Gauck mit Sonnenbrille: Bewerbung für „Men In Black“
Es wirkte wie ein cooler Urlaub, er war aber in offizieller Funktion für Deutschland vor Ort. Joachim Gauck sonnenbrillierte beim Staatsbesuch in Israel.
Sonnenbrille trägt man aus zwei Gründen: entweder weil man sie braucht oder weil man sie benutzt. Sie ist Sonnenschutz oder Selbststilisierung, manchmal beides. Das Problem für den Leumund der Sonnenbrille sind all diejenigen, die sie auch in geschlossenen Räumen nicht absetzen, um cool zu wirken, undurchsichtig oder gar bedrohlich.
Filmstars wie Diktatoren haben dafür gesorgt, dass sich ein gewählter Politiker mit Sonnenbrille verdächtig macht. Es ist kein Zufall, dass es kaum solche Fotos gibt – außer von Verteidigungsministern auf Truppenbesuch in Masar-i-Scharif. Oder Guido Westerwelle. Angela Merkel etwa würde ihre Lachfältchen nie vor uns verbergen.
Wenn ein Bundespräsident auf Staatsbesuch in Israel Sonnenbrille trägt, steht das in einem irritierenden Kontrast zur internationalen Beobachtung, der er dabei ausgesetzt ist – egal, wie sehr die Sonne ihm dabei ins Gesicht brennt. Joachim Gauck war nicht im Urlaub, sah aber so aus, während er von Staatspräsident Schimon Peres mit militärischen Ehren empfangen wurde.
Gauck kann nichts dafür, alles schien wirklich sehr sommerlich auf den Fernsehbildern, doch sein Aufzug wirkte wie die Bewerbung um eine Rolle im vierten Teil von „Men In Black“.
Apropos schwarz: Hätte man einem protestantischen Pfarrer diese Virilität und Abenteuerlust, die Gaucks dunkle Brillengläser zum Funkeln brachte, vorher zugetraut? Nun, denken wir an Klinkerkastelle im Niedersächsischen, so hat uns manch anderer Präsident verdunkelungstechnisch schon negativer überrascht.
Leser*innenkommentare
Chesterfield
Gast
Langsam spinnt ihr wirklich.Mußte denn dieser Artikel sein?
potbot
Gast
jaja ein sehr sinnvoller beitrag , lasst ihn doch ne sonnenbrille tragn mein gott!
aurorua
Gast
Sonnenbrille tragen auch jene die Insidern durch einen klaren Blick in die Fenster der Seele verheimlichen wollen, dass Amphetamine, Koks oder Tranquilizer mal wieder im Spiel sind!
jan z. volens
Gast
Einst mussten Euro-Fuersten immer erst nach Rom reisen und sich dem jeweiligen Pabst vorstellen. Na, ja - auch jetzt in USA: Senator Rob Portman will Mitt Romneys Vize-Praesident werden - und deshalb ist er jetzt sofort bei Netanyahu zum Pflichtbesuch...
oranier
Gast
sinnfreier Quatsch, gestohlene Lesezeit. Höhepunkt der obligatorische Kalauer: "sonnenbrilliert" - nicht zum Lachen, sondern lachhaft.
Bernd
Gast
Oh - mein - Gott.
Der "Artikel": Soviel Banalität mit Peinlichkeit gepaart, zwingt mich zum fremdschämen.
Die Sache mit der Ironie üben wir besser noch mal.
Schroedingers
Gast
Ich wuesste wirklich mal gerne, welcher Bundespraesi der taz genehm waere - diese Schmaehartikel sind auf jeden Fall einfach nur peinlich
Andreas
Gast
Find ich super, den Gauck. Wenn die Presse nur noch über seine Sonnenbrille zu berichten weiss, dann muss er ja sonst einwandfrei sein ;-)
itachi
Gast
tja, etwas übers Ziel hinausgeschossen: es ist nur eine normale Brille mit selbsttönenen Gläsern... (siehe andere Fotos aus Israel mit klarer Brille bei gleichem Gestell, z.B.:
http://www.koeln.de/files/dpa/dpa-infoline/publishedPictures/jpeg-14817C00687C646C-20120530-img_36788952_onlineBild.jpg
Herrmann
Gast
War der Verfasser dieses unterirdischen Artikels schon mal in Israel? Da trägt jeder eine Sonnenbrille - nicht, weil man cool sein will, sondern - Oh Wunder - wegen der Sonne. Daher wird auch Gauck sich eher für die Sonnenbrille und gegen eine Netzhautverbrennung entschieden haben - eine recht unspektakuläre Aktion. Aber immer noch deutlich spektakulärer, als einen ganzen Artikel an einer Sonnenbrille festzumachen - und auf die "Verdunklungsgefahr" hatte ich gewartet, und dann kam sie auch echt noch.
Einfach nur ein sauschlechter, langweiliger Artikel, dem die Spießigkeit und die Weltunerfahrenheit aus allen Poren quillt.
Auweia
Gast
Hat er Unterwäsche getragen? Welche Farbe hatte sie? Journalistische Meisterleistung, David. Wirst mal ein ganz Großer.
Mein Name
Gast
Ob dieser Artikel wirklich nötig war?
Inhalt gleich null...
dielendieb
Gast
An der Oberfläche bleibt, wer zu faul zum Wühlen ist.
Was ist nur mit Euch los, taz? Seid Ihr so müde geworden, dass Ihr Euch jetzt schon mit der Kleiderordnung von Politikern zufrieden gebt? Herr Gauck bietet eine breite Angriffsfläche und Ihr pickt Euch seine Sonnenbrille heraus? Ich will gar nicht darauf eingehen, dass man Sonnenbrillen auch aus medizinischen Gründen tragen kann und die Men in Black einen schwarzen Schlips trugen; denn das wäre Haarspalterei. Ich will nur sagen, dass Ihr Euer Niveau mit diesem Beitrag (leider nicht zum ersten Mal) mitnichten angehoben habt.
Der Uli
Gast
Echt mal, liebe Taz - was soll dießer Artikel? Ist es zu heiß heute oder was?
Wenn ich den Mode-Fauxpas der Woche will, lese ich den Stern ...