piwik no script img

Finanzaffären der AfDEs droht eine neue Strafzahlung

Nachdem Fraktionschefin Weidel und Parteichef Meuthen wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten im Fokus standen, rückt jetzt Björn Höcke ins Blickfeld.

Das Geld landete auf dem Konto seines Kreisverbands Foto: imago images/Karina Hessland

Berlin taz | Der AfD droht eine neue Strafzahlung wegen nicht korrekt verbuchter Einnahmen. Dieses Mal geht es um das sogenannte Kyffhäusertreffen der Strömung „Fügel“ um den Thüringer Björn Höcke am rechten Rand der Partei. Die Bundestagsverwaltung hat eine Strafe in Höhe von 34.000 Euro festgesetzt, der entsprechende Bescheid wurde der Partei zugestellt. Das bestätigte die Behörde der taz. Das ZDF hatte zuerst darüber berichtet.

Beim Kyffhäusertreffen feiert sich der „Flügel“, den der Verfassungsschutz als rechtsextremen Verdachtsfall eingestuft hat, einmal im Jahr selbst. 2017 hatten die TeilnehmerInnen ihre Anmeldegebühren und Spenden auf das Konto des AfD-Kreisverbandes Nordhausen-Eichsfeld-Mühlhausen eingezahlt, dessen Vorsitzender bis heute der Thüringer AfD-Landes- und Fraktionschef Höcke ist.

Der „Flügel“-Anführer ist auch Spitzenkandidat seiner Partei bei der Landtagswahl Ende Oktober. Es geht um Einnahmen von 17.000 Euro, die im Rechenschaftsbericht der Partei hätten auftauchen müssen. Doch das tun sie nicht. Nach dem Parteiengesetz ergibt sich daraus eine Strafzahlung in der doppelten Höhe.

Der Parteisprecher der AfD wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. „Das müssen die Thüringer klären“, sagte er der taz. Eine Anfrage beim Pressesprecher der Thüringer AfD blieb zunächst unbeantwortet.

Es ist nicht die erste Strafzahlung, die der AfD droht. Bereits im März hatte die Bundestagsverwaltung eine Strafzahlung von mehr als 400.000 Euro wegen illegaler Parteispenden in Zusammenhang mit den Landtagswahlkämpfen von Parteichef Jörg Meuthen und Guido Reil verhängt, die inzwischen beide im Europaparlament sitzen. Gegen den Bescheid hat die AfD Klage eingereicht.

Die Ermittlungen der Koblenzer Staatsanwaltschaft gegen Fraktionschefin Alice Weidel wegen möglicherweise illegaler Parteispenden laufen noch.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • Den Leuten um 'Bernd' ist das nicht nur egal, sie werden das als Widerstand gegen das Berliner System verkaufen. Den verhassten Berliner Staat für das wahre (rechte) Volk plündern, das verkaufen die noch als Guerilla Warfare für Doitschland - wetten Dass?! Siehe Le Pen in Frankreich oder die FPÖ-ler in der 'Ostmark' - ihren Wählern ist das so was von Thüringer Wurst...

  • Das habe ich letztens bei Petra Pau gefunden, gefragt was man gegen den Aufstieg der NSDAP hätte tun können, meinte Erich Kästner : „Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. ..." Welche Motive denn eigentlich zum Aufstieg der AFD und deren Übernahme durch ein borniertes Bildungsbürgertum unter Grossherzogin von Storch geführt haben in Kooperation mit einem Landolf Ladig, der wird auch Wege finden zu einer Strategie, um den Höhenflug der neuen Rechten endgültig dahin zu schicken wo die sie hingehört, auf die Therapiebänke der Psychiater.