Fragile Demokratie im Südseeparadies: Machtrochaden in Fidschi
In dem Pazifikstaat löst der Ex-Putschist Sitiveni Rabuka nach einem Wahlpatt doch noch den Ex-Putschisten Frank Bainimarama als Regierungschef ab.
Doch an Heiligabend ist Sitiveni Rabuka doch noch zum Premierminister gekürt worden – nach langen Koalitionsverhandlungen und einer geheimen Abstimmung im Parlament. Er erhielt gerade mal eine Stimme mehr als der bisherige Amtsinhaber Frank Bainimarama.
16 Jahre lang hatten dieser und seine Partei Fiji First den kleinen, aber einflussreichen pazifischen Inselstaat mit eiserner Hand geführt. Die Unterdrückung von Kritikern, die Ausweisungen von Dissidenten, die Kontrolle der Medien und Gewalt zeichneten das politische Klima aus. Zugleich lebt fast ein Viertel der Bewohner in Armut – oft im Schatten der Luxushotels auf einigen der Inseln.
Rabuka und Bainimarama sind beides Ex-Offiziere und Ex-Putschisten, die schließlich Premierminister wurden. Auch jetzt sah es kurz so aus, als ob es wieder Gewalt geben könnte. Doch Behauptungen der Anhänger des unterlegenen Bainimarama, sie würden von Rabukas Leuten angegriffen, erwiesen sich als Versuch der Aufwiegelung.
Indisch-stämmige Fidschianer und China müssen schlucken
Nervös bleiben dürften vor allem die indischstämmigen Fidschianer. Denn der neue Premierminister Rabuka hatte sich früher vehement als Anwalt ethnischer Fidschianer präsentiert und gegen die indische Minderheit gehetzt. Damit hatte er viele dieser wirtschaftlich wichtigen Gruppe ins Ausland vertrieben.
Wenig Grund zur Freude dürfte jetzt auch China haben. Während der abgewählt Bainimarama als Freund Pekings galt, will Rabuka auf Distanz zu China gehen.
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