Frauenfußballmannschaft aus Tibet: In den USA unerwünscht
Die Spielerinnen leben als Flüchtlinge in Indien und wollten zu einem Turnier in die USA. An der Botschaft durften sie nicht einmal das Visum beantragen.
Die Geschäftsführerin des Fußballverbandes beklagte, dass die Mitarbeiter der US-Botschaft die Unterlagen nicht eines Blickes gewürdigt hätten. Childers, die US-Bürgerin ist, schrieb in einem Facebook-Post, sie sei „angewidert“ und „schäme sich für ihr Land“. Allein der Versuch die Visa zu beantragen habe die Mannschaft ihr halbes Jahresbudget gekostet. Flug, Unterkunft und Ausrüstung sollten von dem Ausrichter des Turniers gesponsert werden.
„Sie haben gesagt, dass wir keinen guten Grund haben nach Dallas zu fliegen“, sagte Jamyang Chotso, die Kapitänin des Teams, der britischen Tageszeitung Guardian. „Ich glaube aber nicht, dass das der Grund ist, warum sie uns abgelehnt haben. Wir glauben, dass sie denken, wir würden in den USA untertauchen.“ In einem Video vor der US-Botschaft liest eine Spielerin einen Brief im Namen des Teams vor: „Wir haben in der letzten Zeit nur für dieses Turnier gelebt. Wir waren heute sehr aufgeregt – wurden aber abgewiesen, einfach so.“
Bei den Spielerinnen handelt es sich vor allem um Flüchtlinge aus Tibet, die in Indien ausgestellte Ausweise haben. Diese gelten als Pässe, auch wenn dahinter keine indische Staatsbürgerschaft steht. Vier Spielerinnen leben in Nepal und haben nepalische Pässe. Ihre Visumsanträge seien angenommen worden, aber es gebe noch keine Antwort, hieß es. 2015 hatte das tibetische Frauenteam Deutschland besucht.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links