Folge der Panama Papers: Hin und her mit Islands Premier
Ministerpräsident Gunnlaugsson kündigt erst seinen Rücktritt an und zieht ihn dann wieder zurück. Zehntausende hatten gegen ihn demonstriert.
Bereits am Dienstag Abend kündigte der Premier jedoch den Rücktritt vom Rücktritt an. In einer Email an verschiedene Medien erklärte er, es handele sich lediglich um eine befristeten Auszeit vom Amt.
Zehntausende Menschen hatten am Montagabend in der isländischen Hauptstadt Reykjavik Gunnlaugssons Rücktritt gefordert, nachdem sein Name im Zusammenhang mit den „Panama Papers“ aufgetaucht war. Vor seiner Rücktrittankündigung scheiterte Gunnlaugsson am Dienstag mit dem Versuch, das Parlament aufzulösen. Präsident Olafur Ragnar Grimsson wies seinen Antrag zurück.
Laut den vom internationalen Recherchenetzwerk ICIJ veröffentlichten Dokumenten der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca hat Gunnlaugsson vor neun Jahren mit seiner künftigen Frau auf den britischen Jungfraueninseln eine Briefkastenfirma gegründet und dort Millionen Euro geparkt.
Ende 2009 überschrieb er laut den „Panama Papers“ seiner Partnerin für einen symbolischen Dollar seinen ganzen Anteil. Er war aber schon Monate zuvor ins Parlament eingezogen und hatte dabei sein Vermögen unterschlagen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Greenpeace-Mitarbeiter über Aufrüstung
„Das 2-Prozent-Ziel ist willkürlich gesetzt“
Ampel-Intrige der FDP
Jetzt reicht es sogar Strack-Zimmermann
Keith Kelloggs Wege aus dem Krieg
Immer für eine Überraschung gut
Antisemitismus in Berlin
Höchststand gemessen
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Iran als Bedrohung Israels
„Iran könnte ein Arsenal an Atomwaffen bauen“