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Gastkommentar zum Hambacher ForstKampf um das veraltete Geschäft

Kommentar von Mona Neubaur

RWE zerstört schäbigerweise kurz vorm Ende der Kohle noch Wald im Hambacher Forst. Nur ein Moratorium kann den Wald noch retten.

Verzweifelter Kampf um ein veraltetes Geschäftsmodell: Abholzung im Hambacher Forst 2017 Foto: dpa

Wenn wir nicht gewinnen, dann treten wir wenigstens den Rasen kaputt!“ – Mit diesem Motto zieht Energieriese RWE in den wahrscheinlich letzten Kampf um sein veraltetes Geschäftsmodel. Während die Kohle-Kommission den Weg in den Ausstieg erarbeiten soll, will der Konzern in diesem Herbst noch schnell Hunderte Bäume fällen und damit die Reste des Hambacher Waldes in NRW vernichten. Nur ein Moratorium kann den Wald jetzt noch retten.

Dabei muss dringend gehandelt werden. Vergangene Woche haben mehrere Studien bestätigt, dass Deutschland dringend seine ältesten und schmutzigsten Braunkohlekraftwerke abschalten muss. Nur so können die Klimaziele überhaupt noch erreicht werden.

All das scheint RWE nicht zu interessieren, Umweltverbände und Klimaaktive gehen davon aus, dass der Konzern im Herbst 2018 mit der Motorsäge Fakten schaffen will. RWE hat bereits früher angekündigt, dass in der nächsten Rodungsphase große Teile des derzeit noch 200 Hektar großen Waldgebiets verschwinden sollen. Angeblich hängt der Weiterbetrieb des Tagebaus davon ab.

Dieses RWE-Argumentationsmuster wurde vergangenes Jahr jedoch durch die Realität widerlegt: Der Betrieb im Tagebau Hambach lief weiter, trotz gerichtlich verhängtem Rodungsstopp. Und nun? Ab Oktober soll es den zum Teil mehrere hundert Jahre alten Bäumen an die Wurzeln gehen.

Mona Neubaur

Mona Neubaurist Landesvorsitzende von Bündnis 90/die Grünen in Nordrhein-Westfalen.

Immer wieder protestieren Anwohner, Umweltschützer, ja sogar die Kirchen gegen das geplante Abholzen. Gerichtsverfahren laufen, in Umfragen sagen zwei von drei Menschen in NRW, dass sie schneller raus wollen aus der Braunkohle. Jetzt wäre es an der Zeit für die Bundes- und insbesondere die NRW-Landesregierung, den Konflikt zu entschärfen und den sozialen Frieden zu wahren.

Mittel dazu sollte ein Abholzmoratorium sein, zumindest so lange, bis die Kohlekommission ihren Fahrplan zum Weg aus der Kohle fertiggestellt hat. Denn letztlich ist klar: Um dem gescheiterten Kohlekonzern RWE ein letztes Erfolgserlebnis zu bescheren, ist der Hambacher Wald komplett ungeeignet.

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6 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • wenn das Klima gerettet werden soll,müssen die Konzerne entmachtet werden.



    Alle Kapitalisten,die in den Fossilismus investiert haben,sollten entschädigungslos enteignet werden.Dies sollte in der ganzen Welt geschehen.



    ,denn es gibt kein Recht die Zunkunft der Menschheit durch die fortgesetzte Destabilisierung des Klimas zu gefährden.



    Staaten die beim Klimaschutz nicht mitmachen,wie z.B:Australien oder die USA ,sollten vom Welthandel ausgeschlossen werden,damit sie es sich anders überlegen.



    .

  • Wir können auch die Automobilindustrie still legen, oder die Flughäfen. Dann würden wir auch die Reduktionsziele schaffen. Einer muss jetzt mal Opfer bringen, nicht immer wegen der Arbeitsplätze ningeln.

  • Liebe Kinder gebt fein acht was RWE mit Eurer Erde macht.



    Bäume tot, Städte platt, im Sommer heiß, dass jeder Fieber hat.



    Luft verdreckt, die Böden sauer, nach dem ersehnten Regenschauer.



    Doch zum Ausgleich, ach wie schön, dürft Ihr deren schöne Werbung sehen.



    Wenn Euch später mal, die Luft zum Atmen fehlt, seid nicht traurig auch wenn's quält und denkt zurück an eine Zeit, voll Konsum und der Narren Freiheit.

  • RWE kämpft gegen den Untergang, die schlagen doch seit Jahren nur noch um sich.

    • @Sven Günther:





      "So kassieren die Netzbetreiber ungehindert weiter. Rund 25



      Milliarden Euro jedes Jahr von Verbrauchern, die sich nicht



      wehren können."

      www.zdf.de/politik...gust-2018-100.html



      "Geheime Netzentgelte – wie Stromriesen kräftig abkassieren" unterhalb des Videos anklicken

      …"Neben E.on gibt es einen weiteren, großen Profiteur: Es ist der



      Stromriese RWE mit seiner Tochter Innogy. Mit dem deutschen



      Stromnetz machte Innogy vergangenes Jahr 1,1 Milliarden Euro



      Gewinn vor Steuern.



      Netzchefin bei Innogy ist Hildegard Müller, ehemals



      Staatsministerin von Angela Merkel."

      Untergehen werden die (leider) nicht so schnell…

  • "Der Betrieb im Tagebau Hambach lief weiter, trotz gerichtlich verhängtem Rodungsstopp."

    Die Rechtsprechung und die Gesetze in D gelten offenbar nur noch für Lieschen M. und Otto N..

    Warum wird so etwas einfach durchgehen gelassen?



    Ich versteh' nicht, was daran rechtsstaatlich sein soll, wenn jeder Konzern tun und lassen kann, was er will. Und noch dazu ohne Not und ohne Sinn. Was soll dieses m. E. armselige, pubertäre Verhalten von RWE?"

    Was muss denn noch geschehen, damit Recht Recht bleibt und auch umgesetzt wird?!

    Panta rhei. Das gilt auch für RWE, nur muss das denen mal jemand sagen.