FIFA nach zweijährige Testphase: Videobeweis kommt ins Regelwerk
In der Bundesliga-Hinrunde sorgte er für heftige Debatten, dem Videobeweis aber gehört im Fußball die Zukunft: Die bisher getestete Neuerung wird international eingeführt.
Den nationalen Verbänden bleibt es jedoch freigestellt, ob sie den technisch und finanziell aufwendigen Videobeweis auch nutzen. Innerhalb der Deutschen Fußball Liga (DFL) gibt es bereits Signale, an den Assistenten festhalten zu wollen. Der Videobeweis wird auch in mehreren anderen europäischen Ligen – nicht ohne Kritik am System – eingesetzt. Die spanische Fußball-Liga plant für die nächste Saison die Einführung. Während sich die Neuerung beispielsweise in Europa immer mehr durchsetzt, haben sich die Erstliga-Clubs im Land von Rekord-Weltmeister Brasilien gegen den Videobeweis ausgesprochen. Auch die UEFA sträubt sich bisher dagegen, ihn in der Champions League einzuführen.
Bislang waren technische Hilfsmittel jenseits der Torlinientechnik im FIFA-Regelwerk nicht vorgesehen. Die Devise für die Neuerung hatte die IFAB bereits vor ihrer 132. Jahrestagung ausgegeben: „Minimaler Eingriff – maximaler Nutzen.“ Es gehe für die Videoassistenten nicht um die Frage: War die Entscheidung des Referees korrekt, sondern: War die Entscheidung eindeutig falsch? Letztendlich obliege diese immer dem Spielleiter auf dem Platz. Ziel sei es, dabei nicht den wesentlichen Spielfluss und die Emotionen des Fußballs zu zerstören.
Weltverbandspräsident Gianni Infantino gilt ohnehin längst als Befürworter („Wenn wir die Chance haben, dem Schiedsrichter zu helfen, sollten wir das tun“) und will den Videobeweis bereits bei der WM sehen. Auf der Agenda des FIFA-Councils am 15. und 16. März in Bogota steht das Thema schon.
Die Statistiken des IFAB geben den Befürwortern des Videobeweises recht. 98,8 Prozent aller Entscheidungen seien korrekt, hieß es von der Projektgruppe in einer Zwischenauswertung. Beim Confederations Cup im vergangenen Jahr in Russland gab es jedoch einige Pannen. Grundsätzlich sind die Eingriffe der Videoassistenten auf vier Szenarien beschränkt: Torentscheidung, Rote Karte, Elfmeter und Spielerverwechslung. Außerdem sollen die Helfer vor den Bildschirmen nur bei offensichtlichen Fehlentscheidungen des Referees eingreifen.
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