Fluchthilfepreis in Niedersachsen: Als Schleuserin verhaftet, dann geehrt
Der Dr. Matthias-Lange-Preis ging an Franziska Hagelstein aus dem Wendland. Sie hatte einen 15-Jährigen bei seiner Flucht aus Afghanistan begleitet.
Hagelstein engagiert sich mit ihrem Mann im Wendland auch für ein Projekt, bei dem ein interkulturelles Generationendorf zu einem Modell des friedlichen Zusammenlebens der Kulturen und Generationen ausgebaut werden soll.
Der Dr. Matthias-Lange-Fluchthilfepreises wurde am Samstag erstmals in Hannover an die 56-Jährige vergeben. Die undotierte Auszeichnung ist nach dem Mitbegründer des Flüchtlingsrats Niedersachsen benannt, der 2006 gestorben war.
Preisträgerin Hagelstein kritisierte in ihrer Rede die Behörden, die Flüchtlinge nach Afghanistan zurückschickten. Wenn das Land ein guter Platz zum Leben wäre, müsse dort niemand mit einer kugelsicheren Weste aus dem Hubschrauber steigen, sagte sie.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Umgang mit NS-Erinnerung
Was der Opa von Friedrich Merz mit der Gegenwart zu tun hat
Eurovision Song Contest
Es haben die Richtigen gesiegt
Deutschland und der jüdische Staat
Schluss mit der Symbolpolitik
Schwatzhafte Päpste
Treffen sich Obama, Trump und der Papst im Himmel
Leben in Widersprüchen
Ich bin nicht unglücklich
Fleischkonsum
Wer mehr verdient, geht nicht automatisch öfter zum Metzger