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Facebook kündigt neue Arbeitsplätze an10.000 neue Jobs in Europa

Facebook kündigt viele neue Stellen in den nächsten fünf Jahren an. Beim Aufbau der virtuellen Welt „Metaverse“ soll auf europäische Arbeitskräfte gesetzt werden.

Möchte das „Metaverse“ zusammen mit EuropäerInnen gestalten: Facebook-Chef Mark Zuckerberg Foto: Liu Jie/dpa

Paris afp | Der US-Tech-Konzern Facebook will nach eigenen Angaben in den kommenden fünf Jahren 10.000 neue Arbeitsplätze in der Europäischen Union schaffen. Laut einem am Montag veröffentlichten Blog-Beitrag des Unternehmens sollen die „hochqualifizierten Jobs“ entstehen, um die virtuelle Welt „Metaverse“ aufzubauen. Chancen auf eine Anstellung haben demnach unter anderem „hochspezialisierte Ingenieure“.

„Die EU verfügt über eine Reihe von Vorteilen, die es zu einem großartigen Ort für Investitionen von Tech-Unternehmen machen“, erklärte Facebook. Zu diesen Vorzügen gehörten „ein großer Verbrauchermarkt, erstklassige Universitäten“ sowie hochtalentierte Arbeitskräfte.

Als eines von mehreren Unternehmen tüftelt Facebook derzeit an der Schaffung eines „Metaverse“, einer virtuellen Welt, in der Nut­ze­r*in­nen sich treffen, Geld ausgeben, Medien konsumieren und möglicherweise sogar arbeiten können. Das Projekt wird von Facebook-CEO Mark Zuckerberg als zentral für die Zukunft des Konzerns angesehen.

Das „Metaverse“ habe das Potenzial, dabei zu helfen, den Zugang zu „neuen kreativen, sozialen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zu eröffnen“, erklärte Facebook. „Und die Europäer werden es von Beginn an mitgestalten.“

Die Ankündigung von Facebook erfolgte vor dem Hintergrund massiver Negativ-Schlagzeilen für den Tech-Konzern in den vergangenen Wochen. Einem Sturm der Entrüstung sah sich das Unternehmen nach Enthüllungen der ehemaligen Facebook-Managerin Frances Haugen ausgesetzt.

Haugen hatte Anfang Oktober vor dem US-Kongress eine strengere Regulierung des Konzerns gefordert und vor schädlichen Auswirkungen von Facebook-Produkten auf Kinder und die Demokratie gewarnt. Einen Tag zuvor hatte eine gigantische Panne bei Facebook zu einem stundenlangen Ausfall der Website sowie von Instagram und Whatsapp geführt.

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3 Kommentare

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  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Facebook, Twitter, Instagramm, Microsoft, Apple, Amazon......



    Wieso bekommen die Europäer sowas nicht auf die Reihe?????????



    Gut, Otto ist der größte Online-Händler in Europa, aber wer weiß das schon?

    Dann bezahlt das Land Brandenburg 1 Mrd Euro an Elon Musk! Warum holt man sich amerikanische Konkurrenz ins Land und zahlt auch noch dafür? Daimler und VW können das nicht????



    Das sind natürlich unsere Steuergelder, die da als Subventionen reinfließen. Haben die noch alle Latten am Zaun?

    "Die geplante Batteriezellen-Fabrik von Tesla in Grünheide soll massiv gefördert werden. Die Rede ist von einem einstelligen Milliardenbeitrag" (rbb 24).

  • Metaverse? WTF? Ich empfinde das Internet als weitgehendes ausgereift um sich sozial und informativ zu unterhalten un zu bilden. Wer erinnert sich noch an "Second Life"? Aber wir haben schon oft erlebt, dass wir vorher nicht wußten welches Produkt wir denn noch benötigen. Die neuen 3D Brillen in Verbindung mit sozialer Interaktion könnten schon über die ein oder andere graue Lebensqualität hinwegtäuschen.

  • Geschickt - aber mehr als offenkundig.



    Nachdem Facebook eine mehr als steife Briese entgegenbläst muss man ja irgendwie Punkte machen.



    Und da das inhaltlich nicht gelingen kann (das Geschäftsmodell ist ja genau so wie es ist) muss man die Punkte halt auf andere Weise machen - und wenn man nur ein paar Arbeitsplätzchen verspricht ...ähh... andeutet.