piwik no script img

Flüchtlinge in BerlinUnser Sand soll sauber bleiben

In Berlin wehren sich Anwohner gegen Flüchtlingskinder auf einem Spielplatz. Sie machen per Anwalt ihr Hausrecht geltend und schalten die Behörden ein.

So sauber und rein wünschen die Anwohner sich wohl ihren Spielplatz Bild: promo

BERLIN taz | In Berlin-Reinickendorf setzten sich Nachbarn gegen ein Asylbewerberheim in der Nachbarschaft zur Wehr. Sie haben sich einen Anwalt genommen, der den Heimbetreiber schriftlich aufgefordert hat, dafür zu sorgen, dass die Asylbewerberkinder nicht mehr auf dem Spielplatz der Wohneigentümergemeinschaft spielen. Der taz liegt das Anwaltsschreiben vor. Die Benutzung des oft völlig leeren Spielplatzes durch Asylbewerberkinder wird darin als Hausfriedensbruch bewertet.

Gegenüber der taz begründet Anwohner-Anwalt Jens-Georg Morgenstern den Unmut seiner Mandanten so: „Der Spielplatz kann verdrecken. Wir fürchten, dass weitere Personen hinzukommen. Sie wissen selbst, dass Spielplätze beliebte Treffs von Jugendlichen sind." Der Spielplatz ist zwar öffentlich zugänglich, das Grundstück gehört aber der Eigentümergemeinschaft.

Manfred Nowak vom Heimbetreiber Arbeiterwohlfahrt (AWO) sagt: „Unsere Mitarbeiter werden ständig von der Bürgerinitiative angerufen, wenn Kinder auf dem Spielplatz spielen. Sie sollen das unterbinden – als seien unsere Mitarbeiter Vormund der Bewohner und ihrer Kinder.“ Mehrfach seien Mitarbeiter bei Beschwerden zum Spielplatz gekommen und hätten gesehen, dass die spielenden Kinder überhaupt nicht aus dem Heim waren.

Die AWO informiere die Eltern zwar, dass das Spielen auf dem Spielplatz unerwünscht sei, sagt Nowak. „Doch die Familien reagieren darauf mit Unverständnis. Sie können den Spielplatz von ihren Fenstern aus sehen, und das lockt die Kinder natürlich. Einen anderen Spielplatz gibt es weit und breit nicht.“ Der eigene Spielplatz des Heims sei noch nicht gebaut „wegen unverständlicher Auflagen des Bezirksamts“, so Nowak.

Ihm zufolge hat sich die Bürgerinitiative auch mehrfach beim Land Berlin über das Heim beschwert. „Mal sind unsere Bewohner angeblich zu laut. Mal haben wir angeblich nicht genug Personal.“ Franz Allert vom Landesamt für Gesundheit und Soziales sagt dazu: „Ein Heimbetreiber kann und darf nicht als Vormund ständig hinter jeder Familie stehen, wie das manche Reinickendorfer offenbar wünschen.“

Die Linken-Stadtentwicklungpolitikerin Katrin Lompscher sagt dazu: „Eine Rechtsgrundlage, den Nachbarkindern das Spielen zu untersagen, haben Wohneigentümer nur, wenn ein Zaun um den Spielplatz gebaut ist. Den zu bauen kann den Reinickendorfern niemand untersagen. Nur müssen sie dann mit Hohn und Spott aus ganz Berlin rechnen.“

Die Nachbarn haben zudem Widerspruch eingelegt gegen die Baugenehmigung, die das Bezirksamt im April erteilt hatte, um das einstige Seniorenpflegeheim in ein Heim für Asylsuchende umzuwandeln. Es waren nur geringfügige Umbauten nötig, etwa beim Brandschutz.

Anwohner-Anwalt Morgenstern vertritt die klagenden Nachbarn und bestätigt der taz den Widerspruch. „Meine Mandantschaft ist dagegen, dass rund 200 Menschen in einem Hochhaus auf engstem Raum zusammengepfercht werden. Dadurch besteht Seuchengefahr.“ Als Beispiel führt er die Windpockenfälle an, die es in dem Heim gab. „Seit Neuestem gibt es sogar einen TBC-Fall“, so der Anwalt. Manfred Nowak von der AWO weist dies jedoch als „absoluten Unsinn“ zurück.

In dem Marie-Schlei-Haus wohnen besonders schutzbedürftige Flüchtlinge, etwa Behinderte, Schwangere und traumatisierte Menschen. Darin sieht der Anwalt einen „sozialen Sprengstoff“, weil sich „posttraumatische Belastungsstörungen und soziale Unzufriedenheiten im Wohnumfeld entladen können“. Zudem sinke durch die Nachbarschaft der Flüchtlinge der Wert der Grundstücke seiner Mandanten.

Morgenstern weiter: „Flüchtlingsheime gehören grundsätzlich außerhalb von Wohngebieten. Oder der Gesetzgeber muss nachbessern und den Flüchtlingen mehr Wohnraum zugestehen als 6 Quadratmeter.“

Für die grüne Bezirkspolitikerin Claudia Peter ist die Position des Anwalts „abstruse ausländerfeindliche Rhetorik, in ein pseudojuristisches Gewand gekleidet.“ Sie verweist darauf, dass sich mehrere Nachbarn im Reinickendorfer Ortsteil Wittenau an die Grünen gewandt haben, weil sie die Stimmungsmache der Bürgerinitiative dort als unerträglich empfinden. „Wir bauen gerade ein Unterstützungsnetzwerk für Flüchtlinge in Wittenau auf und werden uns am Ende des Sommers an die Öffentlichkeit wenden. Berlin wird bald hören, dass es nicht nur dumpfe Wittenauer gibt.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

48 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • O
    o-mobil

    Micahel Apel schreibt mir aus der Seele. Den Kindern den Spielplatz zu verbieten der vor der Haustür ist...ist in meinen Augen schon perfide, rassistisch allemal, und das Argument mit der Seuchengafhr , klingt in meinen Augen schon nach NS-Propaganda, zumal bekannt sein dürfte dass Flüchtlinge die in Deutschland aufgenommen werden sofort auf TBC und Tropenkrankheiten untersucht werden. Einfach schäbig sich hinter dem Hausrecht zu verschanzen, dann reist den Spielplatz besser ab...

  • A
    André

    Ich frage mich, wer hier Nazirhetorik verwendet. Die Politikerinnen und Politiker, die Kritik am Umgang mit den Flüchtlingen äußern, jedenfalls nicht.

     

     

     

    Eine Wurzel des Rassismus ist mangelnde Bildung. Ein wenig mehr davon täte den Anwohnern gut. Momentan haben Hetzer leichtes Spiel und können Vorurteile schüren. An der Tatsache, dass es das Heim gibt, ändert das nichts. Die Bewohner sollten sich damit abfinden.

     

     

     

    Putzig finde ich die Sache mit dem Spielplatz. Von "einheimischen" Kindern wird er kaum frequentiert, aber sobald "Fremde" darauf spielen, wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Sowas gibt es auch nur in Deutschland.

     

     

     

    Kartoffeln und Gartenzwerge aller (Bundes-)Länder, vereinigt euch!

  • Es sind Kinder und Kinder sind heilig! Warum werden sie zum Spielzeug in Händen einiger politischer Parteien (wie NPD und noch eine Partei, die ich jetzt noch nicht öffentlich benenne), die durch diskriminierende Verleugnung des Volkes, Menschen unterschiedlicher Herkunft aufeinander hetzen, um so Ihre Wählerstimmen zu erschleichen?

     

     

     

    Wenn der Spielplatz allein für die Kinder von Flüchtlingen zum Spielen verboten werden soll, wird dadurch Antidiskriminierungsgesetz verletzt und der Artikel 3 im Grundgesetz. Das wäre eine Schande für Deutschland und insbesondere für Berlin. Das ist inakzeptabel. Wir sind ein Rechtsstaat, wo Menschenrechte die Höchste Priorität haben.

     

     

     

    Deutschland erwache! Erinnert Euch an unsere Geschichte, was damals war, als es noch kein Grundgesetz gab! So etwas darf nie wieder geschehen!

  • H
    Hannes

    Die Stadt oder der Bezirk wollen den Flüchtlingen einen eigenen Spielplatz bauen.

     

     

     

    Zu Ihrer Frage antworte ich einfach mal. Ich meine, Kunst würde helfen. Eine Ausstellung draußen über die Geschichten der Flüchtlinge. Lachende Gesichter, Berufswünsche oder Zeichen der Dankbarkeit seitens der Flüchtlinge. Dinge, die die Flüchtlinge als Menschen zeigen, weg von dem anonymen Bild "Flüchtling".

     

     

     

    In Charlottenburg hörte ich der RBB-Abendshow mal zwei Flüchtlingen zu. Der eine war einer Lebensgefahr entkommen. Er sagte, er wolle das zurückgeben, indem er motiviert die Sprache lernt, dann arbeitet, Steuern zahlt, sich einsetzt oder so ähnlich. Das FlüchtlingDie Stadt oder der Bezirk wollen den Flüchtlingen einen eigenen Spielplatz bauen.

     

     

     

    Zu Ihrer Frage antworte ich einfach mal. Ich meine, Kunst würde helfen. Eine Ausstellung draußen über die Geschichten der Flüchtlinge. Lachende Gesichter, Berufswünsche oder Zeichen der Dankbarkeit seitens der Flüchtlinge. Dinge, die die Flüchtlinge als Menschen zeigen, weg von dem anonymen Bild "Flüchtling".

     

     

     

    In Charlottenburg hörte ich der RBB-Abendshow mal zwei Flüchtlingen zu. Der eine war einer Lebensgefahr entkommen. Er sagte, er wolle das zurückgeben, indem er motiviert die Sprache lernt, dann arbeitet, Steuern zahlt, sich einsetzt oder so ähnlich. Das Flüchtlingsheim braucht eine bessere Öffentlichkeitsarbeit. sheim braucht eine bessere Öffentlichkeitsarbeit.

  • L
    Lilo

    Aus solchen Gründen bin ich dafür, dass Flüchtlinge in wirklich ALLEN Wohngegenden untergebracht werden. Flüchtlinge gehören auch in leerstehende Villen in Bonzengebiete und in Häuser neben Politikerfamilien und nicht nur in benachteiligte Stadtteile. So kann jeder mitreden, jeder sich selbst ein Bild machen, man kann die Chancen für Flüchtlinge je nach Wohngebiet im Nachhinein bewerten, man kann die ehrenamtliche Hilfe abschätzen und auch kann jeder sehen, wie schnell er in der rechten Ecke steht...und mal über sein Kreuzchen auf dem Wahlzettel nachdenken.

     

     

     

    Allgemein, ist Eigentum natürlich Eigentum. Wo ich wohne, da hat man sowas eingezäunt oder es ist einem egal...basta. Ich habe drei Hunde und mein Nachbar 30 Verwandte am Tag zu Besuch, also steht da eine Holzwand und alle sind glücklich.

  • M
    Marco

    passt so gar nicht zum märchen vom ach so toleranten berlin

    • D
      derKommissar
      @Marco:

      Hallo? Was soll an Berlin tolerant sein, wenn jeder aus dem Westen der Republik zugezogene "Schwabe" genannt wird und für die Gentrifizierung verantwortlich gemacht wird. Wenn sich schon der Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse Leute verabscheut, die beim Bäcker Weckle statt Schrippen bestellen.

    • K
      Kimme
      @Marco:

      Berlin ist auch nicht tolerant. Eigentlich ist es ein überdimensioniertes Dorf in dem sich jeder selbst der nächste ist. Toleranz ist solange gut, wie man sie selbst einfordern kann. Muss man sie einmal selbst gewähen, ist es in unserer Hauptstadt mit dem Gutmenschentum ganz schnell vorbei.

       

      Und bei em Versuch auch noch unheimlich hipp und individuell zu sein, rennen alle in den gleichen Klamotten mit den gleichen Brillen rum und denken sie wären wer.

  • M
    Michael

    Was man hier liest ist wieder typisch deutsch. Solange man nicht selbst betroffen ist kann man den Gutmenschen heraushängen lassen.

     

     

     

    Dieser Spielplatz ist Eigentum der Wohneigentümergemeinschaft – auf eigenem privaten Grund und Boden. Eigentum geht mit Rechten und Pflichten einher. Man stelle sich nur mal vor man baut sich ein Haus und errichtet im eigenen Garten Schaukeln, eine Rutsche und einen Sandkasten für die eigenen Kinder. In unmittelbarer Nachbarschaft eröffnet ein Flüchtlingsheim und plötzlich ist der eigene Garten voll mit Flüchtlingskindern, die wie selbstverständlich und ohne zu fragen die ganzen Spielgeräte nutzen… Und jetzt mal Hand aufs Herz: wer von den hier Anwesenden würde das einfach so akzeptieren?

     

     

     

    Das eigentliche Problem wird nur in einem einzigen Satz angesprochen: „Der eigene Spielplatz des Heims sei noch nicht gebaut „wegen unverständlicher Auflagen des Bezirksamts“.“ Der Staat ist hier in der Pflicht sich um die Flüchtlinge in entsprechendem Maße zu kümmern und ihnen ein würdiges Leben zu bieten. Seitens der TAZ hätte ich mich an dieser Stelle über ein wenig mehr Recherche über die angesprochenen unverständlichen Auflagen des Bezirksamtes gefreut.

     

     

     

    Die Verfehlung liegt hier beim Staat. Den Anwohnern jetzt die Schuld zu geben und direkt die Rassismuskeule zu schwingen ist vollkommen deplatziert. Die Anwohner haben das Gespräch mit der Heimleitung gesucht und dort wurde abgeblockt. Der Anwalt hat sich allerdings auch nicht gerade sonderlich clever verhalten, Begründungen wie eine etwaige Seuchengefahr sind totaler Unsinn. Trotzdem bleibt der legitime Grund sein Hausrecht geltend zu machen und das hat man nun mal auf eigenem Grund und Boden. Ich möchte auch in Zukunft entscheiden können wer sich in meinem Garten aufhalten darf und wer nicht, genauso wie die in dem Artikel erwähnten Grundstückseigentümer…

    • T
      Tanja
      @Michael:

      Hallo, Michael,

       

      Sie verschweigen, dass der Spielplatz zwar privat aber öffentlich zugängig ist. Von Hausfriedensbruch kann also keine Rede sein. Es gehört schon Paranoia dazu, sich von spielenden Kindern belästigt zu fühlen. Wo ich wohne, ist es selbstverständlich, dass auch Nachbarskinder unseren Buddelkasten und die Rutsche nutzen, die Kinder aus unserem Haus dagegen die Schaukeln, die zum Nachbargrundstück gehören. Alle Spielgeräte sind nicht eingezäunt und jeder hat Vorteile davon. Die Eltern aus beiden Häusern kommen sich durch das gemeinsame Spielen der Kinder auch in Kontakt zueinander, was schon oft von Vorteil war, wenn man sich beispielsweise Spaten borgt und Tipps zur Einschulung gibt.

       

      Nachbarschaftliche Selbstverständlichkeiten.

  • N
    Nina

    Rein auf Basis dieses Artikels wirkt die beschriebene Situation erschreckend und beschämend.

     

     

     

    Auf der einen Seite:

     

    Traumatisierte Menschen die aus ihrem Heimatland flüchten mussten, verstörte Kinder die in einem fremden Land zurecht kommen müssen.

     

     

     

    Auf der anderen Seite:

     

    Anwohner, die nur über sehr wenige reale Informationen, Einfühlungsvermögen und Bereitschaft zum Dialog verfügen; Bewusst rassistisch sind davon vermutlich nicht alle, aber sie lassen sich instrumentalisieren, denken nicht über ihren Tellerrand hinaus und suchen jegliches vermeintliche Argument um nur ja nicht in ihrer Komfortszone auch an andere - weniger bevorteilte - Personen denken zu müssen.

     

     

     

    Es ist mir ein Graus, dass die Bewohner des Heims nach ihren traumatisierenden Flüchtlingserlebnissen nun auch noch mit solchen engstirnigen Bewohnern in Deutschland konfrontiert werden.

     

     

     

    An die taz-Redaktion: Gibt es konkrete Wege wie man (Frau) diesen Leuten aus dem Heim helfen bzw. sie unterstützen kann?

  • wenn ich es recht bedenke, dann: hat sich nichts geändert, seit ich flüchtling vor 55 jahren in 'schland den ersten stein an den kopf geschmissen bekam. und wie mein tatte auf die idee kommen konnte, dass in wessi-land das mit dem sozialismus leichter hinzukriegen sei - das frag ich mich bis heute.

  • C
    christoph

    Tja...der Geist vieler Menschen (ich denke, nicht nur in DE)! Wenn es dann vor der eigenen Haustür stattfindet, ist es auf einmal nichtmehr so schön zu helfen...

     

     

     

    ...was soll das? Freut euch lieber, dass die Unterkünfte neben euch geplant sind, so habt ihr die Chance euch weiterzuentwickeln, euch gegenseitig kennenzulernen, tatsächliche Hilfe zu leisten und euch selbst kennenzulernen...

  • FU
    Frollein Unverbümt

    Was Anwälte sich alles einfallen lassen, um asoziale Rassisten zu verteidgen...

  • N
    nofascismo

    es gibt in der tat zur zeit TBC Fälle in Berlin , aber sowas in Zusammenhang mit der Existenz eines solchen Heimes zu bringen ist purer Schwachsinn. Übrigens sind Kinder manchmal nervend , aber es sind Kinder - lasst die auf dem Spielplatz spielen und wenn se wollen auch den Sand doll schmutzig machen (... sowas bescheuertes!).. was es für menschen gibt ..

  • P
    Peinlich

    Als Reinickendorfer kann man sich für ein solches Verhalten nur schämen.

     

    1. Tut dem an dieser Stelle recht leblosen Eichborndamm ein wenig internationales Flair ganz gut.

     

    2. Wohnt der rechte Abschaum, der die Grundstückspreise unten hält und gegen den man vorgehen sollte, doch gleich um die Ecke.

     

    3. Das auf dem Rücken traumatisierter Kinder auszutragen ist erbärmlich.

  • Und warum sollte das falsch sein? Es gibt im deutschen Rechtssystem einige Möglichkeiten trotz klarer Eigentumsverhältnisse eine Nutzung durch die Allgemeinheit nicht ausschließen. Warum sollte das mit dem Zaun also falsch sein, bitte zeigen Sie doch Belege!

  • Wie, der Sand soll sauber bleiben? Er ist doch schon braun!

  • WR
    Widerlicher Rassismus

    Da haben diese Anwohner ja jede Menge "Ausreden" für ihren Rassismus. Widerlich sowas! Wie kann man nur so gemein sein und den Kindern den Spielplatz direkt vorm Fenster verbieten? Und dann noch diese "Argumente": Seuchen, Krankheiten, Grundstücksabwertung? Das ist einfach nur purer Rassismus. Nichts anderes.

  • C
    Chris

    Und da wundern sich die Deutschen, dass sie von fremden Ländern immer noch als Nazis beschimpft werden.

     

    Wenn sie sich dermaßen verhalten, wird sich daran auch nichts ändern.

     

    Das Grundgesetz ist wohl auch nur eine Art Richtlinie für die, oder?

  • "Abstruse ausländerfeindliche Rhetorik, in ein pseudojuristisches Gewand gekleidet" - so ist es. Am schärfsten finde ich ja die Warnung vor der "Seuchengefahr", LTI lässt grüßen. Und "Flüchtlingsheime gehören grundsätzlich außerhalb von Wohngebieten", damit auch ja keine Chancen zur Integration geboten werden...

     

     

     

    "Oder der Gesetzgeber muss nachbessern und den Flüchtlingen mehr Wohnraum zugestehen als 6 Quadratmeter." Ja, dafür könnte sich die feine Bürgerinitiative ja mal einsetzen, ZUSAMMEN mit den Flüchtlingen. Aber ich würde meinen Hintern darauf verwetten, dass die dann eher darüber klagen, dass "denen" wieder alles vorn und hintern reingeschoben wird...

  • BL
    BIrkhardt Lehmann (Anwohner)

    @Claudia Cometh schade das Ihre Meinung wiedereinmal von der Allgemeinheit zermürbt wird.

     

     

     

    Wir als Bewohner hoffen nur das die Politiker die sich jetzt kurz vor der Wahl so dafür einsetzen auch hinterher - wenn es Konflikte geben sollte - dafür einstehen, und zwar mit Namen und Parteizugehörigkeit. Die Politik handelt nicht im Interesse der Bürger...

  • F
    Fluffie

    Flüchtlingsheime nur außerhalb von Wohngebieten ist ja eine Frechheit! Dabei sieht Morgenstern doch selbst eine Lösung: "Der Gesetzgeber muss nachbessern und den Flüchtlingen mehr Wohnraum zugestehen als 6 Quadratmeter.“ - genau, das wär doch mal ein sinnvoller Ansatz!

     

     

     

    Ebenso wie die Möglichkeit für die Leute im "Heim" andere Leute kennenzulernen, (ggef. mit Hilfe von Übersetzer_innen) ins Gespräch zu kommen mit dem Umfeld.

     

     

     

     

     

    Das Problem der Anwohner_innen des Spielplatzes kann ich sogar nachvollziehen - obwohl ich Antirassistin bin.

     

    Ich wohne in einem Haus, in dem ich regelmäßig den privaten Spielplatz hinter dem Haus kehren und entmüllen muss. Das ist ok, weil da wenig los ist. Kenne aber auch Plätze mit hohem Verdreckungsgrad. (Viel Plasik, Kippen, Hundekacke - das macht Spaß wegzumachen!)

     

    Würde der Platz stärker genutzt und wäre dann viel Müll da, hätt' ich auch keinen Bock da ständig die Müllfrau zu machen - egal, wer da nun spielt und müllt, ob deutsch oder sonstwas.

     

     

     

    Solche Probleme kann man allerdings lösen, z.b. durch Gespräche und Vereinbarungen. Man könnte bspw. den Anwohner_innen anbieten, den Platz gemeinsam sauber zu halten.

     

    Die Skandalisierung hilft gewiss nicht dabei, einen Kompromiss zu finden. Aber zu den eventuellen Versuchen, Verhandlungen und Gesprächen, die es gab oder auch nicht, steht auch nix im Artikel.

    • @Fluffie:

      Es scheint aber nicht so zu sein, dass es da tatsächlich eine stärkere Verschmutzung gibt, das ist wohl nur eine "Befürchtung" dieser Anwohner. (Weil die halt Flüchtlinge automatisch mit Dreck, Lärm und Seuchen assoziieren.) Darauf deuten zumindest die Worte des Anwalts hin: "Der Spielplatz kann (!) verdrecken. Wir fürchten (!), dass weitere Personen hinzukommen."

  • D
    Dhimitry

    "Das Spielen auf dem Spielplatz ist unerwünscht."

     

     

     

    Willkommen in Deutschland!

     

     

     

    Diese Logik muss mensch als Zuwan*dererin erstmal schnallen...

    • K
      Kristina
      @Dhimitry:

      Word! Als Eingeborene verstehe ich die Logik aber auch nicht.

  • S
    Silke

    Was für ein Rechtsverständnis legt die Linke hier an den Tag, wenn sie ein verbürgtes Recht (Hausrecht) "pseudojuristisch" nennt? Eine für die Linken unbequeme Meinung ist wohl auch nur "pseudojuristisch", also eigentlich gar nicht, durch die Meinungsfreiheit gedeckt, oder wie?

  • K
    Kimme

    Die Aussagen von Frau Lompscher ist schon höchst unprofessionell für eine Politikerin und ist ein billiger Versuch die Anwohner uner Druck zu setzen. Frau Peters Äußerungen hingegen sind einfach nur dumm, provokant und ganz billiger Populismus - aber nichts anderes war von ihnr zu erwarten. Es wäre ja noch schöner, wenn sich die Grünen mal mit den Sorgen und Problemen der normalen Bevölkerung auseinandersetzen würden.

     

     

     

    Ich finde die Aussagen der Bürgerinitiative und ihres Anwalts zwar auch nicht unbedingt toll und nachvollziehbar, aber man sollte sie doch ernst nehmen, um einen Dialog zur Problemlösung anstoßen zu können. So wird einfach nur versucht den Gegenüber mit Nazirethorik mundtot zu machen. Außerdem muss man ganz klar sagen, haben die Anwohner bezüglich des Spielplatzers nunmal das Recht auf ihrer Seite. Höffentlich findet man da eine Lösung, auch im Sinne der Flüchtlingskinder, denn zum Einen haben diese sicherlich genug gelitten in ihrem kurzen Leben und zum Anderen sind sie die Schwächsten in dieser Auseinandersetzung.

    • @Kimme:

      "Sorgen und Problemen der normalen Bevölkerung" - die haben einen einfachen Namen: Rassismus. Damit sollte man sich in der Tat auseinandersetzen, anstatt über vorgeschobene Sachen wie angebliche Verschmutzung oder Seuchengefahr zu reden.

      • K
        Kimme
        @Earendil:

        Na Sie machen es sich ja einfach. Gleich wieder die Rassismuskeule geschwungen, um jeden Dialog zu unterbinden. Vielleicht sollte man erst einmal mit den Leuten sprechen und sich informieren, bevor man von oben herab urteilt. Vor allen Dingen auf Grundlage eines Artikels der TAZ, die ja gelegentlich auch tendenziös berichtet.

         

         

         

        Zum Thema Seuchengefahr: Es gibt Krankheiten in anderen Ländern, die in Deutschland bereits ausgestorben sind. Als Beispiele mögen hier diverse Pocken-Erkrankungen aber auch die Pest(unglaublich aber wahr) genannt werden. Dass die Befürchtung übertrieben ist, empfinde ich ebenfalls, aber sie als völlig hanbüchen und rassistisch abzutun, ist einfach nur dumm und ebenfalls rassistisch. Zumal es vermutlich nur einer der genannten Gründe war, der jedoch von der TAZ auf Grund von Auflage prominent platziert wurde.

        • @Kimme:

          @Kimme: Ist da eventuell jemand so sehr von der plumpen Stimmungsmache beeinflusst, dass er vergisst, dass auch und gerade Flüchtlinge in Heimen ärztlich untersucht und betreut werden? "Pest". Wenn es es nicht so blöde wäre, könnte man über Ihre "Ängste" lachen.

        • @Kimme:

          Ui, die böse "Rassismuskeule" wieder.

           

           

           

          "Vielleicht sollte man erst einmal mit den Leuten sprechen"

           

           

           

          Ja, vielleicht. Wenn man die Gelegenheit hat. Vielleicht kann man sich aber auch aufgrund deren Äußerungen ein Urteil über die Motivation dieser Leute bilden. Was der Herr Anwalt da von sich gibt, ist ja schon ziemlich eindeutig, der versucht ja kaum, den Rassismus zu kaschieren.

           

           

           

          In ausländischen Geflüchteten ohne jede konkrete Veranlassung Krankheitsüberträger zu vermuten, das ist nun mal ein rassistisches Vorurteil der allerübelsten Sorte. Dass es in verschiedenen Weltgegenden Krankheiten gibt, die in Deutschland kaum auftreten, ist kein taugliches Gegenargument. Irgendeinen Anknüpfungspunkt zur Realität haben rassistische Klischees ja meistens. Es gibt schließlich auch reiche Juden und drogenverkaufende Schwarze. Macht die entsprechenden Vorurteile nicht weniger hässlich.

           

           

           

          Pocken sind übrigens (außerhalb von Laboren) schon seit den 70ern weltweit ausgerottet. Unglaublich, aber wahr.

  • M
    Mic

    @ Claudia Cometh

     

     

     

    Sehe ich genauso.

     

    Und wie sie schon erwähnten, sobald Kritik kommt, kommt das Totschlagsargument, Nazi bzw. Rassist;dabei kennen die mich nicht, nur eine Meinung von vielen von mir.

     

    Genau, sollen doch diese Befürworter dorthin ziehen, wenn alles so toll und easy going ist, tut aber keiner den Spezis.

    • @Mic:

      Ich lebe selber in einer solchen Gegend und habe keine Probleme mit Geflüchteten. Aber mit Menschen, die Rassismus als eine Meinung unter vielen abtun, habe ich sehr wohl ein Problem!

  • Das Verhalten "meiner Landsleute" ist zum Kotzen.

     

    Sorry, wir sind nicht alle so.

  • NC
    Nogger choc

    Die Rechtsgrundlage, die der Dame von der Linken nicht einfällt, ist § 903 BGB, das Eigentum. Wundert mich aber nicht, dass ihr das unbekannt ist. Was sie anscheinend sagen wollte: Hausfriedensbruch ist es ihrer Meinung nach nur, wenn ein Zaun drum herum gebaut wird. Aber auch das ist falsch.

    • A
      Akrat
      @Nogger choc:

      Es geht bei dem Paragrahen 903 um Sachen nicht um Grundstücke!

       

       

       

      Hausfriedensbruch ist nur bei sichtlich abgegrenzeten Grundstücken möglich!

  • T
    Tokaren

    Man kann aber solche dummen Kommentare eines Anwalts durchaus als Menschenunwürdig bezeichnen. Abgesehen davon, es geht um Kinder und diese spielen nun mal, genau dafür ist ein Spielplatz da. Es kann doch nicht sein, dass nur weil es sich um Flüchtlingskinder handelt, eine Bürgerinitiative derartig auffährt.

  • Also ehrlich Leute, die Strategie zieht nicht mehr. Man kann nicht Sorgen und Belästigungen der Anwohner ständig runterreden und die Leute allein lassen. Und dann immer über sie die Rassismuskeule schwingen.

     

     

     

    Diejenigen, die solche Heime in diesen Lagen befürworten, sollen sich dann bitte ehrenhalber - auch am sonnigen Wochenende - bereitfinden, Konflikte vor Ort zu lösen oder sie sollen dafür sorgen, dass solche Einrichtungen in ihre Nachbarschaft kommen, oder sogar ihre eigene Wohnung zur Verfügung stellen. Konflikte anfachen und Sozialarbeiter hinschicken, die nix erreichen, das zieht nicht. Auch nicht leere Versprechungen, dass das nur übergangshalber sei und man keine Sorgen haben müsse. Die Anwohner sind doch nicht nicht dumm.

    • @Claudia Cometh:

      CLAUDIA COMETH:

       

      Wie wäre denn ihre Meinung, wenn eine Siedlung mit Eigentumswohnungen ihren öffentlich zugänglichen Spielplatz für Kinder aus sozial schwachen Schichten sperren würde? Beispielsweise Kinder aus Mahrzahn-Hellersdorf?

    • J
      jansalterego
      @Claudia Cometh:

      Abgesehen von der akuten Realitätsverweigerung, die aus dem von Ihnen vertretenen Sankt-Florians-Prinzip spricht, ist Xenophobie nun einmal Xenophobie, da bedarf es gar keiner Keule.

       

       

       

      Die Ängste der Anwohner sind offensichtlich irrational und Gründen nur darauf, dass die Asylbewerber ja die "Anderen" sind:

       

      Seuchengefahr, in D im Jahre des Herrn 2013? Ja genau, scheinbar zu viele Sat1-Film-Filme gesehen.

       

      Der Spielplatz verdreckt? Es befinden sich Fremde auf unserem Grundstück? Tja, wenn man ein bisschen Müll und Menschen, die anders aussehen als man selbst, nicht erträgt, dann halt wirklich ´nen Zaun bauen, erst dann ist das Betreten strafbarer Hausfriedensbruch. Und sich dann über farbige Fassadenneugestaltung freuen, wenn sich die Leute nicht mehr nur im Netz über den Antiasylantischen Schutzwall aufregen.

    • D
      Dennie
      @Claudia Cometh:

      Ich habe direkt neben einem Asylheim gewohnt und ganz ehrlich ich habe sie nicht als störend empfunden!! Wo sollen sie sonst leben? Ganz weit außen wo keine Menschenseele ist? Sie müssen wie wir einkaufen gehen, für Arbeit müssen sie auch irgendwo leben wo man die Arbeit auch gut erreichen kann! Ich finde Menschen wie sie einfach nur abstossend.. richtig ekelhaft!!

    • KH
      Katha Heider
      @Claudia Cometh:

      Was ist das für ein Mist!

       

       

       

      Es ist ein Armutszeugnis für die Wohneigentümergemeinschaft, dass sie so mit Menschen umgehen, die teilweise schwer traumatisiert sind, in ihrem Heimatland verfolgt wurden..., die einfach nicht das Glück haben, in Deutschland geboren zu sein.

       

       

       

      "Flüchtlingsheime gehören grundsätzlich außerhalb von Wohngebieten"

       

       

       

      Sollen die Heime im Nirgendwo gebaut werden, damit die Flüchtlinge noch weniger Anbindung an das öffentliche Leben haben?

       

       

       

      In was für einer Gesellschaft leben wir?

    • MA
      Michael Apel
      @Claudia Cometh:

      Wenn ich das Wort Asylbewerber höre ... dann muss ich immer an Bertold Brecht, Thomas Mann, Stefan Zweig, Willy Brandt und andere denken.

       

      Claudia was soll der Unsinn mit "die eigene Wohnung zur Verfügung stellen".

       

      Kindern das Spielen auf einem Spielplatz (der für Kinder gebaut ist) verbieten zu wollen, ist einfach unmenschlich und schäbig. Die Leute sollten sich was schämen.

       

      Michael Apel

    • F
      flohmarkt
      @Claudia Cometh:

      Sind Kinder von Ausländern weniger wert als deutsche Kinder????? was soll dieser schjeiss??????

    • L
      LisaB
      @Claudia Cometh:

      Wovor habt ihr Angst? Was haben euch diese Menschen getan?! Überlegt doch mal, was viele von denen durch gemacht haben. Wie müsste es dir gehen, damit du deine Heimat verlässt und dich auf einen gefährlichen Weg machst, in ein anderes Land, dessen Sprache du nicht sprichst. Schaltet doch mal euer Gehirn ein bevor ihr ständig auf den Geflüchteten rumtrampelt. Ich schäme mich so für das was in Hellersdorf passiert ist und wie sich die Menschen überall in Berlin gegenüber Geflüchteten verhalten.

       

       

       

      Und so ein Blödsinn, LagerbefürworterInnen sollen auf Spielplätze zum Schlichten gehen. Wer freundlich auf andere Menschen zu geht, dem wird in der Regel mit Freundlichkeit begegnet. IHR habt das Problem! In eurem Kopf und es trägt den Namen Rassismus! Bitte da ist sie wieder, die Keule. Ich kann sie dir leider nicht ersparen.

    • PP
      Peter Pan
      @Claudia Cometh:

      entschuldige claudia, aber offensichtlich sind die anwohner dumm. dass solche heime auch problematische situationen auslösen können, sei unbestritten, aber es geht hier um unschuldige kinder, die auf einem meist leerstehenden spielplatz spielen wollen und von einem braunen dummen mob mit anwaltsvertretung daran gehindert werden sollen...