Flucht nach Europa über Kanaren: Über 1.100 Menschen erreichen Küsten
Der spanische Rettungsdienst Archipel vermeldet die Ankunft von mehreren Booten auf den Kanarischen Inseln. Die Zahl der Fliehenden ist deutlich gestiegen.
Unter anderem landete ein Holzboot mit 321 Menschen an Bord auf der Insel El Hierro, wie eine Sprecherin der Rettungsdienste der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender TVE zeigte Bilder von der Ankunft des Bootes im Hafen, das vollgestopft war mit winkenden Menschen.
So viele Menschen waren bisher noch nie von einem einzigen Boot über das Meer zu den Kanarischen Inseln gebracht worden. Die bisherige Höchstzahl vom 3. Oktober lag bei 280 Migranten.
Nach den jüngsten Zahlen des spanischen Innenministeriums haben zwischen dem 1. Januar und dem 15. Oktober 23.537 Migranten die Inselgruppe vor der Westküste Nordafrikas erreicht. Das sind 80 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In den ersten beiden Oktoberwochen kamen 8561 Migranten auf die Kanarischen Inseln, Medienberichten zufolge die höchste Zahl seit 2006.
Innenminister Fernando Grande-Marlaska führte bei einem Besuch des Archipels vergangene Woche den „Wiederanstieg“ der Migrantenzahlen auf eine „Destabilisierung der Sahelzone“ zurück. Infolge verstärkter Kontrollen im Mittelmeer hat die Migrationsroute über die Kanarischen Inseln in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen
Fußball-WM 2034
FIFA für Saudi-Arabien
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins