Friedrich Merz' politische Zukunft: Das Kabinett ist vollzählig
Alle reden über Merz. Dabei gibt es keinen freien Ministerposten für ihn – und auch auf das Kanzleramt muss er erst einmal nicht schielen.

Seine neue Parteivorsitzende scheint das anders zu sehen. Der Zeit gegenüber gibt Annegret Kramp-Karrenbauer nun zu Protokoll, sie habe „beim letzten Kabinettsfrühstück noch mal durchgezählt und festgestellt: Das Kabinett war vollzählig“. Insofern sehe sie „für die Kanzlerin keinen Handlungsbedarf“, Friedrich Merz ein Ministeramt zu übertragen. Über ihr Vieraugengespräch mit Merz nach dem Parteitag verweist sie im Zeit-Interview auf die verabredete Vertraulichkeit. „Aber eines kann man sagen: Es ging nicht um die Frage, Minister oder gar nichts – das würde die Partei auch nicht schätzen.“
EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hingegen hält Friedrich Merz nach wie vor für einen möglichen Kanzlerkandidaten. Fast die Hälfte der Parteitagsdelegierten hätten Friedrich Merz als CDU-Vorsitzenden gewollt – „und ein CDU-Vorsitzender ist immer auch ein möglicher Kanzlerkandidat“, sagte der Baden-Württemberger den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die Entscheidung über die nächste Kanzlerkandidatur liege aber „zuallererst“ bei der neuen CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Die sei „für die programmatische und personelle Ausrichtung der CDU verantwortlich – und sie hat das erste Zugriffsrecht auf die Kanzlerkandidatur“, sagte Oettinger. Es gebe dabei aber „keinen Automatismus“.
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