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Fußball-WM 2023Französische Nullnummer

Eine ganz große Überraschung gibt es nur beinahe, eine kleinere gelingt. Und die Tour de France hat gegen die Engländerinnen keine Chance.

Frankreichs Eugenie Le Sommer (l.) im Luftkampf gegen zwei Jamaikanerinnen Foto: ap

Keine 20 Minuten währte die Hoffnung der Südafrikanerinnen auf die erste ganz große Sensation bei dieser WM. Fridolina Rolfö egalisierte die Führung der Afrikameisterinnen durch Hildah Magaia kurz nach der Pause in der 65. Minute. Ganz knapp vor Spielende traf Schweden dann nochmal. Eine Überraschung gab es dennoch an diesem vierten Tag der WM.

Französischer Fehlstart

Mit ihrem neuen Trainer Hervé Renard an der Seitenlinie kam der EM-Halbfinalist nur zu einem 0:0 gegen Jamaika – und ließ die spielerische Überlegenheit viel zu selten aufblitzen. Für Jamaika war es bei der zweiten WM-Teilnahme der erste Punkt, 2019 war das Team aus der Karibik nach drei klaren Niederlagen in der Gruppenphase gescheitert. Renard hatte bei der Männer-WM im vergangenen Winter in Katar noch Saudi-Arabien betreut, bei den Französinnen trat er im März die Nachfolge von Corinne Diacre an. Am Sonntag schrieb Renard Fußball-Geschichte: Er ist nach John Herdman (Kanadas Männer und Neuseelands Frauen) der einzige Trainer, der bei WM-Turnieren Teams von Männern und Frauen betreut hat.

Erwartete Favoritensiege

Die Fußballerinnen aus den Niederlanden und Schweden sind mit Siegen in die WM gestartet. Die von Andries Jonker trainierten Niederländerinnen bezwangen WM-Debütant Portugal verdient mit 1:0, Schweden hatte beim 2:1 gegen Südafrika mehr Mühe und triumphierte erst spät. Es waren die nächsten Favoritensiege in dieser Runde: Bereits am Samstag hatten Titelanwärter USA mit einem 3:0 gegen Vietnam und England mit einem 1:0 gegen Außenseiter Haiti die WM mit Erfolgen eröffnet.

Schutz der Privatsphäre

Mit einer Frage nach der sexuellen Orientierung von Spielerinnen bei Deutschlands Auftaktgegner Marokko hat ein Reporter der englischen BBC bei der Fußball-WM in Australien und Neuseeland für Aufregung gesorgt. Bei der offiziellen Pressekonferenz am Sonntag in Melbourne wurden Trainer Reynald Pedros und Kapitänin Ghizlane Chebbak gefragt, ob es homosexuelle Spielerinnen in der Mannschaft gibt. Der vom Weltverband Fifa eingesetzte Moderator schritt ein und stoppte die Befragung.

Und sonst?

1,61 Millionen Menschen haben in der ARD das Fußballspiel der Engländerinnen gegen Haiti (3:0) Samstagmittag angeschaut. Die TV-Übertragung aus Brisbane war erfolgreicher als die Radsportsendung am Nachmittag. Die 20. Etappe der Tour de France kam auf durchschnittlich 1,52 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 16,5 Prozent. Das bisher meistgesehene Spiel der WM in Australien und Neuseeland kam nach Angaben des Senders auf einen Marktanteil von 22,9 Prozent.

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1 Kommentar

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  • Wie schon beim Testspiel der Deutschen gegen Sambia wird viel zu wenig die Leistung nicht-europäischer Mannschaften gewürdigt. Wie das 3 zu 2 aus fußballerischer Sicht sicher das schönste Tor des Spiels war, konnten die Jamaikanerinnen durch Lauffreude überzeugen. Sie waren fast immer schneller am Ball. Zudem haben sie die Räume gut zugestellt. Schließlich stand ihnen das Glück zur Seite. Im Fußball ist manchmal das Tor wie vernagelt. Selbst beste Chancen gehen nicht rein. Die Französinnen haben zu verbissen gespielt. Fehlender Respekt vor dem Gegner schadet dem Erfolg. Wer unbedingt den Sieg erzwingen will, geht leer aus. Ich sah mich etwas an das Jamaikanische Bob-Team erinnert. Obwohl Wintersport sonst nicht so gepflegt wird auf der Insel, konnten sie auf Kufen Achtungserfolge erzielen.



    Meine Vorhersage für den Weiteren Verlauf, die Brasilianerinnen gewinnen alle Spiele, Panama wird ohne Punkte bleiben. Wer weiterkommt, Frankreich oder Jamaika, entscheidet sich anhand der Tordifferenz. Wer Panama besser abschießt, kommt weiter.