Folge des Korruptionsskandals: Fifa verschiebt Vergabe der WM 2026
Die Vergabe der Turniere an Russland und Katar steht in der Kritik, die nächste Vergabe wird nun verschoben. Und DFB-Chef Niersbach schreibt einen offenen Brief.
Ursprünglich sollten die Fifa-Mitglieder am Donnerstag über den genauen Ablaufplan informiert werden. Die WM-Vergabe sollte auf dem Fifa-Kongress 2017 in Kuala Lumpur stattfinden.
Die Entscheidung folgte gut eine Woche nach der Ankündigung von Joseph Blatter, sein Präsidentschaftsamt im Zuge des neuerlichen Korruptionsskandals zur Verfügung zu stellen. Auch Valcke war im Zusammenhang mit einer Zehn-Millionen-Dollar-Zahlung von Südafrika an die CONCACAF-Konföderation unter Druck geraten. Der Franzose wies dies zurück. Es gebe keinen Grund, ihn zu beschuldigen. „Ich bin transparent wie ich nur kann.“
In einem offenen Brief an alle Vereine des Deutschen Fußball-Bundes hat DFB-Chef Wolfgang Niersbach unterdessen umfassende Reformen der Fifa angemahnt. In zehn Punkten skizzierte Niersbach am Mittwoch seine Ideen zur Rückgewinnung der Glaubwürdigkeit des Weltverbandes, darunter eine Amtszeitbeschränkung für FIFA-Funktionäre und neue Standards bei der Vergabe von WM-Turnieren.
„Fußball ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Fußball ist Lebensfreude, Freundschaft, Gemeinschaft und Gesellschaft. All das dürfen und werden wir uns nicht kaputt machen lassen“, schrieb Niersbach, der seit Ende Mai Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees ist.
Niersbach betonte, dass der angekündigte Wechsel an der Fifa-Spitze schnellstmöglich im Rahmen der Statuten vollzogen werden müsse. Der scheidende Chef Joseph Blatter dürfe aber nicht die Kontrolle über die anstehenden Reformen haben. Der kommende Fifa-Präsident müsse vom Kongress mit einer Agenda betraut werden.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krise bei VW
Massiver Gewinneinbruch bei Volkswagen
VW-Vorstand droht mit Werksschließungen
Musterknabe der Unsozialen Marktwirtschaft
Verfassungsgericht entscheidet
Kein persönlicher Anspruch auf höheres Bafög
Kamala Harris’ „Abschlussplädoyer“
Ihr bestes Argument
Zu viel Methan in der Atmosphäre
Rätsel um gefährliches Klimagas gelöst
Nahostkonflikt in der Literatur
Literarischer Israel-Boykott