Flucht über den Ärmelkanal: 150 Menschen aus Seenot gerettet
Die französische Küstenwache hat Dutzende Menschen bei der Überfahrt nach Großbritannien gerettet. Sie wurden nach Calais und Boulogne-sur-Mer gebracht.
Immer wieder überqueren Migranten den Ärmelkanal, um Großbritannien zu erreichen. Oft unternehmen sie die Reise in kleinen Schlauchbooten. Die Überfahrt ist gefährlich, vor allem weil der Meeresarm von vielen großen Schiffen befahren wird. Dabei kommen auch immer wieder Menschen ums Leben. Erst Mitte Dezember starben bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal vier Menschen.
Das Vereinigte Königreich verzeichnete 2022 einen Höchststand an Bootsmigranten. Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums belief sich die Zahl der Menschen, die in kleinen Booten nach England gelangten, 2022 auf knapp 46.000. Das sind etwa 17.000 mehr als im Vorjahr und so viele wie noch nie zuvor innerhalb eines Jahres.
Großbritannien will laut Medienberichten seinen Stau bei der Bearbeitung von Asylanträgen mit Hilfe von Fragebögen auflösen. Tausende Bewerber sollen künftig statt einer Einladung zu einem persönlichen Gespräch einen kurzen Fragebogen zugeschickt bekommen, wie britische Medien am Donnerstag unter Berufung auf ein Regierungsdokument berichteten. Der Fragebogen soll den Berichten zufolge an Asylbewerber aus Afghanistan, Eritrea, Libyen und Syrien geschickt werden.
160.919 Asylbewerber waren am 31. Dezember registriert. Davon wartete mit 109.641 die große Mehrheit schon länger als sechs Monate auf die Entscheidung. Asylanträge von Menschen aus Afghanistan, Eritrea, Libyen und Syrien haben in Großbritannien allerdings eine Bewilligungsrate von mehr als 90 Prozent. Der britische Premierminister Rishi Sunak hat versprochen, den Antragsstau zu beseitigen – aber auch, „die Boote zu stoppen“.
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