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Friedensgespräche für SyrienErgebnislos abgebrochen

Die Friedensgespräche für Syrien sind gescheitert. Am Samstag wurden sie ohne Ergebnis und ohne Fortsetzungstermin abgebrochen.

Schlug weitere Gespräche vor und blitzte ab: UN-Sondervermittler Lakhdar Brahimi Bild: dpa

GENF ap | Die zweite Runde der Friedensgespräche für Syrien ist ergebnislos und ohne Plan für eine Fortsetzung zu Ende gegangen. Nach weniger als einer halben Stunde beendeten die Delegierten von Opposition und Regierung ihr letztes Treffen am Samstag in Genf. Die Regierung lehnte einen Vorschlag des UN-Sondervermittlers Lakhdar Brahimi ab, eine weitere Gesprächsrunde einzuleiten.

Brahimi sagte, er habe vorgeschlagen, bei einem weiteren Treffen zunächst ein Ende der Gewalt anzustreben und danach über die Bildung einer Übergangsregierung zu verhandeln. „Leider hat die Regierung abgelehnt“, sagte er. Oppositionsunterhändler Anas al-Abdeh sagte, seine Gruppe sei für eine Fortsetzung der Verhandlungen. Der Stillstand liege darin begründet, dass sich die Regierung weigere, über eine Übergangsregierung zu sprechen.

Somit ist ungewiss, wie die Suche nach einem Ausweg aus der fast drei Jahre währenden Krise weitergehen soll. Brahimi sagte, er wolle sich nun mit den USA und Russland beraten, auf deren Initiative die Friedenskonferenz einberufen worden war.

Die zweite Runde der Friedensgespräche hatte am Montag begonnen, doch hat es nach Brahimis Angaben keine bedeutenden Fortschritte gegeben. Auch die Opposition sprach von einer „Sackgasse“ und hatte bereits gedroht, die Verhandlungen abzubrechen.

In Syrien gehen die Kämpfe ungeachtet der Genfer Gespräche weiter. Inzwischen ist die Zahl der Toten im Bürgerkrieg auf 140.000 gestiegen, wie das oppositionsnahe Syrische Beobachtungszentrum für Menschenrechte mitteilte.

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2 Kommentare

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  • S
    Serbo

    es geht wirklich noch jemand davon aus, dass die UN und NATO sich das Wort "Friedensgespräche" auf die Fahne schreiben dürfen

     

    Ick lach mir schlapp

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Assad gehört einer Minderheit an, die ihre Privilegien verlieren würde, wenn er zurücktritt. Sie werden sich große Zugeständnisse erzwingen, wenn die Verhandlungen weitergehen sollen. Ein Frieden wäre wohl nur ein Waffenstillstand.