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Flüchtlingsunterkunft in HeidenauMerkel kündigt Besuch an

Der Vizekanzler hatte ja schon vorgelegt: Nun kündigt Angela Merkel an, am Mittwoch die Flüchtlingsunterkunft in Heidenau zu besuchen.

Geht doch: Angela Merkel macht sich auf den Weg nach Heidenau Foto: dpa

Berlin/Jena afp | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besucht am Mittwoch die Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Heidenau, vor der es am Wochenende schwere Krawalle von Asylgegnern gegeben hatte. Vor Ort werde die Kanzlerin Gespräche mit Flüchtlingen, haupt- wie ehrenamtlichen Helfern und Sicherheitskräften führen, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag in Berlin mit. Auch Bundespräsident Joachim Gauck besucht am Mittwoch eine Flüchtlingsunterkunft.

Der Besuch Merkels in Heidenau ist der erste Besuch der Kanzlerin in einem Flüchtlingsheim seit Beginn der heftigen Debatte über die Unterbringung von Asylbewerbern. Der Vize-Kanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte die Unterkunft in Heidenau bereits am Montag besucht.

Die Unterkunft steht derzeit bundesweit im Fokus. In Heidenau nahe Dresden hatte es am Wochenende in zwei Nächten in Folge schwere Krawalle vor der Notunterkunft für Flüchtlinge in einem ehemaligen Baumarkt gegeben, bei denen zahlreiche Polizisten verletzt wurden. Ein Randalierer wurde am Sonntag festgenommen.

Merkel hatte die rechtsextremen Ausschreitungen vor der Asylbewerberunterkunft in Heidenau „auf das Schärfste“ verurteilt. „Es ist abstoßend, wie Rechtsextreme und Neonazis versuchen, dumpfe Hassbotschaften zu verkünden“, sagte Merkel am Montag. Der Besuch erfolge nach Absprache mit dem Bürgermeister von Heidenau, Jürgen Opitz (CDU), teilte Seibert weiter mit. Zudem der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) die Kanzlerin begleiten.

Auch Gauck besucht Flüchtlingsunterkunft

Es sei „richtig“, dass Merkel nun auch nach Heidenau fahre, sagte Gabriel am Dienstag in Jena. Wichtiger noch als solche Besuche sei aber, „dass wir jetzt in der Flüchtlingspolitik zu Entscheidungen kommen“ etwa bei der Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen, fügte der SPD-Chef hinzu. „Wir müssen dafür sorgen, dass wir den Kommunen die Kosten für das Gesundheitssystem abnehmen.“ Bund, Länder und Kommunen diskutieren derzeit über die Aufteilung der Kosten für die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen, deren Zahlen in diesem Jahr deutlich zugenommen haben.

Auch Bundespräsident Gauck besucht am Mittwoch eine Flüchtlingsunterkunft. Gauck wolle sich im ehemaligen Rathaus des Berliner Stadtteils Wilmersdorf über die Situation der Flüchtlinge und die Arbeit der Helfer informieren, teilte das Bundespräsidialamt in Berlin mit. In dem früheren Rathaus des Bezirks Wilmersdorf befindet sich seit rund zwei Wochen eine Flüchtlingsunterkunft, in der den Angaben zufolge 563 Asylbewerber unterschiedlicher Herkunft untergebracht sind.

Einer Sprecherin des Bundespräsidialamts zufolge habe Gauck hat für diesen Besuch direkt nach der Rückkehr aus seinem Urlaub die Flüchtlingsunterkunft in Wilmersdorf ausgesucht, da sie in der Nähe seines Wohnorts liege. „Der Bundespräsident fährt jeden Tag daran vorbei“, sagte sie. In der Vergangenheit hatte sich Gauck mehrfach mit Flüchtlingen in Deutschland getroffen und Unterkünfte besucht.

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5 Kommentare

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  • Norbert schreibt:

    In Sachsen und auch anderswo werden nun die brutalen, Folgen des Handelns der polit. neo liberalen Ausgrenzer in allen im BT vertret. Parteien offensichtl.

    es gibt für die deut. Bevölkerung keinen bezahlb. Whg. mehr, millionenfach organisierte präkere Beschäftigung, hat million. v. Bürgerinnen und Bürgern zu fremden in D. gemacht. Der "Verbrecher" Hartz dessen Name die polit.Schandtat Hartz 4 trägt, berät n. die franz. Eine.Sozialdemokr./ Grüne Reg. hat das verschuldet. D. u. Europa stehen vor einer Wende. Wir wollen eine europäische,demokrat. Entwicklung.

  • Bei der Gelegenheit kann sie ja auch mal einem Neonazi vor seinem Abtransport verständnisvoll über die Schulter streicheln und ihm sagen, dass "Deutschland nicht alle Menschen aufnehmen könne, die sich hier ein besseres Leben erhoffen".

  • Norbert

    Due EU wird von einem polit.fragwürdig gewordenen Komm.-Präsidt. geführt.Der franz. Präsident und der brit. Premier Cameron, haben das lybische Volk in Mittäterschaft der Nato-Staaten u. der EU Länder unter Führung d. USA in eine Verbrecherhölle gebombt. da sehen wir wohin eine angepaßte und von Anzeigen abhäng. Presse u. nicht mehr kritische öffentl rechtl. Sender es gebracht haben. Die alle leugnen die Mitverantwortung der Journalisten, denen es nur um ihre dicken monatl Schecks geht.

  • Norbert

    es ist unglaublich. Die Nato und EU Politik unter Führg. der USA, haben d. fast alle Staaten des gesamt. nahen u. mittlr. Osten in Chaos gestürzt. Von den polit.Verwerfungen im Maghreb und in vielen Staaten Afrikas ganz zu schweigen. Die Migranten-Völkerwanderungen bedrohen wohlmögl. die innere Stabilität. v EU Staaten. Die aufziehende, gesteuerte, weltw. Rezession soll China abstoppen. wer will alles verantworten ?

  • Zwingt sie nicht, wenn sie nicht selbst kommen will...... Sonst ist es nur eine inhaltslose Geste....