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Fetisch in PornofilmenGangbang mit dem Clown

Clown-Pornos sind derzeit beliebt. Das zeigen Zahlen der Porno-Seite Pornhub. Ursache ist angeblich die Berichterstattung über Horrorclowns.

Er lässt die Herzen mancher Porno-Fans schneller schlagen Foto: ap

Berlin taz | Auf der Videoplattform Pornhub sind Clips und Filme mit Clowns zurzeit beliebt. Der Anbieter zählte zwischen Mitte September und Mitte Oktober über 100.000 Suchanfragen zum Thema. Das sei eine Folge der intensiven Medienberichterstattung über Horrorclowns, die Menschen erschrecken und teilweise auch bedrohen, so die Betreiber des Portals.

Clown-Pornografie ist laut Pornhub kein neues Phänomen. Die bisherigen Fetische „birthday clown“ und „clown feet“ wurden nun aber von „crazy clown“ und „killer clown“ überholt. Am häufigsten suchten die Nutzer_innen nach „clown porn“, gefolgt von „clown girl“ und „clown gangbang“. An den besten Tagen ließ sich im Vergleich zu den Vormonaten ein Anstieg der Suchanfragen von bis zu 213 Prozent beobachten.

Bereits Ende September hatte Pornhub gezeigt, wie die Medien-Berichterstattung die Interessen der Porno-Gucker_innen beeinflussen kann. Im ersten TV-Duell der US-Präsidentschaftswahl kritisierte Hillary Clinton ihren Rivalen Donald Trump dafür, die ehemalige Miss Universe Alicia Machado als „Miss Piggy“ bezeichnet zu haben.

Viele Medien griffen das Thema in den folgenden Tagen auf. Einige erwähnten, dass Machado 2006 für das Playboy-Cover posiert hatte und es verbreitete sich das Gerücht, sie habe in Pornos mitgespielt. Letzteres machte etliche Pornhub-Nutzer_innen neugierig. An dem Tag, an dem die Gerüchte aufkamen, war Machado auf der Website die meistgesuchte Person.

Im Fall der Clown-Pornos kommen die meisten Suchanfragen übrigens von Frauen: Sie geben den Suchbegriff 33 Prozent häufiger ein als Männer. Zu den Ursachen hierfür macht Pornhub keine Angaben, sie sind aber auch nicht wichtig.

Der Clown ist nur eine von vielen Verkleidungen in sexuellen Rollenspielen. Ob nun Clownsmaske, Batmankostüm oder rosa Tutu – Hauptsache, beide haben Spaß daran und keinem geschieht etwas dabei. Besser also, die Horrorclowns finden hier ihren Platz als auf der Straße.

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2 Kommentare

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  • Mein Gott, ich bin schon ganz aufgeregt!

  • Die Ursachen dafür, dass vorallem Frauen diese Pornos schauen "sind aber auch nicht wichtig"? Nein, aber interessant.

    So, wie der ganze Artikel interessant, aber bestimmt nicht wichtig ist.

    Wieso nicht über die Ursachen reden und stattdessen lieber 3 Sätze einfügen, die - pardon - so selbstverständlich sind, dass sie überflüssig sind und ein bisschen lächerlich.

     

    Eine Mutmaßung zu den Ursachen:

    Menschen, gerade weiblich sozialisierte, macht Angst geil.

    Sie sehen sich Pornos von bzw. mit unheimlichen, angsteinflößenden Menschen an, weil es sie anmacht. Die Angst, der Gedanke, einen unberechenbaren Sexualpartner zu haben, vielleicht der Zwang, der dabei entsteht, das Gefühl, "jetzt besser mitzumachen", nicht, dass der Partner noch unfreundlich wird, wenn man nicht nach seiner Nase tanzt.

    Das hat nichts damit zu tun, dass man sich wünscht, von einem Clown gevögelt oder gar vergewaltigt zu werden. Es hat nichts damit zu tun, dass man die gleiche Situation in echt zwangsläufig gut findet. Und es heißt ganz sicher nicht, dass diese sexuelle Fantasie eine auf das alltägliche Zusammenleben übertragbare Logik hätte, die antifeministisch ist.

    Es scheint mir nur so evident, dass man es doch irgendwie schreiben muss. Und nicht so einen Quark von "Der eine mag halt einen Clown und der andere ein Tütü und so lange es allen gut geht sind wir tolerant und darf jeder machen was er will und.." denn das ist klar und das zu äußern, braucht weder Mut noch hat es besonders viel Diskrepanz oder Erkenntnispotential.

    Zuzugeben, dass Frauen dass häufiger suchen, weil sie häufiger diese Gefühle beim Sex suchen und das nicht im Konflikt zu sehen, mit dem, was eh klar ist und in dem Artikel steht - dem Konsensprinzip nämlich - DAS wäre doch mal was.