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Frankreichs Innenminister CollombMacron akzeptiert Rücktritt jetzt doch

Die Zustimmungswerte für den französischen Präsidenten sind im Keller. Nun laufen ihm die Minister davon. Seinen Vertrauten Collomb lässt nach einem Zögern nun gehen.

Gérard Collomb (r.) galt als enger Vertrauter Macrons, jetzt wirft er als Innenminister das Handtuch Foto: dpa

Paris ap | Nach anfänglichem Widerstand hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron das Rücktrittsgesuch von Innenminister Gérard Collomb nun doch angenommen. Macron habe Collomb gebeten, bis zur Berufung eines Nachfolgers noch im Amt zu bleiben, teilte der Élysée-Palast mit. Für Mittwoch ist eine Kabinettssitzung anberaumt. Am Vortag hatte Collomb in der Zeitung Le Figaro seinen Entschluss zum Amtsverzicht bekräftigt – einen Tag, nachdem das Präsidialamt erklärt hatte, Macron lehne einen Rückzug Collombs ab. Beobachter sprachen von einem Tauziehen zwischen dem Staatspräsidenten und seinem politischen Verbündeten.

Ein Vertrauter Macrons sagte am Dienstag, der Präsident bedauere Collombs Entscheidung und betrachte ihn als seinen Freund. Collomb tritt nach eigenen Angaben zurück, damit er im Jahr 2020 bei der Bürgermeisterwahl in Lyon kandidieren kann. Die Bekanntgabe sorgte für Kritik von Oppositionsführern jeglicher politischer Couleur: Ein Innenminister solle sich auf sein Amt fokussieren und nicht auf die Vorbereitung auf eine Kampagne für einen anderen Posten, rügten sie.

Collomb war bereits 16 Jahre lang Bürgermeister der Stadt Lyon. Der Politikveteran verließ die Sozialisten, um sich der zentristischen, proeuropäischen Präsidentschaftskampagne Macrons anzuschließen. Mit der Zeit stieg er zu einem der wichtigsten Vertrauten des Präsidenten auf. Als Innenminister wachte Collomb etwa über den Kampf gegen Extremismus.

Collombs Rücktritt ist denn auch ein schwerer Schlag für Macron, dessen Zustimmungswerte ein Rekordtief erreicht haben. Erst Ende August hatte der populäre Umweltminister Nicolas Hulot sein Amt aufgegeben und dies mit schleppenden Fortschritten der Regierung bei grünen Themen begründet. Zudem legte die bisherige Sportministerin Laura Flessel Anfang September ihren Posten nieder.

Seit Wochen steht Macron in der Kritik. Politische Rivalen warfen ihm Arroganz und Entfremdung vom Volk vor, nachdem er vor kurzem einem jungen arbeitslosen Gärtner einen Branchenwechsel nahegelegt hatte. Er müsse nur über die Straße gehen, um einen Job in einem Restaurant oder Café zu bekommen, sagte Macron dem Mann vor laufender Kamera. Wochenlang setzte dem Staatspräsidenten zuvor ein Skandal um eine Prügelattacke seines Ex-Sicherheitsmitarbeiters Alexandre Benalla auf einen Demonstranten zu.

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1 Kommentar

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  • Macron verbrennt sogar noch schneller, als zu erwarten war.