Fußball-Bundesliga Sonntagsspiele: Im Kraichgau prügeln sie Wölfe
Hoffenheim revanchiert sich für das Pokal-Aus mit 6:2 gegen den VfL Wolfsburg. Der VfB Stuttgart kassiert beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt die nächste Pleite.
SINSHEIM dpa | Der VfL Wolfsburg hat bei der TSG 1899 Hoffenheim seine höchsten Saisonniederlage hinnehmen müssen. 18 Tage nach dem Sieg im Pokal-Achtelfinale bei den Kraichgauern und nach zuletzt vier Siegen in Serie mussten sich die Niedersachsen am Sonntag mit 2:6 (1:4) klar geschlagen geben und verpassten den Sprung auf den vierten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga. Christian Träsch (80.) sah zudem wegen groben Foulspiels die Rote Karte.
Roberto Firmino (4. Minute), Niklas Süle (37.), Anthony Modeste (39./43.), Sejad Salihovic (82. Foulelfmeter) und Sven Schipplock (86.) erzielten vor 24.519 Zuschauern in der Sinsheimer Arena die Tore für Hoffenheim. Wolfsburg gelang durch Bas Dost (15.) in einem schwungvollen Spiel nur der zwischenzeitliche Ausgleich und ein spätes Tor durch Ivan Perisic (76.). Damit war die Marke von 100 Toren in Hoffenheims 23 Bundesliga-Spielen in dieser Saison perfekt.
1899 Hoffenheim blieb dank der besten Saisonleistung auch im fünften Spiel in Serie ohne Niederlage und hat bei zehn Punkten Vorsprung auf Platz 16 fast keine Abstiegssorgen mehr. Die Wolfsburger sind mit 39 Punkten weiter Fünfter in Lauerstellung auf die an diesem Wochenende ebenfalls geschlagenen Leverkusener (43 Punkte) und Schalke (41) auf den Champions-League-Rängen drei und vier. Allerdings geht es in der kommenden Woche gegen den übermächtigen FC Bayern.
Ein Spiel mit Torgarantie konnten die Zuschauer angesichts der Historie erwarten – nie gab es weniger als drei Treffer in direkten Duellen. Im Pokal hieß es kürzlich 3:2 für Wolfsburg. Und die Statistik wurde in einem flotten Spiel schnell untermauert. Nach einem schönen Doppelpass von Modeste mit Salihovic schoss Firmino mit seinem zwölften Saisontor zur Führung ein. Kevin Volland (11.) hätte mit einem Distanzschuss VfL-Torwart Diego Benaglio kurz darauf beinahe überrascht.
Wolfsburg wirkte ungewöhnlich passiv und bestrafte den ersten 1899-Fehler doch gnadenlos. Luiz Gustavo nahm einen schlechten Pass von Modeste im Mittelfeld auf. Ivan Perisic flankte genau und Dost köpfte zum Ausgleich ein – das vierte Saisontor für den in der Rückrunde so starken Niederländer. Hoffenheim war nicht geschockt – im Gegenteil. Der sehr agile Volland (19.) zirkelte den Ball knapp vorbei. Es entwickelte sich ein schnelles Spiel mit viel Leidenschaft. Modestes (34.) Kopfball nach Ecke Salihovic strich Zentimeter über das Tor.
1899 wie im Rausch
Hoffenheim hätte die erneute Führung verdient gehabt. Und holte sie sich mit einem Dreierpack innerhalb von sechs Minuten. Süle traf per Kopfball, als Benaglio bei einer Flanke von Salihovic nicht eingriff. Zwei Minuten später traf Modeste per Flachschuss nach schöner Vorarbeit von Sebastian Rudy. 1899 spielte nun wie im Rausch. Modeste erhöhte noch vor der Pause per Kopfball, nachdem er zuvor am diesmal gut parierenden Benaglio gescheitert war.
Wolfsburg machte in der zweiten Halbzeit zunächst lange nicht den Eindruck, dass das Spiel noch zu drehen wäre. Enttäuschend agierte lange Zeit vor allem De Bruyne, der beim Pokalspiel noch einen Riesenauftritt gehabt hatte. Der Belgier gab dann aber den Pass zu Perisics Tor – und erstmals wackelte Hoffenheim ein bisschen. Doch als Träsch Volland rüde von der Beinen holte, gab es Platzverweis plus Strafstoß: Hoffenheims Experte Salihovic verwandelte sicher. Schipplock machte wenig später das halbe Dutzend voll.
Achte Niederlage
Die Pleitenserie des VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga geht unvermindert weiter. Bei Eintracht Frankfurt verloren die Schwaben am Sonntag durch zwei späte Tore von Jan Rosenthal (80. Minute) und Alexander Meier (89.) mit 1:2 (1:0).
Martin Harnik hatte die lange überlegenen Schwaben in der 31. Minute in Führung gebracht. Dennoch setzte es die achte Niederlage in Serie für den VfB. Punktgleich mit dem Hamburger SV ist Stuttgart 15. der Bundesliga-Tabelle. Die Frankfurter sprangen drei Tage nach dem Aus in der Europa League mit 25 Zählern auf Platz 12.
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