Freundschaftsspiel Deutschland-Italien: Götze mit Köpfchen
Mit einem 4:1 setzt sich die deutsche Nationalelf gegen Italien durch. Trainer Löw ist erfreut. Es ist der erste Sieg gegen das Land seit 21 Jahren.
„Jetzt können wir ohne viel Druck von außen Richtung Trainingslager gehen und uns da das erarbeiten, was wir brauchen“, meinte Thomas Müller, der in seinem 70. Spiel erstmals Kapitän war und voranging in einer personell und taktisch komplett veränderten DFB-Auswahl. „Es war gut, eine gute Reaktion auf das Englandspiel zu zeigen“, sagte Löw. Auch er hatte im Gegensatz zum 2:3 von Berlin kluge Maßnahmen getroffen; mit der Systemumstellung auf eine Dreierkette, mit dem Experiment der spielstarken Mesut Özil und Toni Kroos als Tandem in der Mittelfeldzentrale und auch mit dem Vertrauen in Mario Götze.
Praktisch alles ging auf am Dienstagabend vor 62 653 Zuschauern in der Münchner Arena. Kroos (24. Minute), Götze (45.), Jonas Hector (59.) und Özil (75./Foulelfmeter) erzielten die Tore beim ersten Sieg gegen Italien seit 21 Jahren. „Es ist natürlich schon gut, dass die Mannschaft das Gefühl hat, dass man auch Italien schlagen kann“, bemerkte Löw mit Blickrichtung EM. In Frankreich ist die Squadra Azzurra ein potenzieller deutscher Viertelfinalgegner.
Der eingewechselte Stephan El Shaarawy (83.) erzielte das Ehrentor für die Gäste. Deren Trainer Antonio Conte sprach von einer „klaren Differenz“, die seine Mannschaft vom Niveau des Weltmeisters trenne. „Es macht keinen Spaß, so zu verlieren“, stöhnte Conte.
„Wenn ich spielen kann, bin ich glücklich“
Im deutschen Siegerteam gab es auch etliche persönliche Gewinner. „Man hat gesehen, dass einige Spieler wirklich auch um ihren Platz gekämpft haben und gute Leistungen gezeigt haben“, sagte Löw mit dem Blick auf die anstehende EM-Kadernominierung am 17. Mai. „Es wird immer leichter jetzt, weil alle in einer guten Verfassung sind“, scherzte der Bundestrainer.
Das galt auch besonders für Götze. Der Bayern-Bankdrücker sprühte vor Spielfreude, war körperlich spritzig und krönte sein 50. Länderspiel mit einem feinen Kopfballtor. „Wenn ich spielen kann, bin ich glücklich“, berichtete der 23-Jährige. Sein Dank galt Löw, der ihm jene Unterstützung gibt, die Götze bei Vereinstrainer Pep Guardiola oft vermisst. „Ich finde es einfach super, dass der Bundestrainer mir das Vertrauen gegeben hat“, erklärte Götze deutlich. Er habe das Spiel genossen. Die Teamkollegen, die Zuschauer und Joachim Löw auch.
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