Fuchsjagd in Großbritannien: Regierung zieht Gesetz zurück
Die Abstimmung über das Gesetz zur Fuchsjagd wurde abgesagt. Tierschützer demonstrierten vor dem Parlament. Sie sprachen von „Sadismus“
Die konservative Regierung von Premierminister David Cameron hatte die geplanten Änderungen am 2004 von der sozialdemokratischen Vorgängerregierung erlassenen Verbot der Treibjagd auf Füchse als reine Anpassung der Vorschriften zwischen Schottland und England dargestellt. Vorgesehen war, dass Landbesitzer in England und Wales künftig wieder mit Hundemeuten Füchse jagen und töten dürfen. Nach derzeitigem Recht dürfen höchstens zwei Hunde bei der Fuchsjagd eingesetzt werden.
Diese dürfen die Füchse aber nicht mehr totbeißen, der Jäger muss die Beute erschießen. Das gilt auch für Schottland – dort sind aber mehr Hunde erlaubt. Die britische Regierung hatte vorgeschlagen, das englische und walisische Gesetz dem schottischen anzupassen und eine offene Abstimmung geplant.
Grund für die Absage ist, dass die 56 Abgeordneten der schottischen Nationalpartei SNP angekündigt haben, gegen die Änderung zu stimmen, und der Vorschlag damit praktisch keine Chance mehr hat. Normalerweise halten die Schotten sich heraus, wenn es um Gesetze geht, die sie nicht betreffen.
Das Verbot der Treibjagd war eines der umstrittensten Gesetze in der britischen Geschichte. Es wurde 2004 erst nach 700 Stunden Debatten vom Parlament verabschiedet. Am Dienstag demonstrierten Gegner der Fuchsjagd vor dem Parlamentsgebäude in London. Queen-Gitarrist Brian May, Vizechef der Tierschutzorganisation RSPCA, warf den Anhängern der Fuchsjagd „Sadismus“ vor und sagte, es mache ihnen Freude, „Schmerz zu verursachen“.
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