldenen andalusischen Zeitalters“

           

          Was hatte ein Palästinenser 1947 mit einem Progrom 881 Jahre zu vor in einem anderen Teil der Erde, Spanien, zu tun? Ganz andere Menschen. Einzig und allein der Glaube Islam (in einer völlig anderen Ausführung). Dass viele Juden nach der christlichen Reconquista, wo Christen Juden vertrieben und mordeten, in muslimischen Ländern Schutz suchten lassen Sie dann unerwähnt...

           

          Was ist das für ein völkisch rassistische Argumentation? Sie und so auch viele Zionisten bedienen sich derselben Klischees und Vorurteile gegen andere, den Islam, obwohl sie sich selbst gegen solche Vorurteile, Antisemitismus, aussprechen. Die eigenen Vorurteile sollen nun als Rechtfertigung dafür dienen andere, Palästinenser vertrieben u terrorisiert zu haben.

           

          Und was ist mit aktuelleren Sachen?

          Warum mussten 650 000 Menschen im Irak getötet werden. Waren die alle schuld? Da heißt es dann einfach: "ja mei, aber Saddam ist weg". 650 000 Menschen sterben, die Rechftertigung dafür ist die Beseitigung eines einzigen Mannes. Kann nicht sein...

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            @Mafalda

            Was wollen Sie mit Mohammeds Eroberung Jerusalems argumentieren? Damals ging es dort gegen das sich zu Ende neigende Oströmische Reich und nicht gegen einen jüdischen Staat, den gab es nicht! Sie kämpften hauptsächlich gegen christlich-arabische Milizen-Verbände und römisch kaiserliche Truppen (Christen). Nach Eroberungen wurden Christen und auch Juden, ganz im Gegensatz zum christlichen Europa damals und später, möglichst freie Religionsaussübung gewährt. Später im Osmanischen Reich gab es sogar Dekrete zur Willkommensheißung von Juden, auch der der iberischen Halbinsel, die jegliches Geld u Besitz an Christen abreten mussten. Selbst im Iran gibt es heute noch einen ständigen jüdischen Sitz im Parlament laut Gesetz. Als klassischen Gegner der Juden, sicher gab es auch Probleme, kann man den Islam nicht ausmachen. Beim Christentum schauts da ganz anders aus!!! Sicher, heute ist das anders. Hat aber keine religiösen Gründe vom Ursprung her. Hängt auch mit Palästina zusammen, wo auch in den 40ern das Säkulare im Formarsch war. Diese gestörten Islamisten wurden so richtig erst mit dem Afghanistan-Krieg gegen Russland hochgezüchtet und das war ja nu mal der Amerikaner Brzezinski der da seine Finger im Spiel hatte.

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Im Übrigen, die Hamas, jetzt der große Feind, als Gegenpol zur PLO anfangs auch mit israelischer Stütze...

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              @Mafalda

              Brzezinski ist im übrigen jüdisch. Die Fokusierung eines Hassbildes gegen Juden resultiert aus der Verknüpfung der Juden, aus arabischer Sicht, mit Amerika. Wobei dann hier der Staat Israel als Zentrum jüdischer Macht aufgrund der Palästina-Geschichte und den viele Problemen, die im Middle East seit dem Zerfall des OR vorherrschen, aus arabischer Sicht der Grund des Hasses sind, da Israel mit Amerika, richtig oder nicht, gleichgesetzt wird. Und Amerika dort eben, mit Marionettenregierungen und Co unglaublich viel Scheiße angerichtet hat. So dass die Menschen in einem von Terror bestimmten Umfeld aufwuchsen und dadurch auch radikalisiert worden sind. Die Mudschahedin =>Taliban, die Taliban => Al Quaida, Al Quaida => IS. Darunter leiden die vernünftigen Moslems aber ja selbst ganz arg. Ein Hass richtet sich gegen Juden aber nicht vom Ursprung her aus der Religion heraus. Hass hatte die Kirche immer schon gegen den Islam, da Jesus im Koran als Prophet, nicht aber als Gottessohn drin vorkommt, wie er das auch nicht bei Juden ist. Eigentlich glauben alle 3 an ein und den selben alleinigen Gott. Und wenn es nicht so viele Idioten gäbe, hätt´s kein Grund wegen sowas im 21. Jhd. zu kämpfen. Leider sitzen die Oberidioten überall in der Priesterkaste und deren Institutionen selbst.

        • @Mafalda:

          zum mäusemelken!

          dass die JA den teilungsplan vornerum akzeptierte, hinderte sie nicht daran, hintenrum mit der gewaltsamen vertreibung von palästinenserinnen zu beginnen, vor der unabhängigkeitserklärung und in gebieten, die nicht zum jewish state gehören sollten!

          soll ich jetzt anfangen, diese "Blutspur" bis zur landnahme lt. buch Josua und dem amalekiter-befehl zurückzuverfolgen?

          oder sollten wir uns nicht besser darauf beschränken, die aera des neuen yishuv im lichte des selbstbestimmungsrechts der völker zu diskutieren (womit wir beim King-Crane-report wären)?

  • Ich hätte mir gewünscht, der Interviewer hätte auch die Angst angesprochen, die die Israelis seit 60 Jahren durchleben aufgrund des Terrors der Palästinensischen Selbstmortdkommandos, Raketen und Granaten, mit denen sie die israelischen Zivilisten in Angst und Schrecken versetzen. Dieser Artikel ist wieder so ein Beispiel für die Einseitigkeit der deutschen Medien, die durch die Verbreitung unausgegorener Statements den Antisemitismus hierzulande fördern. Eines macht Herr Frangi deutlich: Solange sich Fatah und Hamas untereinander bekriegen, wird es im Nahen Osten keinen Konsens, geschweige denn Frieden geben.

  • richtig, mich irritieren die "grenzen von 1967" auch immer wieder.

    es wird einfach so oft unsinn wiederholt, bis es allen klar erscheint.

     

    eine palästinensische strategie, die ganz gut funktioniert.

     

    so kann frangi auch ganz ungeniert behaupten :

    "Die Zahl der Zivilisten, die in diesen 51 Tagen umgekommen sind, übersteigt zweitausendfünfhundert, und die Zahl der Verletzten ist doppelt oder dreifach so groß wie die der Toten. "

    offizielle opfer-zahl des hamas-gefälligen uno-berichts ist : 2104

    (http://www.ochaopt.org/documents/ocha_opt_sitrep_28_08_2014.pdf)

     

    frangi rechnet noch mindestens 400 dazu und erklärt alle zu zivilisten.

    das ist ungeheuerlich.

    bleibt aber unwidersprochen,

    die antwort/frage des "nah-ostexperten" peter philipp ist :

    "Haben Sie in dieser Situation überhaupt etwas tun können? Fühlt man sich da nicht machtlos?" (?!)

     

    kein wunder gibt es so viele antisemiten, wird andauernd so viel stuss verbreitet.

    • @tonetta for president of the united nations:

      wenn ich es richtig lese, dann beziehen Sie sich auf die bekannten zahlen von ende August 2014.

      damals waren von 2104 bekannten toten 1452 zivilisten.

      halten Sie es für ausgeschlossen, dass im zuge von aufräumarbeiten noch mehr tote - zivilisten wie kombattanten - entdeckt wurden?

      halten Sie es für ausgeschlossen, dass verletzte - zivilisten wie kombattanten - nach dem waffenstillstand ihren verletztungen noch erlegen sind?

      auf grund welcher tatsachen, wenn ich fragen darf?

      oder dürfen wir vielleicht doch annehmen, dass herr Frangi darüber einen besseren überblick hat als Sie?

      ich für meinen teil tue dies und sehe keinen grund, Ihrem "das ist ungeheuerlich" zu folgen, sondern halte vielmehr nach wie vor die operation "großer klops" (meine etwas saloppe übersetzung für 'tzur eitan') für ungeheuerlich.

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Es wird langsam hohe Zeit, überhaupt in ernsthafte Verhandlungen für eine Zweistaatenlösung einzutreten. Bisher haben die israelischen Scharfmacher (nicht nur um Netanjahu) wirkliche Verhandlungen verhindert. Mit immer neuen Provokationen haben sie die Palästinenser gereizt und tun das noch. Daß die Palästinenser in Teilen nach immer weiteren Fehlschlägen in Sachen Verhandlung zur Gewalt greifen, ist nicht entschuldbar gleichwohl nachvollziehbar. Aber genau diese Situation erhält den Status quo: einige gewalttätige Palästinenser werden zu einer Bedrohung Israels hochstilisiert und mit "Terroristen" verhandelt man nicht. So läßt sich die immer gleiche Situation auf ewig ausdehnen. Weder die israelischen Befürworter (es gibt eine Menge davon) einer fairen Lösung , noch deren "KollegInnen" auf palästinensicher Seite werden ernsthaft gehört. Die Hetzer auf beiden Seiten wollen keine friedliche Lösung. Die wäre möglich, wenn EU und USA endlich den Druck ausüben würden, der nötig ist um diese Spannungen auf Dauer zu entschärfen.

    Allein mir fehlt der Glaube...

  • Mich wundert es doch recht , wenn er von Teilungsplan spricht , und Ostjerusalem als Hauptstadt für ein Palästina beansprucht .

    Der Teilungsplan sieht EIN Jerusalem vor, International verwaltet und für JEDEN zugängig .

    Die 67 ger Linien sind Waffenstillstandslinien , nicht weiter , wenn man sich über eine "Grenzziehung" am Verhandlungstisch einigen kann , dann können daraus Grenzen werden , aber man kann diese Linien eines Waffenstillstandes auch verschieben .

    Und immer wieder die Zivilen Opfer .... Es waren auch Zivilisten die Raketen auf Israel abschossen , Zivilisten haben aus Krankenhäuser auf die Israelis das Feuer eröffnet , Zivilisten haben Zivilisten auf die Dächer der Häuser geschickt , die nach Israelischer Ankündigung wenig später angegriffen werden sollten , Zivilisten haben Tunnel gegraben , Zivilisten haben Waffen der Hamas in Schulen der UN versteckt , Zivilisten ließen sich sogar filmen als sie Raketen mit zivilen Lastwagen an die Abschussrampen transportierten .

    Es sind auch immer noch Islamisch stämmige Zivilisten die Kleinkinder mit Säure übergießen , mit Brechstangen auf Israelis einschlagen und selbst vor Schwangeren nicht zurückschrecken .

     

    Wenn jemand in Gaza lebt, sollte er das besser wissen , das zur Glaubwürdigkeit Palästinensischer "Politiker"....

    • @tomtomtoy:

      ach? Sie leben in 'Asa?

    • @tomtomtoy:

      Na ja eine Stadt kann durchaus Hauptstadt von zwei Staaten sein. Kommunal wird Ost-Jersualem von den Palästinensern verwaltet und der Westen von Israel. Wenn man fair zusammenarbeitet geht das auch ohne Mauer und starre Grenzen. Leider gibt es dafür keine Mehrheiten - auf keiner Seite.

      • @mrf:

        Mahmoud Abbas im Dezember 2012: "Eines Tages wird ein junger Palästinenser die palästinensische Flagge über Jerusalem hissen, der ewigen Hauptstadt des palästinensischen Staates."

         

        Er sprach nicht von "Ost"-Jerusalem.

        • @L'Occitane:

          nicht nur zionisten dürfen bobast produzieren. andere dürfen das auch.

    • @tomtomtoy:

      naja, Tom, wir haben jetzt schon begriffen, dass du auf Seiten der Hardliner in Israel stehst , was gibt ssonst Neues !

  • „...einen Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967, mit Ostjerusalem als Hauptstadt.“

     

    Auch wenn es immer noch mal und noch mal und noch mal behauptet wird, aber „Grenzen von 1967“ gibt es nicht. Es gab einen UN-Teilungsplan (1947), dessen Grenzziehung aber nur sehr grob der 1967-Linie entspricht und der von arabischer Seite kategorisch und mit Waffengewalt abgelehnt wurde. Und Jerusalem war selbst damals nicht als Teil eines Palästina-Staates vorgesehen, das ist und bleibt Unsinn. Resolution 242 von 1967 fand auch keine Worte zur Räumung von Jerusalem.