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Forscher finden See auf dem MarsFlüssiges Wasser entdeckt

US-Wissenschaftler haben mit Radargeräten einen etwa 20 Kilometer breiten, unterirdischen See auf dem roten Planeten entdeckt. Er liegt unter einer Eisschicht.

Der unterirdische See verbirgt sich unter dem Südpol des Mars Foto: reuters

TAMPA afp | Auf dem Mars ist erstmals ein weit ausgedehnter See mit flüssigem Wasser entdeckt worden. Wie das US-Wissenschaftsmagazin „Science“ am Mittwoch berichtete, ist das unterirdische Gewässer etwa 20 Kilometer breit und unter einer Eisschicht am Südpol des roten Planeten verborgen. Es handelt sich demnach um die größte Ansammlung von flüssigem Wasser, die jemals auf dem Planeten entdeckt wurde.

Die Entdeckung zeige, dass flüssiges Wasser auf dem Mars nicht nur vorübergehend in Form kleiner Rinnsale vorkommt, wie zuvor angenommen wurde, sagte Alan Duffy, Professor an der australischen Swinburne University und Mitglied des internationalen Forscherteams.

Die Wissenschaftler entdeckten den See mit Hilfe von Radargeräten an Bord der 2003 gestarteten Weltraumsonde „Mars Express“ der Europäischen Weltraumorganisation ESA.

Heute ist der Mars kalt, karg und trocken. Vor mindestens 3,6 Milliarden Jahren herrschte dort jedoch ein warmes, feuchtes Klima und es gab zahlreiche Seen. Mit der Erkenntnis, dass noch heute große Mengen flüssigen Wassers existieren, erhoffen sich die Forscher Antwort auf die Frage, ob in der Vergangenheit Leben auf dem Mars entstanden war und ob es heute noch existieren könnte.

Ein beständiger Wasserbestand, „bietet die Voraussetzung für Leben über einen längeren Zeitraum“, sagte Duffy.

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11 Kommentare

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  • "…pekuniäre Wanderungen…"

    Das ist mal ein schöner Ausdruck für Abzocken. Sehr schön bildhaft. Fehlt nur, dass damit anderen etwas weggenommen wird…

    Und bitte was ist "flüssiges" Wasser?!



    Nasses Wasser?!



    Wasser ist Wasser, der Rest sind speziell bezeichnete Aggregatszustände desselben.



    de.wikipedia.org/wiki/Wasser

    Liebe taz, Semantik hat ihren Sinn…

    Und das Geld, das eine Marsreise bzw. Marsbesiedlung kosten würde, doch bitte erstmal in ein lebenswertes, wirklich nachhaltiges und freies Leben für ALLE auf der Erde stecken.



    Wenn wir endlich MIT der Natur leben (würden), könnte die Menschheit bis zum Verglühen der Sonne hier bestens und zufrieden leben.



    Besser als "unterirdisch und|oder in Raumanzügen" auf dem Mars oder sonstwo.

    Mannmannmann.



    Darf ich sagen, dass auf solche Ideen nur Männer kommen können?!



    -



    -



    Ein Mann ändert eher das Antlitz der Erde als seine Angewohnheiten.



    (Eleonore Duse - ital. Schauspielerin, 1858-1924)

  • Und der Marssand ist auch toxisch und lebensfeidnlich. Die härtesten Bakterien aus der Tiefsee überleben nur ein paar Minuten. Normale Bakterien ein paar Sekunden. Daher will man jetzt Löcher in den Boden bohren.

    • @Weltmeier:

      Im Ernst jetzt?



      Ich kenne mich da nicht aus, aber m. W. wurde doch noch kein Material von der Marsoberfläche zur Erde geschafft, oder täusche ich mich?



      Gab’s vielleicht Experimente, in denen die dortigen Lebensbedingungen simuliert wurden, etwa auf Grundlage der Daten, die bei den Marsmissionen gewonnen wurden?

      • @Ruhig Blut:

        Der Marssand ist praktisch Rost, also Eisenoxid (daher die Färbung)...toxisch..naja, klar, schlucken sollte man das Zeug nicht. Zum Thema Material auf die Erde schleppen: Nein, wurde noch nicht gemacht, allerdings gibt es Meteoritenfunde in der Antarktis, die dem Mars zugeschrieben werden, von daher...

        • @Mephisto:

          Ah ok, danke.



          Ich staune deshalb, weil ich regelmäßig lese, wie unglaublich widerstands- und überlebensfähig manche Bakterien sind. Genauso wie irgendwelche Flechten und natürlich die mittlerweile berühmten Bärtierchen.



          Überleben im Weltraum etwa, ohne irgendwelchen Schutz vor Strahlung, oder Hitze, Kälte, Trockenheit etc. Dann die Spekulationen, ob nicht Bakterien (oder andere Mikroorganismen) im Inneren von Meteoriten von einem Himmelskörper auf andere gelangen könnten. (Das mit den Marsmeteoriten war mir bekannt, wenngleich ich nicht verstehe, wie die sich wohl, trotz Schwerkraft, vom Mars abgelöst haben könnten; aber egal.)



          Daher meine Skepsis, dass dieser Rost, oder was auch immer da noch drinsteckt, so toxisch sein soll, dass es keine dieser Hardcore-Organismen aushalten könnten.

          • @Ruhig Blut:

            Dauerhafte Bestrahlung halten sie tatsächlich nicht aus, da geben sogar Stahlfässer ihren Geist auf. ;-)



            Nicht zuletzt wird die Bestrahlung bei Lebensmitteln eingesetzt, um Bakterien abzutöten.

            • @Galavant:

              Das weiß ich, klar. Aber die (Mars-)Oberfläche schirmt die Strahlung ja einigermaßen ab. Also doch eigentlich kein Problem für mögliche Organismen unter der Oberfläche.

  • Der Mars ist nicht nur „kalt, karg und trocken“, sondern auch ordentlich verstrahlt. Dieses „Problemchen“ teilt er sich mit unserem Mond und vielen andern Himmelskörpern. Leider wird dies oftmals unterschlagen.



    Folglich sollten die Trainingseinheiten auch nicht in der Wüste, sondern in der Wüste Fukishimas stattfinden. Alles andere ist Augenwischerei, um pekuniäre Wanderungen zu rechtfertigen.

    • @Galavant:

      Auf dem Mars ist kosmische Strahlung aufgrund der dünnen Atmoshäre und dem geringen Magnetfeld vorhanden, der Mars selbst "strahlt" nicht. Es ist auch keine Neutronenstrahlung, sondern Gammastrahlung. Die Strahlung ist das geringste Problem.

      • @Mephisto:

        Hatte ich vergessen:



        Partikelstrahlung kann Material „aktivieren“, das heißt in den jeweiligen Materialien stabile Isotope in andere instabile (=radioaktive) Isotope verwandeln.

      • @Mephisto:

        Ach so, nur die harmlose Gammastrahlung. Na ja, dann ... *lach*