Frühlingsrezepte mit Kapern: Deliziöse Knospen
Ob in Öl oder Salz eingelegt, mit viel Essig oder Gewürzen: Die Knospen des Kapernstrauchs sind eine Delikatesse.
D raußen beginnt nun alles zu blühen, und auch an dieser Stelle geht es um Knospen. Sie werden eingelegt, haben einen intensiven Umami-Geschmack und stammen von Kapernsträuchern, die auf kargen Böden wachsen.
Nicht umsonst sagt man in Italien, dass ein Kapernstrauch sich nur von Wind und Sonne ernährt. Werden seine Knospen nicht rechtzeitig geerntet, entwickelt er zarte Blüten, die sich morgens öffnen und bis zum Mittag schon verblüht sind. Später werden daraus die deutlich größeren Kapernäpfel, die man ebenso einlegen kann. Zwar schmecken sie nicht ganz so fein, aber letztlich mag ich sie alle: Winzige oder größere, in Öl oder in Salz eingelegte, mit viel Essig oder scharfen Gewürzen.
Kapern haben, wie beinahe alles Pflanzliche, positive Effekte auf die Gesundheit. Sie enthalten den gelben Naturfarbstoff Quercetin, der als Antioxidans fungiert, und ihre Senföle wirken gegen Pilze und Bakterien und beugen so Infektionen aller Art vor.
Mit ein paar Esslöffeln Kapern mache ich gerne einen Salat. Hinzu kommen Karotten, rote Zwiebeln, Petersilie, Olivenöl, Zitronensaft. Oder ich peppe mit ihnen Pizza, Pastasaucen und Suppen auf. Unverzichtbar sind sie in Königsberger Klopsen. Vorsicht bei Salzkapern, die sollte man gut abspülen und das Gericht weniger salzen.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Besonders lecker ist ein Brotsalat mit Kapern und sonnengereiften Tomaten. Dafür nehme ich altbackenes Brot und schneide es in grobe Würfel. Diese weiche ich in etwas Wasser ein, röste sie in einer Pfanne mit etwas Olivenöl und gebe eine Zehe Knoblauch hinzu. Anschließend wasche ich reife Tomaten und schneide sie in Achtel. Ich hacke eine Handvoll Basilikum und einen Esslöffel Kapern, mische alles mit den Gebäckwürfeln und gebe Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer dazu. Vor dem Servieren lasse ich den Salat mindestens eine Stunde ziehen, damit sich die Würfel gut mit dem Dressing vollsaugen können. Oliven, Gurken, Mozzarella – in den Salat passt alles Mögliche, wenn es zu Hause rumkugelt und weg muss.
Wer keine echten Kapern hat, kann regionalen Ersatz nehmen: Dafür eignen sich zum Beispiel die Knospen von Löwenzahn und Gänseblümchen. Einfach eine Tasse sammeln und gut waschen. Stängelreste und abstechende grüne Kelchblätter entfernen. Dann ein Achtel Weißweinessig mit etwas Salz und schwarzen Pfefferkörnern zum Kochen bringen und die Knospen dazu geben. Alles wird einmal aufkocht und dann abgeseiht. Die Knospen in sterilisierte Gläser füllen, den Essigmix noch einmal aufkochen und drübergießen.
Nach zwei Wochen sind die Knospen durchgezogen. Und dann heißt es: Guten Appetit!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!