Freilassung im Passauer Attentats-Fall: Polizei verdächtigt Paar nicht mehr
Die Aufklärung des Falls Mannichl rückt wieder in weite Ferne: Die Polizei muss das Ehepaar aus der Münchner Neonaziszene laufen lassen. Die NPD gibt sich sehr selbstbewusst.
HAMBURG taz "Manuel und Sabrina sind frei", verkündeten die "Freien Nationalisten München" schnell. Kaum war die Haftentlassung des Neonazi-Ehepaars H. am Dienstag bekannt, folgte die Szenemitteilung. "Der Tatverdacht der Beihilfe zum versuchten Mord konnte nicht aufrechterhalten werden", erklärt Ludwig Stegerer, Sprecher der Polizeidirektion Regensburg.
Ein Rückschlag für die Ermittlungen im Fall Alois Mannichl. Und nicht der erste: Unmittelbar nach der Tat musste die Polizei zwei Männer wieder gehen lassen. "Eine heiße Spur haben wir nicht", räumt Stegerer ein. Zehn Tage nach dem Mordanschlag auf den Polizeidirektor an seinem Wohnhaus in Fürstenzell liegen auch keine neue Erkenntnisse vor, so der Polizeisprecher. Am 13. Dezember hatte ein Unbekannter Mannichl niedergestochen und schwer verletzt. Zuvor soll der Täter unter anderem gesagt haben: "Viele Grüße vom nationalen Widerstand".
Die 50-köpfige Soko "Fürstenzell" hatte bisher gehofft, durch die Ermittlungen gegen ein Paar aus der Münchner Neonazi-Szene den Täter fassen zu können. Vor einer Woche nahmen die Ermittler das Paar H. in München fest, weil ein Zeuge die 22-jährige Frau am Tatsamstag in Fürstenzell gesehen hatte, wie sie mit einem Mann sprach, auf den die Täterbeschreibung passte: etwa 30 Jahre, rund 1,90 Meter groß, Glatzkopf und Tätowierung. Ihr Anwalt André Picker, der rechtsextreme Angeklagte oft vertritt, sprach sogleich von "abenteuerlichen" Verdächtigungen.
In Fürstenzell wollen Zeugen am Tattag aber mehrere Männer im Neonaziskinhead-Outfit gesehen haben, sagt jetzt Stegerer. Mannichl betonte gegenüber den Passauer Nachrichten erneut: "Ich lasse mich von den Rechtsradikalen nicht kleinkriegen." Dass er so im Mittelpunkt stehe, sei ihm jedoch unangenehm: "Ich bin kein Held. Meine Kollegen, die rund um die Uhr arbeiten, sind für mich Helden."
Mittlerweile sind die Ermittlungen auf das gesamte Bundesgebiet und auf Österreich ausgeweitet worden.
Seitdem ermittelt wird, gibt sich die rechtsextreme Szene von NPD bis "Freie Kameradschaften" sehr selbstbewusst. Sie droht nicht bloß weiterhin Mannichl. Die NPD verkündet gar, dass die wegen des Anschlags laufende NPD-Verbotsdebatte doch bloß die Angst der Etablierten vor dem Superwahljahr 2009 offenbare. Am Freitag marschierten in der Dortmunder Innenstadt an die 40 Nationalisten auf, um dort durch das Verteilen von Handzetteln auf "Vorverurteilung einer ganzen politischen Bewegung" hinzuweisen. Am 3. Januar wollen sie in Passau demonstrieren. Die "Freien Nationalisten München" um Philipp Hasselbach haben zudem zu Aktionen wegen der Repressionen gegen die "nationale Opposition" aufgerufen.
Leser*innenkommentare
MitdenkerIn
Gast
Und wer oder was - außer dem "Opfer", das ein paar Tage nach seiner lebensbedrohlichen Stichverletzung in den Bauch knapp 2 cm am Herzen vorbei das Krankenhaus nicht ohne heldenhaft eine Presseerklärung, allerdings keine wirkliche Täterbeschreibung, abzugeben verließ - sagt euch überqualifizierten, rechtsstaatlich orientierten, eurer Informationspflicht nachkommenden "JournalistInnen² überhaupt, dass es sich hier tatsächlich um ein Attentat handelte ? Niemand, Ihr Phantasten !!!
mehrdad
Gast
seltsam. plötzlich sollen es keine "nazis" (für linke sind alle, die nicht ihre multi-kulti wahn unterstützen, nazis) sein.
hat man da vieleicht zu voreilig die nazikeule ausgepackt?
und was wird mit dem armen polizisten, dem zeitgleich in hamburg von türkische autoknacker fast die kehle durchgeschnitten wurde? wieso kriegt er keinerlei medienpräsenz?
R. Klees
Gast
Mannichl wurde vor seinem Haus attackiert, nicht im Internet. Wo gegen ihn gehetzt wurde ist dabei ziemlich egal. Das Internet ist kein Ort, also kann es auch kein Tatort sein. Mit solchen Scheinargumenten leistet Wendt der Salonfähigkeit von Überwachungsmaßnahmen im Internet vorschub. Schade, dass ihm die taz dabei hilft, indem sie seine Äußerungen unkommentiert wiedergibt.
MitdenkerIn
Gast
Und wer oder was - außer dem "Opfer", das ein paar Tage nach seiner lebensbedrohlichen Stichverletzung in den Bauch knapp 2 cm am Herzen vorbei das Krankenhaus nicht ohne heldenhaft eine Presseerklärung, allerdings keine wirkliche Täterbeschreibung, abzugeben verließ - sagt euch überqualifizierten, rechtsstaatlich orientierten, eurer Informationspflicht nachkommenden "JournalistInnen² überhaupt, dass es sich hier tatsächlich um ein Attentat handelte ? Niemand, Ihr Phantasten !!!
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seltsam. plötzlich sollen es keine "nazis" (für linke sind alle, die nicht ihre multi-kulti wahn unterstützen, nazis) sein.
hat man da vieleicht zu voreilig die nazikeule ausgepackt?
und was wird mit dem armen polizisten, dem zeitgleich in hamburg von türkische autoknacker fast die kehle durchgeschnitten wurde? wieso kriegt er keinerlei medienpräsenz?
R. Klees
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Mannichl wurde vor seinem Haus attackiert, nicht im Internet. Wo gegen ihn gehetzt wurde ist dabei ziemlich egal. Das Internet ist kein Ort, also kann es auch kein Tatort sein. Mit solchen Scheinargumenten leistet Wendt der Salonfähigkeit von Überwachungsmaßnahmen im Internet vorschub. Schade, dass ihm die taz dabei hilft, indem sie seine Äußerungen unkommentiert wiedergibt.
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Und wer oder was - außer dem "Opfer", das ein paar Tage nach seiner lebensbedrohlichen Stichverletzung in den Bauch knapp 2 cm am Herzen vorbei das Krankenhaus nicht ohne heldenhaft eine Presseerklärung, allerdings keine wirkliche Täterbeschreibung, abzugeben verließ - sagt euch überqualifizierten, rechtsstaatlich orientierten, eurer Informationspflicht nachkommenden "JournalistInnen² überhaupt, dass es sich hier tatsächlich um ein Attentat handelte ? Niemand, Ihr Phantasten !!!
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seltsam. plötzlich sollen es keine "nazis" (für linke sind alle, die nicht ihre multi-kulti wahn unterstützen, nazis) sein.
hat man da vieleicht zu voreilig die nazikeule ausgepackt?
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R. Klees
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Mannichl wurde vor seinem Haus attackiert, nicht im Internet. Wo gegen ihn gehetzt wurde ist dabei ziemlich egal. Das Internet ist kein Ort, also kann es auch kein Tatort sein. Mit solchen Scheinargumenten leistet Wendt der Salonfähigkeit von Überwachungsmaßnahmen im Internet vorschub. Schade, dass ihm die taz dabei hilft, indem sie seine Äußerungen unkommentiert wiedergibt.