Forderung von Exportstopp nach Belgien: Keine Brennelemente aus Deutschland
Aktivisten übergeben 120.000 Unterschriften gegen die Lieferung deutscher Brennelemente nach Belgien. Das Umweltministerium prüft.
„Ein Unfall in Belgien würde auch Hunderttausende Menschen in Deutschland betreffen“, sagte Philip Bedall, Atomreferent beim Umweltinstitut. „Wenn die Bundesregierung konsequent wäre, müsste sie neben den deutschen Atomkraftwerken auch die Atomfabriken in Gronau und Lingen schließen.“ Mit den dort produzierten Brennelementen werden Reaktoren in ganz Europa versorgt.
Die parlamentarische Staatssekretärin im Umweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), die die Unterschriften entgegennahm, begrüßte die Initiative. „Das gibt uns Rückenwind“, sagte sie. Denn auch das Umweltministerium verfolge das Ziel, den Brennelemente-Export zu beenden. „Wir prüfen derzeit, wie man das rechtssicher umsetzen kann.“
Eine solche Prüfung war als Kompromiss in den Koalitionsvertrag geschrieben worden, nachdem die SPD ein Aus für Lingen und Gronau nicht durchsetzen konnte. Bereits in der letzten Legislaturperiode war ein Gutachten im Auftrag des Umweltministeriums zum Schluss gekommen, dass eine Stilllegung der Atomfabriken mit hoher Wahrscheinlichkeit verfassungskonform und vermutlich entschädigungsfrei möglich sei.
Eine Regelung speziell für die Kraftwerke Tihange und Doel werde es aber nicht geben, sagte Schwarzelühr-Sutter. „Die Bewertung der Sicherheit dieser Anlagen obliegt den belgischen Behörden“, sagte sie.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Haftbefehl gegen Netanjahu
Sollte die deutsche Polizei Netanjahu verhaften?
Buchpremiere von Angela Merkel
Nur nicht rumjammern
Deutscher Arbeitsmarkt
Zuwanderung ist unausweichlich
#womeninmalefields Social-Media-Trend
„Ne sorry babe mit Pille spür ich nix“
Deutschland braucht Zuwanderung
Bitte kommt alle!
Netzgebühren für Unternehmen
Habeck will Stromkosten senken