piwik no script img

Flüchtlinge auf dem MittelmeerBootsflüchtlinge gerettet

Seit Jahresbeginn traten etwa 50.000 die gefährliche Reise von Libyen über das Mittelmeer an. In den letzten Tagen konnten Tausende gerettet werden.

Szenen wie diese aus dem letzten Jahr gibt es auch 2016 weiterhin Foto: dpa

Rom afp | Die italienische Küstenwache hat am Donnerstag rund 2000 Flüchtlinge von Booten im Mittelmeer gerettet. Insgesamt habe die Küstenwache 15 Rettungseinsätze koordiniert, an diesen Einsätzen seien über die EU-Grenzschutzagentur Frontex auch europäische Partnerländer beteiligt gewesen, hieß es am Abend in einer in Rom verbreiteten Erklärung. Die geretteten Flüchtlinge seien wohlauf. Sie hätten von Libyen aus den Weg über das Meer nach Europa angetreten.

Am Vortag waren bereits rund 800 Bootsflüchtlinge vor der libyschen Küste gerettet worden, die meisten von ihnen durch Hilfsorganisationen.

Auch die deutsche Marine hat im Mittelmeer mehrere hundert Menschen aus Seenot gerettet. Der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ habe am Donnerstagvormittag zunächst 26 Menschen von einem Holzboot 70 Kilometer nordwestlich der libyschen Hauptstadt Tripolis gerettet, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Freitag mit. In der Nähe sei dann ein Schlauchboot gesichtet worden, von dem weitere 127 Menschen geborgen worden seien.

Später habe der Einsatzgruppenversorger weitere 140 Menschen an Bord genommen, darunter 13 Frauen und zehn Kinder. Nachdem die „Frankfurt am Main“ von dem Hilfsschiff „Phoenix“ der Hilfsorganisation Migrant Offshore Aid Station weitere 244 Menschen übernommen hatte, waren laut der Bundeswehr 537 Menschen an Bord, darunter 35 Frauen und 28 Kinder. Das Marineschiff ist Teil der EU-Marinemission „Sophia“ im Kampf gegen Schlepper.

Die Flüchtlinge sollten in den Hafen von Messina auf Sizilien gebracht werden. Laut der Bundeswehr wurden seit Anfang Mai 2015 mit Hilfe der deutschen Marine im zentralen Mittelmeer 15.019 Menschen aus Seenot gerettet.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR schätzt, dass seit Jahresbeginn rund 50.000 Schutzsuchende von Libyen aus über das Meer nach Italien zu gelangen versuchten. Die meisten kommen aus dem subsaharischen Afrika.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare