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Facebook mit SuchmaschineDie Freunde als Datenbank

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg stellt eine neue Suchfunktion vor. Sie soll die gesammelten Daten der Nutzer als Basis haben und besser vernetzen.

Eine Frage, die sich wohl auch Google mit Sorge stellt: Was kann Facebooks neuer Graph Search? Bild: reuters

MENLO PARK dapd | Mit einer neuen Suchfunktion will Facebook seinen Nutzern noch gezieltere Recherchen ermöglichen, neue Werbekunden anziehen und den Erzrivalen Google im Kampf um Marktanteile ausbremsen.

Die neue Funktion mit dem Namen „Graph Search“ wurde am Dienstag von Firmengründer Mark Zuckerberg vorgestellt: Sie soll Abfragen zu einzelnen Personen, ihren Interessen, Fotos und anderen nützlichen Informationen erleichtern. Allerdings steht sie zunächst nur einem Bruchteil aller Facebook-Nutzer zur Verfügung. Börsenhändler hatten das neue Feature mit Spannung erwartet, reagierten nach der Vorstellung aber eher enttäuscht.

Die Idee hinter „Graph Search“: Wer nach Informationen, Tipps oder bloßer Ablenkung im Internet sucht, soll sich all das lieber im Facebook-Bekanntenkreis als von Fremden holen, wie das zum Beispiel bei Plattformen wie Yelp oder Qype meist der Fall ist. Künftig soll es etwa möglich sein, gezielt nachzuschauen, welche Freunde Fotos aus Berlin hochgeladen haben, ob es im Bekanntenkreis Ärzte gibt und welche Fernsehserien die eigenen Kommilitonen am liebsten schauen. Hat ein Kumpel aus der Heimatstadt schon den neuen „James Bond“-Film gesehen und als sehenswert empfunden? Auch auf diese Frage soll „Graph Search“ erstmals Antworten liefern können.

Zugleich beteuerte Zuckerberg bei der Vorstellung am Unternehmenssitz im kalifornischen Menlo Park, dass die neue Funktion nur die Suche nach Inhalten erlauben werde, die von anderen Nutzern auch tatsächlich freigegeben wurden. Zudem sollen in der Startphase nicht gleich alle Datenkategorien erfasst werden. Da Facebook immer wieder wegen des Umgangs mit der Privatsphäre seiner Nutzer kritisiert wird, dürften Datenschützer trotzdem die Ohren spitzen.

Neue Runde im Kampf um Werbeanteile

Zwar soll „Graph Search“ nach Zuckerbergs Worten keine allumfassende Suchmaschine werden. Allerdings heizt die jüngste Vorstellung das ohnehin schon heiße Duell mit dem kalifornischen Online-Giganten Google weiter an. Schließlich kämpfen beide Unternehmen mit harten Bandagen um die Aufmerksamkeit von Surfern im Netz und um Einnahmen aus der Internet-Werbung.

„Das könnte ein weiterer Grund sein, auf Google zu verzichten und mehr Zeit mit Facebook zu verbringen“, sagte der Branchenanalyst Brian Blau vom Marktforschungsinstitut Gartner. Google werde wohl nicht das Suchgeschäft an sich verlieren, aber möglicherweise empfindliche Konkurrenz bei der allgemeinen Recherche nach Informationen erwachsen – zumal Facebook seinen Datenpool bislang gegenüber der Suchmaschine des Rivalen abgeriegelt habe und stattdessen mit dem Suchdienst Bing von Microsoft kooperiere.

Die Presseveranstaltung am Dienstag war die erste von Facebook in Menlo Park seit dem Börsengang des Unternehmens im Mai 2012. Die Facebook-Aktie verlor nach der Präsentation der neuen Suchfunktion 85 US-Cent und sank auf 30,10 Dollar. Googles Aktienkurs legte um 1,68 Dollar auf 724,93 Dollar zu.

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2 Kommentare

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  • EG
    ewald gerber

    Facebook und CO.sind für uninteressante Menschen,die sich nur wichtig machen wollen.

  • H
    Hendrik

    Das Aus für mein Facebook-Ich hat eingeläutet. Ich verstehe diese Freude am Status veröffentlichen sowieso nicht. Vor allem das scheinbar jeder tagtäglich ein Glückspilz ist und ständig unglaubliche und besondere Ereignisse erlebt.

     

    Sich interessant zu machen, gelingt auch, wenn man in seiner Freizeit bestimmte Aktivitäten vornimmt, etwa in einer Theatergruppe zu schauspielern.